In diesem Waldstück zwischen Autobahn, Frankenforster Straße und Rather Weg ist die neue Feuerwache geplant.

Einer ersten Machbarkeitsstudie zufolge gibt es für die geplante Feuerwache Süd in einem Waldstück an der Autobahn in Frankenforst bislang keine formalen Hindernisses. Zugleich schlagen die Gutachter vor, einige Funktionen aus der Feuerwache Nord an der Paffrather Straße nach Frankenforst zu verlegen – und diese deutlich größer zu bauen, als bislang vorgesehen. Das ruft Widerspruch hervor.

Dass eine neue Feuerwache im Süden Bergisch Gladbachs dringend gebraucht wird, um die alte Wache an der Wipperfürther Straße in Bensberg endlich abzulösen, ist weitgehend unstrittig – und nach einem sehr lange Suchprozess hatte der Stadtrat dem Plan vorläufig zugestimmt, diese Feuerwache Süd an der A4 in Frankenforst zu platzieren.

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Ausgerechnet in einem Waldstück, aber angesichts fehlender Alternativen hatten dem auch die Grünen mit Bauchschmerzen zugestimmt. Zuletzt hatte sich die Ampelkoalition dabei für das Prinzip der Flächensparsamkeit stark gemacht.

Bevor gebaut wird, sind noch viele Planungsschritte zu durchlaufen, die Ergebnisse einer ersten Machbarkeitsstudie werden nun am 31. August im Ausschuss für Infrastruktur und Umwelt, Sicherheit und Ordnung präsentiert. Bislang, so das Fazit der Mitteilungsvorlage, gebe es keine „unüberwindbaren Planungshindernisse“, weder beim Artenschutz, noch bei den Emissionen oder bei der Anbindung an die Autobahn. Zudem sei der Landesbetrieb Wald und Holz zum Verkauf des Grundstücks bereit.

„Raumprogramm“ birgt politischen Sprengstoff

Darüber hinaus findet sich in den Unterlagen für die Ausschusssitzung eine Beschlussvorlage, unter dem Titel „Raumprogramm für den Neubau der Feuerwache 2″ – und die enthält einigen politischen Sprengstoff.

Die Stadt hatte die VBD Beratungsgesellschaft für Behörden mbH beauftragt, u.a. ein „modulares Raumprogramm“ für den Neubau zu erarbeiten. Das hat die VBD in einem ganzheitlichen Ansatz getan, dabei auch die Probleme in der Feuerwache Nord an der Paffrather Straße berücksichtigt.

Die Wache Nord sei 1996 für sehr viel weniger Kräfte, ohne jegliche Reserveflächen und abweichend von der Norm errichtet worden; eine sinnvolle Erweiterung sei unmöglich, weil sie auf einer alten Deponie und neben einem Naturschutzgebiet gebaut worden war.

Variante 1: Die Stammwache

Das Ergebnis: schon bei einer Verlegung nur der hauptamtlichen Kräfte aus der Wipperfürther Straße in die neue Wache Süd würde für eine sogenannte „Stammwache“ eine Fläche von 6700 Quadratmeter benötigt werden. Bisher waren 6000 Quadratmeter genannt worden.

Schematische Darstellung der Variante Stammwache. Quelle: Ratsinformationssystem der Stadt Bergisch Gladbach

Variante 2: Stammwache mit ausgewählten Modulen

Allerdings plädiert die VBD dafür, und die Stadtverwaltung folgt in ihrem Beschlussvorschlag diesem Gedanken, einige Fahrzeuge der Feuerwehr und des Rettungsdienstes, Teile der Verwaltung und Werkstätten, die Kleiderkammer sowie weitere Module von der Paffrather Straße in die neue Wache in Frankenforst zu verlegen.

Für diese „Stammwache mit ausgewählten Modulen“ würde – trotz fünfstöckiger Bauweise – eine Fläche von 9.500 Quadratmeter benötigt. Dabei sind die Frei- und Verkehrsflächen eingeschlossen, die fast zwei Drittel des Bedarfs ausmachen.

Variante Stammwache mit Modulen. Quelle: Ratsinformationssystem der Stadt Bergisch Gladbach

Eine Erhöhung des Flächenverbrauchs in einem Waldgebiet um rund 50 Prozent ist jedoch geeignet, neuen Widerstand hervorzurufen.

Freie Wähler: Am ursprünglichen Flächenbedarf orientieren

Die Freien Wähler (FWG) fragen bereits in einer Stellungnahme kritisch nach. Sie wollen wissen, ob dieser Flächenbedarf angesichts der Engpässe in der Wache Nord nicht schon länger absehbar war. „Warum hat man die eigentlichen Planungsanliegen nicht klar kommuniziert, sogar Fragen verneint, ob es zu einer größeren Inanspruchnahme des Waldes kommen könnte?“, heißt es in der Stellungnahme.

