An Christian Buchen kommt man nicht vorbei: Auf zig Plakaten in orange-schwarz blickt der Wirtschaftsinformatiker seine potenziellen Wähler an. In unzähligen Debatten und Vor-Ort-Terminen hat der CDU-Kandidat dargelegt, warum er der bessere Mann für das Bürgermeisteramt sei. Im Fragebogen gibt er jetzt einen Blick in sein Privatleben.
Christian Buchen ist zwar in Aachen geboren, aber in Herkenrath aufgewachsen und in Bergisch Gladbach vernetzt wie kaum ein anderer. Von der katholischen Jugendbewegung, über den Karneval bis hin zur Kommunalpolitik ist der 40-Jährige tief mit der Stadt verbunden.
In der Kommunalpolitik machte sich Buchen als Vorsitzender des wichtigen Ausschusses für Umwelt, Klima, Infrastruktur und Verkehr einen Namen, den er mit großer Umsicht durch Marathonsitzungen führt, immer auf der Suche nach einem guten Kompromiss. Mit viel Herzblut agiert er als Sprecher der CDU im Jugendhilfeausschuss.
Ein Porträt über, ein Essay von Christian Buchen
Buchen ist Wirtschaftsinformatiker, hat einige Jahre bei Obi IT-Projekte geleitet und ist jetzt in der Kölner Niederlassung eines Schweizer Familienunternehmens für die Steuerung internationaler Projekte verantwortlich, immer im Dreieck „Menschen – Prozesse – Technologien”.
Ob der unermüdliche Wahlkämpfer seinen Schreibtisch dort bald wieder einnimmt, entscheidet sich am Sonntag (bzw. in der Stichwahl): Buchen versteht diese Wahl auch als persönliche Weichenstellung: entweder er wechselt jetzt aus dem Ehrenamt in die hauptberufliche Aufgabe des Bürgermeisters – oder er widmet sich mit voller Kraft seinem Job in der Wirtschaft.
Wie sein Hauptkonkurrent Frank Stein (Grüne, FDP, SPD) hat Christian Buchen seine Ideen und sein Programm für das Bürgermeisteramt in den vergangenen Wochen ausführlich vorgestellt (siehe unten). In den 26 Fragen des Bürgerportals wird es jetzt etwas persönlicher.
Wie starten Sie in den Tag?
Mit einer Tasse Kaffee und dem Blick in die Tageszeitung sowie in den Bürgerportal-Newsletter.
Was wollten Sie als Kind werden?
Ich habe mich schon immer für wirtschaftliche Zusammenhänge interessiert. Daher wollte ich Manager werden.
Was sind Sie geworden?
Diplom-Wirtschaftsinformatiker. Ich bin in der Wirtschaft aktiv und finde innovative Lösungen für Probleme. Digitalisierung ist mein Beruf und ich habe 20 Jahre Erfahrung darin.
Wohin laden Sie Kollegen am liebsten ein?
Auf ein Feierabendkölsch in das Wirtshaus am Bock.
Wohin gehen Sie gerne mit Familie/Freunden?
Gemeinsam Wandern im Bergischen – mit anschließender geselliger Einkehr und dem ein oder anderen Kaltgetränk.
Wohin gehen Sie, wenn Sie ganz für sich sein wollen?
Spazieren in einem der schönen Wälder rund um meinen Heimatortsteil Herkenrath.
Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?
Ein Tag mit vielen freundlichen menschlichen Begegnungen. Und mit einem geselligen Ausklang.
Tee oder Kaffee; Bier oder Wein?
Definitiv Kaffee. Bier mit den Kumpels, Wein bei einem gemütlichen Abendessen.
Was ist für Sie das größte Unglück?
Krankheit oder noch schlimmeres in der Familie oder im Freundeskreis.
Bitte ergänzen Sie: Bergisch Gladbach ist …
… meine Heimatstadt. Hier bin ich aufgewachsen, hier lebe ich. Mein Herz hängt an dieser Stadt.
Was ist Bergisch Gladbachs größter Pluspunkt?
Wir sind die drittgrünste Großstadt Deutschlands, haben eine besondere Mischung aus städtischen sowie ländlich geprägten Ortsteilen mit jeweils ganz eigenem Charakter und besitzen eine sehr aktive Bürgerschaft.
Was ist Bergisch Gladbachs größtes Problem?
Der immer weiter zunehmende Verkehr in unserer Stadt und die dringend notwendige Sanierung bzw. der Neubau von Schulen, Straßen und sonstiger Infrastruktur.
Wenn Sie drei Wünsche für Bergisch Gladbach frei hätten, würden Sie …
Erstens alle 32 Schulen innerhalb weniger Monate komplett im Sinne von „Digitale Schule“ ausrüsten, zweitens die unter Frage 12 genannten größten Probleme schnellstmöglich lösen und drittens dafür Sorge tragen, dass der Charakter der Stadt und ihrer Stadt- und Ortsteile erhalten bleibt.
Wenn Sie einen persönlichen Wunsch frei hätten, würden Sie …
Würde ich mir wünschen, dass die Menschen, die mir wichtig sind, alle gesund bleiben und lange glücklich leben.
