Bei der sensiblen Baustelle an der Buchmühle gibt es eine weitere Verzögerung: Die Zufahrt von der Hauptstraße wird drei Monate später fertig als bislang bekannt. Für die Geschäfte, die den Baumarathon (bis jetzt) überlebt haben, ein neuer Schlag.
Bei der Information setzt der Strundeverband als Bauherr von „Strunde hoch vier” die Salamitaktik fort. In dieser Woche informierte er per Pressemitteilung, dass die Lücke im offenen Strundeverlauf geschlossen wird, damit soll spätestens am Montag Wasser durch die offene Strunde im Buchmühlenpark und im Forumpark fließen.
Café Laurentius nicht erreichbar
Eine weitere Mitteilung von Mittwoch verkündet, dass die Arbeiten an der engsten Stelle vor dem Café Laurentius voranrücken – und zwar direkt an das Geschäftsgebäude, das Reisebüro und Café beherbergt.
Für den Hochwasserkanal müssen dort mit schweren Geräten Löcher für Träger gebohrt werden. Damit wird der extrem schmale Zugang zum Café blockiert – und eine Schließung vom 20. bis 26. November erzwungen.
Ein weiterer Schlag für das Café, das vor einem Jahr öffnete und seither massiv unter der Baustelle leidet. Die Betriebszeiten wurden bereits deutlich reduziert; schon das Vorgängercafé Central hatte aufgrund der Baustelle kapituliert.
„Fertigstellung April 2018″
Die eigentliche Hiobbotschaft verkündete der Strundeverband jedoch nicht. Nur im Baustellenticker der Stadt, ebenfalls am Mittwoch versandt, findet sich der lapidare Satz: „Fertigstellung aller Flächen inkl. Oberflächenwiederherstellung voraussichtlich April 2018.”
Im Klartext heißt das: Die Baustelle wird nicht wie zunächst geplant im Dezember 2017, nicht wie zuletzt immer wieder versichert im Januar 2018, fertig, sondern erst drei Monate später. Das bestätigt der Strundeverband erst auf Nachfrage des Bürgerportals.
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Auch in der Ausschusssitzung, in der eingeräumt wurde, dass die Hauptstraße nicht bis zum Weihnachtsgeschäft frei wird, war davon keine Rede gewesen.
Geschäfte schließen
Ob und wann im Verlauf der nächsten Monate wenigstens wieder ein Fußgängerweg entlang der Baustelle zur Buchmühle und damit zu den dort liegenden Geschäfte sowie zur VHS frei wird, ist offen. Der Autoverkehr von der Hauptstraße in die Buchmühle und auf den Parkplatz am Fronhof werde auf jeden Fall erst im April frei.
Die Geschäfte an der Buchmühle leiden massiv unter dem Baustellenlärm und die schlechte Erreichbarkeit. Ein Jungunternehmer, der ein Fachgeschäft für Reinigungsbedarf im Frühjahr eröffnet hat, schloss nach wenigen Wochen – weil niemand den Weg zu ihm fand.
Ein weiteres Geschäft hat den Mietvertrag bereits gekündigt. Die Inhaber haben längst Anträge auf Entschädigung gestellt, bislang ohne Ergebnis.
Als Begründung für die Verzögerungen führt der Strundeverband unvorhergesehe bautechnische Probleme an. Zwar war der Untergrund zu Beginn der Arbeiten gründlich geprüft worden – aber im Untergrund lauern immer wieder neue unliebsame Überraschungen in Form von Betonfundamenten, Leitungen und Röhren, die in den alten Bauplänen nicht auftauchen.
Hinzu kommt, dass hier im Kreuzungsbereich der Hochwasserkanal und die Strunderröhre auf engem Raum einen kräftigen Höhenunterschied überwinden müssen.
Was genau zu erneuten Verlegung des Fertigstellungsdatums von Januar auf April geführt hat, erklärt der Strundeverband auch auf Nachfrage nicht. Dafür aber sehr detailliert, welche technischen Schwierigkeiten zwischen Buchmühle und Hauptstraße zu bewältigen sind.
Informationen zur gesamten Baustellensituation von „Strunde hoch vier“ gerne im Baustellenbüro direkt an der Buchmühlenstraße 6 erfragt werden. Mitarbeiter des Strundeverbandes stehen dort mittwochs von 10 bis 12 Uhr zur Verfügung.
Kontakt Strundeverband
Ansprechpartner: Martin Wagner, Michael Kremer, Daniela Reuscher
www.strundehochvier.de
info@strundehochvier.de
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Nun enwickelt sich die Baustelle Hauptstraße/Buchmühle doch noch zu einem „Aprilscherz“.
Stadt/Strundeverband wird dann aber hoffentlich ab Mitte März 2018 die Bauzäune mit österlicher Anmutung dekorieren um so den bertroffenen Händlern im Laurentiusviertel ihre „Solidarität“ zu bekunden und so Unterstützung zu heucheln.
Wenn die Baustelle dann 2019 fertig sein sollte – aufgrund der „Salamitaktik in der Kommunkation mit Heimlichtuereicharakter“ muß man wohl weitere „Überraschungen“ erwarten dürfen – wäre eine Anregung,das dann der Verschönerungsverein eine Stehle mit Symbolen von Schilda aufstellt um auch später an diese unrühmliche Geschichte „Bergisch Gladbacher Baukunst“ zu erinnern.
PS: Ich komme hin und wieder an dieser Baustelle vorbei, mich wundert insofern nicht, das so wenig wahrnehmbare Manpower zu solchen Zeitverzögerungen führt. Als Auftraggeber wäre es sicherlich sinnvoll gewesen die ausführenden Firmen auf einen Fertigstellungstermin zu verpflichten. Wenn Verzögerungen Konventionalstrafen zur Folge hätten – ich bin mir sicher – hätte auch dazu geführt das man „morgends eine Stunde früher anfängt, und abends bei Beleuchtung mit 5 Mitarbeitern mal 2 Stündchen länger arbeitet und mehr Gas geben würde“ um auch pünktlich fertig zu sein.
Typisch Strundeverband. Mit hohen Ansprüchen bei Baubeginn gestartet und im Anblick ihrer, wohl offensichtlicher, Unfähigkeit gelandet. Aber ein Schuldeingeständnis werden die leidenden Geschäftsinhaber nie bekommen. Stattdessen werden sich die hochbezahlten Ingenieure des Strundeverband, nach mehrjähriger Bauverzögerung, auf die Schulter klopfen und noch eine Austellung im Kreishaus für ihre Heldentaten organisiere. Ich hoffe aber dann auch das sie dann auch Bilder des Hasselbach zeigen werden. Dieser läuft nämlich über mein Grundstück und ist seit über 2 Jahre durch eine eingestürzte Mauer verstopft ist. Diese wurde durch Arbeiten des Strundeverband zum Einsturz gebracht. Aber auch hier fehlt jegliche Spur des Eingeständnis… wir sich doch alles wiederholt…