Die FWG fordert, die weitere Planungen am ursprünglich vorgelegten Flächenbedarf zu orientieren. Darüber hinaus müsse ein Konzept erarbeitet werden, das einen breiten Waldstreifen und weiteren Lärmschutz zur Frankenforster Straße vorsehe, eine Dachausgleichsbegrünung reiche nicht aus.

Anwohner: „Der Wald hat keine Lobby“

Vertreter der Anwohner, die sich mit der „Petition Frankenwald“ gegen den Bau der Feuerwache Süd wenden, halten der Stadt bereits vor, in der Sitzung am 31. August „den Weg für eine Abholzung des Waldgebietes auf einer Fläche von 9500 qm“ ebnen zu wollen. Dafür, so die Mitbegründerin der Petition Martina Knieps, gebe es finanzielle Gründe: der Wald sei billig. Er müsse „dran glauben“, weil er keine Lobby habe.

Zuvor hatte die Initiative in einem offenen Brief an Bürgermeister Frank Stein und an den Stadtrat appelliert, auf den Bau der Feuerwache und die Versiegelung des Bodens ganz zu verzichten. Denn er werde auch als Retentionsfläche für den benachbarten Frankenforstbach benötigt.

Mehr Informationen im Ratsinformationssystem:

Zwischenergebnisse der Machbarkeitsstudie für den Neubau der Feuerwache 2

Raumprogramm für den Neubau der Feuerwache 2

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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26 Kommentare

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  1. Ich weiß, viel zu spät, nahm mir den verdienten Urlaub.
    – Es muss eine neue Feuerwache her – muss es ?
    – Andere Grundstücke taugen nichts – tun sie das?
    – Es gibt Vorschriften für den Standort einer Feuerwache – können die dort
    eingehalten werden, auch bei wöchentlich mindestens einem Stau auf der A4?
    – Wo fährt die Feuerwehr hin, wenn auf Rather Weg und Frankenforster Str. die
    Autos im Stau stehen – stundenlang?
    – Umweltschutz, Luftverpestung, Schutz des Waldes – wo bleibt die Hilfe der
    Grünen an dieser Stelle?
    – von 6000 auf 9500 qm, meint die Verwaltung, das würde trotz der mangelhaften
    Veröffentlichung niemand merken?
    – Wahlprogramme, Parteiprogramme, Versprechen – alles Makulatur bei der
    Ampel?
    Man hat vergessen, was Parteien bei Komm.-Wahlen passieren kann. Die letzte ging der CDU ans Eingemachte, wen könnte es das nächste Mal treffen, wenn so gegen die Bevölkerung gearbeitet und/oder der Verwaltung freie Hand gelassen wird.

  2. Liebe Redaktion,

    was mich an Ihrem Artikel sehr stört, ist das Photo! Sie geben den Anschein, dass es sich wirklich um ein ungepflegtes Waldstück mit sehr dünnen und jungen Bäumen handelt. Dem ist aber nicht so!
    Das Ihrerseits verwendete Photo allein reicht meines Erachtens zur Beeinflussung der Leserschaft. Ich finde es sehr schade, dass Sie als Redaktion sich für dieses Bild entschieden haben. Ich könnte natürlich viel mehr hinein interpretieren, werde es aber es diesmal nicht machen. Für alle, die sich für die Feuerwehr an diesem Ort einsetzen, habe ich eine schlechte Nachricht! Wir werden als Anwohner und Bürger alle demokratischen Hebel in Gang setzen, um die Rodung der Waldfläche zu verhindern.

  3. @Bernd de Lamboy
    Nun weiß ich nicht, für wen alles das eine gute Nachricht ist.

  4. … und nachdem die Katze ohnehin aus dem Sack ist, berichten Stadt und Feuerwehr im heutigen Stadtanzeiger nun auch offiziell über die geplante Teil-Verlagerung von der Paffrather Straße nach Frankenforst. Dabei klingt es so, als wäre dieser Teilumzug im Grunde selbstverständlich, nicht überraschend. Die Waldrodungen würden zwar kritisch gesehen, nur seien sie halt „die einzige Möglichkeit“.

    An die eigenen Aussagen und Zusicherungen im Februar d. J. gegenüber der Bürgerschaft zu Ökologie und Flächenverbrauch in Frankenforst erinnert man sich nicht.

    Ich hoffe, der Stadtrat macht es sich nächste Woche nicht so einfach.

    Insgesamt, so denke ich, erhalten wir gerade eine beeindruckende Lektion in Sachen „Wald- und Klimaschutz mit Bürgerbeteiligung a la Bergisch Gladbach“.

