Neue Köpfe in der Selbsthilfe-Kontaktstelle Rhein Berg

Knapp zehn Jahre hat Nicole Stein als Fachberaterin beim Paritätischen in Bergisch Gladbach die Selbsthilfearbeit geprägt. Anfang 2024 wechselt sie in gleicher Position nach Leverkusen. Susanne Koomson und Jana Zerche treten die Nachfolge in der Selbsthilfe-Kontaktstelle an. Und starten gleich mit Plänen zur Gründung neuer Selbsthilfegruppen.

Neue Köpfe in der Selbsthilfe-Kontaktstelle Rhein Berg: Seit rund vier Wochen sind die Fachberaterinnen Susanne Koomson und Jana Zerche an Bord. Sie beraten Initiatoren bei Planung und Gründung von Selbsthilfegruppen, zu medizinischen oder sozialen Themen, informieren über bestehende Angebote. Kostenlos und anonym.

Sie treten die Nachfolge von Nicole Stein an, die Anfang 2024 in die Selbsthilfe-Kontaktstelle Leverkusen wechselt. Knapp zehn Jahre hat die Sozialpädagogin die Selbsthilfearbeit im Kreis geprägt: Zunächst im Selbsthilfebüro an der Paffrather Straße, ab 2022 dann in der Selbsthilfe-Kontaktstelle in neuen Räumen an der Odenthaler Straße.

Digitalisierung der Selbsthilfe

Corona nennt sie als eine der Herausforderungen ihrer Amtszeit, und die damit einhergehende Digitalisierung der Selbsthilfe. „Gruppentreffen waren nicht möglich, da galt es neue Konzepte zu entwickeln um die Gruppen bei der Stange zu halten“, so Stein.

Zu den schönen Seiten ihres Jobs habe die Zusammenarbeit mit Gruppen in der AG Selbsthilfe gezählt sowie einige Projekte der Öffentlichkeitsarbeit, mit der die Selbsthilfe im Kreis verstärkt in den Fokus gerückt wurde. „An der Entwicklung der Gruppen teilzunehmen und zu sehen, wie sie sich entwickeln, das motivierte unheimlich.“

107 Selbsthilfegruppen gibt es im Kreis, davon 64 alleine in Bergisch Gladbach. Einige existieren bereits seit 20 oder 30 Jahren, eine große Zahl wurde in den vergangenen acht Jahren gegründet. „Drei bis vier Gruppen gründen sich derzeit pro Jahr neu, das ist enorm“, sagt Stein. Noch höher liegt die Zahl der Vor- und Beratungsgespräche, die nicht in konkrete Angebote münden.

Selbsthilfe-Kontaktstelle Rheinisch-Bergischer Kreis
Odenthaler Str. 19, 51465 Bergisch Gladbach
Telefon: 0 22 02 – 936 89 21
Mail: selbsthilfe-rbk@paritaet-nrw.org
Internet: www.selbsthilfe-bergisches-land.de
Sprechzeiten: Montag 14 bis 16.30 Uhr, Mittwoch und Donnerstag 9 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung

Neue Beraterinnen, neue Gruppen

Seit Mitte November arbeiten sich nun zwei neue Fachberaterinnen in die Projekte der Selbsthilfe-Kontaktstelle ein, beides Sozialpädagoginnen. Jana Zerche sammelte zuvor Erfahrungen im Sozialpsychiatrischen Zentrum Köln und als Schulsozialarbeitern. Susanne Koomson hat eine Zusatzqualifikation als Heilerziehungspflegerin und arbeitete nach einem Auslandsaufenthalt in einer Kita.

Beide sind nach eigenen Angaben bereits in der Beratung der Kontaktstelle aktiv, haben erste Meetings mit der AG Selbsthilfe und Weiterbildungen absolviert. Gemeinsam mit Nicole Stein vertreten sie die Selbsthilfe-Kontaktstelle auch kommenden Donnerstag am Sozialstand auf dem Weihnachtsmarkt Stadtmitte.

Zudem arbeiten sie an der Gründung neuer Gruppen. So wollen sie im Januar 2024 eine Selbsthilfegruppe für Menschen nach Trennung initiieren, die erstmals über einen ausgebildeten „Ingangsetzer“ der Kontaktstelle gestartet und begleitet wird. Das sind speziell ausgebildete Ehrenamtler, welche die Neugründung von Gruppen begleiten, ohne thematisch involviert zu sein.

Depression, Angststörung und Suchterkrankungen seien die am stärksten nachgefragten Themen, heißt bei der Kontaktstelle, wobei es auch außergewöhnliche Selbsthilfegruppen gebe. Wie eine ADHS-Onlinegruppe, eine Long Covid-Gruppe in Untereschbach soie eine Gruppe für Sucht in Kombination mit psychischen Erkrankungen. Über das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe erhalten zudem pflegende Angehörige Infos und Unterstützung.