Im Januar geht es vor dem Emilienbrunnen weiter, die Durchfahrt der Schlossstraße wird dann gesperrt. Foto: Markus Bollen

Nach der ersten Empörung und einigen weiteren Gesprächen haben sich Stadtverwaltung und Bensberger Händlerschaft nun doch verständigt, wie der Umbau der Schlossstraße weitergehen soll. Die Betroffenen akzeptieren die Sperrung eines Teils der Schlossstraße, setzen aber zwei Etappen durch. Einige weitere Forderungen sind noch offen.

Am 8. Januar wird auf der Schlossstraße wieder gearbeitet, dann wird der noch ausstehende Umbau der Kreuzung zur Nikolausstraße gemacht und die Bauarbeiten wandern am Emilienbrunnen vorbei Richtung Osten die Straße hinauf. Und das in voller Breite der Straße: sie wird für den Autoverkehr auf diesem Teilstück komplett gesperrt.

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Auf diese, in der kontroversen Infoveranstaltung am 13. Dezember zum ersten Mal vorgestellte Variante, habe sich die Verwaltung jetzt mit der Händlerschaft sowie den Eigentümerinnen und Eigentümern geeinigt, teilte die Stadt am Freitag mit. Die Interessensgemeinschaft Bensberger Handel und Gewerbe e.V. (IBH) und die Immobilien- und Standortgemeinschaft e.V. (ISG) hätten sich dafür ausgesprochen, „den Verkehr aus dem betroffenen Straßenbereich herauszunehmen“.

Zwei separate Teil-Abschnitte

Allerdings gebe es auf Wunsch der Betroffenen ein wichtige Änderung: Die Bauabschnitte 3.3. (Emilienbrunnen bis Schlossstraße 33b, knapp hinter der Kodi-Filiale) und 3.4. (weiter bis zur Kreissparkasse) sollen in zwei einzelnen Abschnitten erfolgen.

Damit könne die Baufirma zwar im jeweiligen Abschnitt auf der ganzen Breite der Straße ungehindert (und damit schneller) arbeiten, der jeweils andere Abschnitt kann aber weiterhin befahren werden. Allerdings werden die beiden Teilbereiche damit zu Sackgassen ohne Wendehammer.

Die Arbeiten im ersten Abschnitt (3.3.) sollen gleich nach der Weihnachtspause beginnen. Sie schließen direkt an die bereits erstellten Bereiche im unteren Teil der Schlossstraße und der Nikolausstraße an und umfassen damit auch den Kreuzungsbereich – der bislang ausgelassen worden war.

Damit wird zunächst auch die Schlossstraße von der Kölner Straße bis zur Nikolausstraße zur Sackgasse. Sobald die Kreuzung fertig ist sollte die Durchfahrt in die Nikolausstraße und hoch zum Schloss wieder frei sein.

Für den gesamten Abschnitt (bis Hausnummer 33b) sieht der Bauzeitenplan knapp sechs Monate vor.

Der Abschnitt 3.4. (Hausnummer 33b bis 42 am Wendehammer Kreissparkasse) soll laut Plan am 3. Juni beginnen. Diese Angaben gelten aber nur unter der Annahme, dass es keine weiteren bösen Überraschungen im Untergrund der Straße gibt.

Allerdings war ein wichtiges Argument der Stadt für die Sperrung der Straße, dass so mit mehr Flexibilität auf Störungen des Ablaufs reagiert werden könne. Zudem könne die Baufirma so größere Maschinen und mehr Personal einsetzen und müsse sich nicht ständig mit dem passierenden Autoverkehr arrangieren.

Für die anliegenden Geschäfte bedeutet das jedoch, dass sie in den genannten Zeiten nur über die Gehwege zu erreichen sind. Die Baufirma hatte jedoch im Vorfeld zugesichert, dass für die Anlieferung von Waren die Baustelle in einem bestimmten Zeitfenster befahren werden kann. In Einzelfällen werde man den Ladeninhaber:innen beim Transport auch helfen.

Weitere Forderungen von ISG und IBH

Nach Angaben der Stadtverwaltung hatte sie der IBH und ISG mehrere Optionen vorgeschlagen. Bürgermeister Frank Stein habe zugesagt, nur eine solche Umsetzungsvariante zu realisieren, die von Händlerschaft und Immobilienbesitzenden mitgetragen werde.

IBH und ISG haben den Angaben zufolge ihrer Zusage verschiedene Forderungen hinzugefügt. So soll zukünftig z.B. die aktuelle Verkehrsführung und Parkplatzsituation besser in der Öffentlichkeit präsentiert werden. Weitere Details würden im neuen Jahr zwischen IBH, ISG und der Stadtverwaltung besprochen und die Umsetzbarkeit geprüft.

„Wir nehmen die Belastungen des Einzelhandels in dieser besonderen Situation ernst und wollen die Akteurinnen und Akteuren vor Ort bestmöglich unterstützen und miteinbeziehen. Deshalb erachten wir diesen gemeinsamen Kompromiss als sehr zielführend, da er sowohl die Bauzeit beschleunigt, als auch die Geschäfte für den Autoverkehr so gut es geht zugänglich macht“, gab Bürgermeister Stein zu Protokoll.

„Außerdem wollen wir die Kommunikation optimieren, falls es zu Verzögerungen auf der Baustelle kommt“, erklärt Stephan Dekker, Leiter des Fachbereichs für Umwelt und Technik. „Wir hoffen, dass die Erläuterungen dann zu weniger Unmut bei den Bensbergerinnen und Bensbergern und zu mehr Transparenz führen“. 

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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1 Kommentar

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  1. Wenn das mal kein Fehler war…
    Das wäre die erste Baustelle im Auftrag der öffentlichen Hand, die planmäßig fertig würde. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

    Frohe Weihnachten und ein hoffentlich friedlicheres neues Jahr.