  5. Was den übrigens durchaus verständlichen Widerstand der Anwohner (seinerzeit gegen das Projekt „Wald weg – Gewerbegebiet hin“) betrifft:

    Das besagte Waldstück ist auch der einzige und letzte Schutz vor der unmittelbar dahinter rauschenden Autobahn. Insofern würde wohl jeder davon Betroffene im Falle Widerstand zu leisten versuchen.

    Ob die neue Feuerwache unabhängig davon unbedingt dahin muss(te), oder die Gelegenheit einfach für günstig befunden wurde, den dort bereits lange für überflüssig / störend erachteten Wald schließlich ganz abzuräumen, wird vermutlich von den Tiefen des polit-administrativen Apparates und dem Geflecht diverser Interessen beschirmt bleiben.

    Deutlich wird immerhin, dass der ursprünglich gestreute Flächenbedarf prachtvoll wächst und v.d.H. ganz natürlich die Frage aufkommen könnte, ob sich dann der Erhalt eines kümmerlichen Stück Restwaldes noch lohnte, oder nicht doch ein paar rahmende / ergänzende Gewerbeflächen ganz passabel in‘s Bild passten …

  6. Lieber Redaktion und Mitleser(-streiter),
    es geht mir nicht um den Standort der Feuerwache, sondern darum das die Hilfsfrist im Bereich Herkenrath aus Sicht des Rettungsdienstes am Standort Frankenforster Str. nicht gehalten werden kann! Aus Sicht der Feuerwehr ist dieses, auf Grund des Feuerwehrhaus Herkenrath und der damit vorhandenen Freiwilligen Feuerwehr nicht das Problem. Aus Sicht des Rettungsdienst, würde es im Bereich Herkenrath sehr dunkel auf der Landkarte. Wie dem auch sei, das Platzangebot wurde auf jeden Fall deutlich erhöht und viele Fragen sind einfach offen. Das ist einfach nicht transparent und dem Bürger nicht klar ersichtlich. Hier wünscht man sich von der Verwaltung dementsprechende Antworten. Es geht in keinster Weise um die Sicherheit der Bevölkerung, welche unstrittig höchste Priorität hat, jedoch würde eine „Zugwache“ sicherlich auch auf das kleinere Gelände passen. Man redet von 5 (!) geschossiger Bauweise bei einer Grundfläche von 9500qm… Die Feuerwache in Kalk hat eine Grundfläche von 8000qm. Wer sich die Dimensionen anschauen möchte kann dieses ja gerne mal machen.

    Davon mal abgesehen wird man in spätestens 15 Jahren in die Planung einer neuen Feuerwache Nord einsteigen… Sicherlich kann man hier dann auch die ein oder andere Werkstatt bzw. Kleiderkammer mit einplanen…
    Bei der derzeitigen Planungsgeschwindigkeit kommt es vermutlich eher zur zeitgleichen Fertigstellung…

  7. @Redaktion,

    dies ändert nichts an der Tatsache, dass die Bürgerschaft in der aufwändigen Bürgerinformation Anfang des Jahres offensichtlich mit grob falschen Informationen versorgt wurde und auch nichts daran, dass, entgegen allen inzwischen gut bekannten Herausforderungen der Klimakrise und OHNE Diskussion, eine große ZUSÄTZLICHE Fläche an Wald vernichtet werden soll – ohne Not.

    Was sollte man den Führungskräften der Stadtverwaltung denn zukünftig noch glauben können?

  8. In der Wortmeldung von HG Ullmann scheint des Pudels Kern zu liegen: „Ebenso gab es dagegen von Beginn an massiven Widerstand v.a. der anwohnenden Bürgerschaft.“

    Da kann man noch so viel von Umweltschutz und Klima schreiben, hinter der Kritik dürften im Wesentlichen wieder mal Partikularinteressen stehen. Genauer gesagt (und das passt hier nun wirklich bestens): das St.-Florians-Prinzip. Ich werde den Eindruck nicht los, dass man schlicht seine Ruhe haben will und sich deshalb hinter die Bäume stellt.

  9. Besagte Waldfläche lag ja schon sehr lange im Auge des (baulichen) Begehrens. Ursprünglich ging es dabei allerdings um Gewerbeflächen bzw. ein neues Gewerbegebiet.

    Ebenso gab es dagegen von Beginn an massiven Widerstand v.a. der anwohnenden Bürgerschaft.

    Rein praktisch betrachtet, gibt es jetzt mit dem Feuerwachen-Entscheid das, was man militärisch einen „Brückenkopf“ nennt (einen auch noch „moralisch” uneinnehmbaren).

