Vor allem in technischen Ausbildungsberufen ist es immer schwerer, geeignete Auszubildende zu finden. Daher wirbt die Stadt, die selbst auch ausbildet, mit einer groß angelegten Plakatkampagne um neue Lehrlinge. Und rückt die Vorzüge eines Arbeitsplatzes in der Kommune in den Vordergrund. Deadline für eine Bewerbung bei der Stadt ist der 31. Oktober.
Gute Auszubildende wachsen nicht auf Bäumen, man muss sie auf sich aufmerksam machen und an den Betrieb binden. Genau das hat die Stadt Bergisch Gladbach mit ihrer Azubi-Kampagne für das Jahr 2023/24 vor. Auf den Plakaten, die ab Montag, den 14. August 2023, im Stadtgebiet zu sehen sein werden, kommen Azubis in fünf Ausbildungsberufen der Stadt selbst zu Wort.
+ Anzeige +
In einem Workshop haben Auszubildende und Ausbilder:innen zuvor Fragestellungen erarbeitet und Antworten formuliert, die das Interesse der Schulabgänger:innen wecken und für eine Bewerbung bei der Stadt Bergisch Gladbach begeistern sollen:
Sofortige Klärung ist genau Deins?
Zitat aus plakatkampagne der Stadt bergisch gladbach
Dann mach Deine Leidenschaft zum Beruf! Werde Fachkraft für Abwassertechnik bei der Stadt Bergisch Gladbach.
Die Azubi-Kampagne ist ein weiterer Baustein der vor zwei Jahren entwickelten Arbeitsgebermarke der Stadt Bergisch Gladbach und arbeitet mit einem eigens für die junge Zielgruppe und deren Ansprüche entwickelten Design.
Vorteile kommunizieren
Stefanie Köllen ist die Projektverantwortliche für die Kampagnen der Arbeitgebermarke und erklärte, was die Plakataktion bewirken soll: „An erster Stelle steht, dass wir die Stadt Bergisch Gladbach als Ausbilderin und die Vielfalt an angebotenen Ausbildungsberufen stärker bekannt machen möchten.“
„Die Kampagne sollte auf die tollen Benefits der Stadt, die gute Lage und die Attraktivität der Ausbildungsberufe aufmerksam machen und vermitteln, dass das genau das sein könnte, was man sich vorstellt“, erklärte Stefanie Köllen weiter.
„Wichtig war uns, dass sowohl bei der Konzeption und Planung, als auch bei der Umsetzung der Kampagne unsere Azubis sowie die Ausbilderinnen und Ausbilder aktiv mit einbezogen wurden. Ihr Engagement und ihre Ideen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass die Kampagne optimal auf die Bedürfnisse der jungen Zielgruppe zugeschnitten ist.“
Bewerbung – so geht´s: Bis zum 31. Oktober 2023 können sich Interessierte für das Ausbildungsjahr 2024 bewerben. Insgesamt werden zwölf Ausbildungsberufe angeboten. Über #AzubisfürGL und www.azubisfuergl.de kommt man auf die Bewerberseite der Stadtverwaltung.
Breites Spektrum, gute Bezahlung
Marco Braun, ehemaliger Auszubildender und jetzt Werkstattleiter, zu den Vorzügen der Ausbildung bei der Stadt. „Ich habe vor gut 15 Jahren bei der Stadt meine Ausbildung als Kfz-Mechatroniker begonnen und bin gerne geblieben“, erläuterte der 34-Jährige. Er freut sich auf die neuen Kolleg:innen, die er mittlerweile selbst ausbildet.
Auf die Frage, warum man sich für die Kfz-Mechatronik begeistert, kamen in Vorbereitung der Kampagne direkt viele gute Antworten: Man kann seine Faszination für Fahrzeuge und Technik ausleben und damit handwerklich arbeiten. Zudem verfügt die Stadt Bergisch Gladbach über einen großen Fuhrpark mit einer Vielfalt von Fahrzeugen.
„Die Bezahlung ist aufgrund der Tarifgebundenheit ebenfalls gut“, erläuterte Marco Braun. Zudem stellte er als Vorzüge die geregelten und flexiblen Arbeitszeiten in den Vordergrund.
Für Gesellschaft aktiv sein
Stadtinspektoranwärterin Michelle Krah wird Ende August ihren Vorbereitungsdienst hoffentlich erfolgreich beenden und bringt noch frische Eindrücke aus dem dualen Studium mit. „Wir sind in den drei Jahren immer in Blöcken an der Hochschule und in der Verwaltung gewesen und haben zum Abschluss eine Bachelorarbeit geschrieben“, erklärt die Kollegin, die nun im Personalbereich eingesetzt wird.
Die Gründe, wieso sie sich für die öffentliche Verwaltung entschieden hat, nannte sie direkt: „Es ist eine sinnvolle Tätigkeit, da sie für die Gesellschaft relevant ist. Zudem übernimmt man Verantwortung und kann unter vielfältigen Inhalten auswählen“, erklärte sie. Hinzu kommt die Sicherheit des Jobs. Für die Stadtverwaltung Bergisch Gladbach spricht zudem, dass die Größe der Verwaltung optimal ist.
Azubis für Technik gesucht
Lisa Marleen Forrell aus dem Ausbildungsteam weiß, wie schwer es mittlerweile ist, vor allem in den technischen Ausbildungsberufen geeignete Auszubildende zu finden. „Wir stellen jedes Jahr zwischen 20 und 30 neue Auszubildende ein, für die wir jährlich um die 400 Bewerbungen erhalten.“
Dabei bildet die Stadt Bergisch Gladbach in den allgemeinen Verwaltungsberufen bedarfsorientiert aus, sodass alle Absolvent:innen bei entsprechender Leistung übernommen werden können.
„In diesen Verwaltungsberufen können wir trotz der angespannten Bewerberlage immer noch ausgezeichnete Nachwuchskräfte für die Stadt Bergisch Gladbach gewinnen; in den technischen Ausbildungsberufen ist dies schon seit einigen Jahren mangels Bewerbungen schwierig“, beschrieb die Expertin den Unterschied in der Suche.