Vom heimischen Balkon aus kann man in der Coronra-Krise mehr unternehmen, als man denkt. Neben lesen, Kaffee trinken, plaudern oder Buch lesen kann man mit den Kids sogar Forscher spielen. Ganz geheimnisvoll – in der Dämmerung.

Denn in der Fauna ist auch nachts was los. Man muss es nur entdecken können. Zum Beispiel mit einem Bat Detector, also einem Gerät, dass den Ruf der Fledermaus hörbar macht. Zum Hintergrund: Der Fledermausruf ertönt – je nach Art – bei 30, 50 oder auch 70 kHz. Das ist für den Menschen nicht mehr wahrnehmbar. Der Bat Detector rechnet den Ruf um und macht ihn für uns hörbar – in Form von knackigen oder tropfenden Lauten.

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Wer sich die Rufe der heimischen Fledermäuse anhören möchte, findet viele Beispiele auf den Seiten des Nabu.

Einmal eingeschaltet, entpuppt sich der nächtliche Himmel dann als wuselige Autobahn für den Blindflug der Fledermäuse, auf dem sich dramatische Szenen abspielen. Die Jagdrufe der Fledermaus tönen in rasend schneller Folge aus dem Lautsprecher und lassen erahnen, wie flink und behende die Säuger alleine mit Echo-Ortung auf Beutefang gehen. Auf dem Speiseplan stehen Insekten.

Die App BatLib spielt die Ultrraschallrufe der Fledermaus ab und hilft grob der Bestimmung der Arten.

So auch am vergangenen Osterwochenende. Das warme Klima hat Microchiroptera, so der lateinische Name, endgültig aus dem Winterquartier vertrieben. In der Dämmerung sehen wir, wie sich erste Schatten gegen den Himmel abzeichnen. Die Jagd hat begonnen.

Schnell den Bat Detector eingeschaltet, und schon können wir mit den Ohren eine Zwergfledermaus verfolgen, wie sie am reichlich gedeckten Tisch des Nachthimmels ihre Insektenmahlzeit einnimmt. Das Schauspiel dauert 15 Minuten. Dann zieht der einsame Jäger auf eine neue Fressbahn weiter. Nacht für Nacht landet so Nahrung von einem Drittel des Körpergewichts der Fledermaus in ihrem Magen.

Den Ruf einer heimischen Zwergfledermaus, aufgenommen hier in Bergisch Gladbach, können Sie hier hören:

Das sind spannende Erfahrungen, nicht nur für Kids. Und nebenbei wächst die Erkenntnis, dass die Pandemie sehr dramatisch ist – für den Menschen. In der Natur geht davon unbehelligt alles seinen gewohnten Gang.

Heimische Fledermäuseübertragen nicht das Corona-Virus. Sie sollen vielmehr bei der Bekämpfung der Pandemie helfen. Die fliegenden Nachtjäger sind nämlich äußerst immun gegen eine Vielzahl an Viren.

Foto: Pixabay


Foto: JohannaIris auf Pixabay

ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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