Was war Ihre größte Leistung?
Beruflich: Diverse große erfolgreiche Projekte. Was jedoch wichtiger ist: Menschlich ein Vorbild für viele Jugendliche in der ehrenamtlichen Jugendarbeit gewesen zu sein. Meine damaligen Gruppenkinder zählen heute zu meinen engsten Freunden.
Was war Ihre größte Niederlage oder Ihr schlimmster Fehler?
Falschen Menschen vertraut zu haben. Gott sei Dank habe ich jedoch ein gutes Gespür für Menschen, so dass ich mich bislang nur wenige Male in einem Menschen getäuscht habe.
Mein großes Ziel ist es, …
Bürgermeister meiner Heimatstadt zu werden, um Bergisch Gladbachs Zukunft zu gestalten – und nicht nur zu verwalten!
Was ist Ihre Stärke?
Ich bin ein sehr offener und kommunikativer Mensch. Mir ist es wichtig, respektvoll mit anderen Menschen und deren Meinungen umzugehen. Dadurch gelingt es mir, Menschen zusammen zu bringen und bei Veränderungen mitzunehmen.
Was ist Ihre Schwäche?
Mein Zeitmanagement kann ich noch verbessern.
Wie sind Sie als Chef?
Mit 23 Jahren habe ich das erste Mal Mitarbeiterverantwortung übernommen. Den Menschen, die ich seit dem führe, gebe ich Ziele, Freiraum sowie die notwendige Unterstützung. Ein kooperativer Leitungsstil zeichnet mich aus. Dabei habe ich meine Verantwortung jedoch immer im Blick und treffe auch unangenehme Entscheidungen.
… und was würden Ihre Mitarbeiter sagen?
Bislang waren die Rückmeldungen meiner Mitarbeiter immer positiv – natürlich inklusive Feedback für meine eigene Weiterentwicklung. Denn das gehört auch zu meinem Leitungsstil: eine ehrliche und wertschätzende Feedback-Kultur.
Worüber können Sie sich aufregen?
Wenn jemand bewusst versucht, mir die Worte im Mund rumzudrehen oder mich bewusst falsch zitiert. Jeder hat das Recht, Kritik an dem zu äußern, was ich wirklich gesagt und gemeint habe. Jedoch ganz bewusst ein falsches Bild von mir und meiner Aussage in den Raum zu stellen – das regt mich auf.
Wer ist Ihr Vorbild im Beruf?
Ich habe einige Menschen in meinen bislang 20 beruflichen Jahren in der freien Wirtschaft kennengelernt, von denen ich mir bestimmte Eigenschaften oder Verhaltensweisen abgeschaut habe. Das Leben ist ein ständiges Lernen und sich weiter entwickeln – auch im Beruf.
Wer ist Ihr Vorbild im Privatleben?
Das eine Vorbild gibt es auch im Privatleben für mich nicht. Aber Menschen, die mich auf unterschiedliche Art und Weise beeindrucken. Mein 13 Jahre jüngerer Bruder zum Beispiel, der sich in eine junge Kanadierin verliebt hat und nun seit fast drei Jahren in Quebec City in Kanada wohnt und arbeitet. Das alles parallel zum Abschluss seines Studiums zu meistern und sein Leben so zu verändern – das finde ich mutig und das beeindruckt mich.
Was war der beste Ratschlag, den Sie je erhalten haben?
Das Gelassenheitsgebet: „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Welchen Ratschlag würden Sie Ihrem Nachfolger Kindern erteilen?
Nicht immer nur auf den Kopf zu hören – sondern auch darauf, was der Bauch und das Herz einem sagen.
Welche Frage wurde nicht gestellt, würden Sie aber gerne beantworten?
Wofür sind Sie dankbar? Dass der liebe Gott mich zum Rheinländer gemacht hat und dass ich meinen positiven Blick auf die Dinge und meinen Optimismus nie verliere!
Mir fehlt die Frage : Wieso ganz oder garnicht? Wer gerne der Bürgermeister einer Stadt sein will sollte sich doch nicht im Falle einer Niederlage dann lieber ganz auf das Wohl einer Schweizer Firma konzentrieren? Oder doch? Wie passt das für Herrn Buchen zusammen?
Und woher würde er das Geld nehmen um alle Schulen digital auszurüsten? Und wäre es nicht schön die Schüler könnten erstmal auf eine erträgliche Toilette gehen bevor sie einen Laptop erhalten und trotzdem Bücher schleppen müssen weil die Verlage noch nicht ausreichend im digitalen Bereich verdienen? Jetzt schweife ich ab… also bitte eine Antwort auf die Erste Frage würde mir reichen.
– Geld hätte das BüPo dann aber auch von allen anderen Kandidaten für die bereits gestellten „26 Fragen” bekommen, insofern wäre das eine breite, vor allem gleich verteile Einnahmequelle …
Wobei dieses Format allerdings, glaube ich, gar kein bezahltes ist …
Wie immer macht das “Bürgerportal” Schleichwerbung für die CDU. Man braucht wohl das Geld…