Nun ist sie da, die Maskenpflicht. Die Nachricht sickerte in meiner Facebook-Timeline unauffällig zwischen vielen anderen Messages durch. Eine Stunde nach Verkündung. Anscheinend ist der Algorithmus der Plattform mit der Vielzahl der Breaking News überfordert und weiß schon nicht mehr, was er mir als erste News nach oben spülen soll.

Entsprechend verhalten war auch das mediale Echo. Wenn die TV-Sender jeden Abend einen „Brennpunkt“ oder ein „Spezial“ zu Corona senden, ist die bundes- und landesweite Maskenpflicht nur noch eine Nachricht unter vielen.

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Wir hatten damit gerechnet. Der „Markt“ hatte signalisiert, dass hier ein neues knappes Gut entsteht: Längere Lieferfristen, gestiegene Preise, Bewerbung am Point of Sales. Natürlich stets zum Selbstkostenpreis.

Was die Produktion umgehend auf die heimischen Nähmaschinen verlagerte. Unsere interne Mask-Force hat sich bereits in Bewegung gesetzt und näht jede Menge Mundschutze für die Familie. Bunt und in passenden Größen. Erste Masken wandern zudem in Briefumschläge, um die Großeltern auszustatten.

Hinweis der Redaktion: Im Bürgerportal spielen Masken natürlich eine große Rolle. Hier finden Sie alle Beiträge zum Thema, seit dem 1. April. Auf Facebook haben wir Hinweise gesammelt, wo man Masken bekommt, wenn man nicht selbst nähen kann. Da gibt es einige Angebote, kommerziell und nicht-kommerziell

Und die Produktdiversifizierung greift munter um sich: Einfacher Mundschutz in hellblau (Typ OP-Maske) für den Gang zum Baumarkt, selbstgenähte Varianten mit bunten Bändern für Fotos oder die schnelle Runde durch den Park, höherwertige Filtersysteme beim Abholen des unvermeidlichen Rezepts beim Hausarzt.

Im Privaten klingt das vielleicht noch entspannt. Es dringen aber auch Berichte zu mir durch, wonach Menschen ihren verlorenen Job durch die Produktion selbstgenähter Masken zu kompensieren versuchen. Da kollidieren Versorgungsauftrag des Staates mit der Not der Menschen. Die Krise wird immer unübersichtlicher.

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ist Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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  1. „Auf Facebook haben wir Hinweise gesammelt, wo man Masken bekommt, wenn man nicht selbst nähen kann.“

    Bitte geben Sie andere Kanäle an, auf denen man die Informationen bekommt. Ich weigere mich Konzerne, wie Facebook durch meine Anmeldung zu unterstützen!