Noch ist die Mitte des Turbokreisels leer
Die Beteiligung der Bürger bei der Gestaltung des neuen Turbokreisels geht in eine unerwartete dritte Runde: Das Netzwerk „Best of Bergisch” ruft unter dem Slogan „Dein Wort für die Stadt” dazu auf, Wörten einzureichen, die später das kreisrunde Bauwerk im Zentrum zieren sollen.
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Zur Erinnerung: Das Unternehmernetzwerk „Best of Bergisch” (BoB) hatte vorgeschlagen, ein prägendes Kunstwerk für den Innenraum des Kreisverkehrs Schnabelsmühle zu entwickeln und zu bauen. Unter starker Beteiligung der Bürger und kostenfrei für Stadt und Steuerzahler.
Die Stadt schlug ein und nach zwei Wettbewerbsrunden präsentierte eine unabhängige Jury im Frühjahr 2018 den Siegerentwurf des Kölner Büros Greenbox: Ein scheinbar schwebender weißer Ring, der in der Dunkelheit leuchtet und Inschriften offenbart.
So soll der Ring im Zentrum des Kreisverkehrs aussehen. Entwurf Greenbox
Seither war es ruhig geworden, der ursprünglich geplante Bautermin verstreicht gerade. Ursache dafür ist, dass der Siegerentwurf technisch gar nicht so einfach umzusetzen ist und auch die Finanzierung durch Sponsoren nicht ganz leicht ist.
Die technische Planung komme jedoch gut voran, erste Gespräch mit potentiellen Sponsoren liefen sehr gut, berichtete am Dienstag BoB-Vorstand Hendrik Walter bei einem Termin im Rathaus. Gegen Ende 2019 sollen die Bauarbeiten beginnen und womöglich noch vor Jahresende fertig gestellt werden.
Bei Nacht offenbart das „Wasserzeichen” seinen Inhalt: Begriffe, die von den Bürgern bestimmt werden sollen. Entwurf Greenbox
Papierrolle mit Wasserzeichen
Zuvor schaltet das Unternehmernetzwerk jedoch eine bislang nicht vorgesehene dritte Wettbewerbsphase dazwischen: Die Bürger Bergisch Gladbachs sind aufgerufen, ein Wort oder eine Wortkombination vorzuschlagen, die nach ihrer Meinung für die Stadt stehen und die später in unterschiedlichen Größen auf dem Ring auftauchen sollen.
Das habe sich aus dem Entwurf entwickelt – denn der weiße Ring symbolisiere ja eine Papierrolle, wie sie seit vielen Jahrzehnten in der benachbarten Fabrik von Zanders produziert werden, sagt Architekt Thomas Duda, der für BoB das Projekt organisiert. Die Wörter werden dann wie Wasserzeichen auf Briefpapier sichtbar.
Etwa 80 Wörter und Wortkombinationen sollen von einer unabhängigen Jury ausgewählt werden. Auf jeden Fall aufgenommen werden die Stadtteilnamen, diese bleiben bei den Vorschlägen der Bürger also außen vor. Statt dessen sollen sie Wörter einreichen (auf Karten oder online, siehe oben), die für sie persönlich für Bergisch Gladbach stehen.
Bürgermeister Lutz Urbach zum Beispiel schrieb „Lieblingsstadt” auf seine Karte, VR-Bank-Marketingleiter Markus Fischer wählte „Zuhause”, KSK-Direktor Oliver Engelbertz optierte für „Heimat”. Auch orginelle, selbst kritische Begriffe sind gewünscht, nur nichts destruktives.
Bürgermeister und Banker geben die ersten Wortideen ab; umringt von BoBs
Damit können sich auch die Bürger mit einer Idee auf dem Bauwerk verewigen, die mit ihren Vorschlägen bisher nicht zum Zuge gekommen war. Rund 5000 Personen hatten sich beteiligt, darunter viele Schulen und Initiativen. Nach der Jury-Entscheidung hatte es unter ihnen auch Kritik gegeben, weil nur wenige Ideen von den Planern aufgegriffen worden seien. Die Grünen hatten moniert, dass Greenbox ein sehr ähnliches Objekt bereits in Gummersbach realisiert hatte.
Wichtig ist es für Stadt und BoB, dass dieses Pilotprojekt einer öffentlich-privaten Partnerschaft für die Stadt keine Kosten verursacht. Im Gegenteil, sie bekommt ein prominentes künstlerisches Bauwerk für einen der prägenden Plätze der Stadt geschenkt.
Die Kosten des Verfahrens trägt das Unternehmernetzwerk selbst; die bislang noch gar nicht konkret bezifferten Baukosten sollen zu rund einem Drittel von Mitgliedsunternehmen aufgebracht werden, für die anderen zwei Drittel sucht BoB jetzt Sponsoren.
Die VR Bank Bergisch Gladbach-Leverkusen, die Kreissparkasse, Krüger und einige kleinere Unternehmen sind bereits als Sponsoren an Bord. Angebote nimmt BoB unter dieser Mailadresse entgegen.
Dokumentation
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Weitere Beiträge über das Projekt und über BoB:
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Gelungene Integration
Ihr Wunsch geht ins Leere, Herr Ommer, weil sich in „Best of Bergisch“ meines Wissens kein Straßenbauunternehmen befindet. Wenn Sie jedoch die Kosten tragen würden, gäbe es sicher eine Lösung.
Bringt doch erstmal die Straßen, die zum Kreisel führen, in Ordnung.