    Ist der erst „gesichert”, dürfte die „Eroberung” auch der restlichen Flächen (vielleicht durch rahmende Gewerbeflächen …) kein wesentliches Problem mehr darstellen.

    Ob dieser Standort für die Feuerwache wirklich „alternativlos” war / ist (vielleicht, vielleicht auch nicht), wird man, falls überhaupt, dann erfahren, wenn dort nichts mehr an den einmal gestandenen Wald erinnert.

  10. Liebe Redaktion,

    das die Feuerwache Bensberg umziehen muß steht ausser Frage, jedoch wird es meiner Meinung nach in Frankenforst keine Rettungswache geben, da die weiterhin am Standort Wipperfürther Str. oder Umgebung sein wird. Ansonsten wird man insbesondere in und um Herkenrath herum ein massives Problem mit der Hilfsfrist bekommen. Der Rettungsdienstbereich Frankenforst würde dann wie gehabt durch die Rettungswache West in Refrath mit abgedeckt. Es ging nur darum das in der Planung (Zeichnung) eine Rettungswache mit dementsprechenden Anteilen eingezeichnet ist, die es evtl nie geben wird. Das heißt es wird ein Platzbedarf eingerechnet, der nach aktuellem Stand, als Platzhalter fungiert. Generell plant man so einen Bau für die Zukunft, und somit schadet dieser Platzbedarf nicht wirklich.

    Transparent ist einfach anders!

    Was ist langfristig mit dem Weigt Gelände? Wird die Feuerwehrschule langfristig dort bleiben können oder zieht diese irgendwann auch, mit allen Konsequenzen, an den Standort Frankenforster Str? Alles sicherlich Zukunftsmusik und Hypothesen, aber dennoch stellt man sich mit fortlaufender Planung solche Fragen…

    1. Sehr geehrter sachkundiger Bürger, in Frankenforst ist eine Feuer- und Rettungswache geplant. Die genannte Gesichtspunkte inklusive der Hilfsfrist sind in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert worden, u.a. bei mehreren Informationsveranstaltungen. Das ganze ist auch in unserer Berichterstattung nachzulesen.

  11. @Hans-Eberhard Schulze
    Eine wesentliche Ergänzung hätte ich noch zu machen, bevor sich der ausgesuchte Ort als unverrückbar festsetzt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

    Der Vorbehalt für den ausgesuchten Standort – endlich nach 15 Jahren Suche gefunden – dieser Vorbehalt gilt leider nicht wegen der Anzahl der zu fällenden Bäume, sondern wegen der gesetzlichen Auflagen und durchzuführenden Untersuchungen wie z.B. Umweltverträglichkeitsgutachten und andere.

    Da ist es dann nicht mehr ausreichend festzustellen, was sich wie ein Mantra durch die Studie zieht …. von allen alles sehr positiv bewertet. Da sind dann schon noch Fakten gefragt.

    Eine wichtige Frage, die sich mir zwischenzeitlich auch noch stellt nach der Veröffentlichung dieser Studie so kurz vor dem Wahltermin und die Betonung liegt da auf dieser. Wem könnte das nützen bei der Wahl?

  12. Eine Feuerwehrwache mit Ausfahrt in der direkten Autobahnauffahrt nach Köln ? Wird das jetzt so was wie der Turbokreisel – Damit alle über Bergisch Gladbach wieder lachen können ? Riesige Mega Hyper Ampelanlage an einer der viel befahrensten Straßenkreuzungen in ganz Gladbach – Das ist nicht euer Ernst oder ?

  13. An dieser Stelle möchte ich einmal mitteilen, dass ich nicht mehr für den Stadtrat kandidiert habe und auch nicht mehr Mitglied in der CDU bin. Ich bitte also darum, MEINE Meinung nicht mehr in Verbindung mit der CDU zu werten.

  14. @Herr de Lamboy, Herr Humbach, Bensberg

    wie bereits im Beitrag beschrieben, geht es in der aktuellen Diskussion nicht (mehr) um die Frage, OB die neue Feuerwache in Frankenforst entstehen wird. Der Plan ist klar: Die derzeitige Wache soll von der Wipperfürther Straße nach Frankenforst in das beschriebene Waldstück verlagert werden.

    Es geht also nicht mehr um solche Fragen wie „Lebensrettung versus Umweltschutz“ oder „Lebensrettung, so schnell wie möglich versus Ausführen von Hunden“. Das ist grundsätzlich entschieden. Die Feuerwache, also der Schutzgedanke, erhält höchste Bedeutung. Der Wald muss teilweise weichen.

    Geplant – und der Öffentlichkeit vorgestellt – für die neue Wache war bisher allerdings eine Fläche von 6.000 qm. Damit (oder etwas mehr) wäre die Wache als Ersatz für den derzeitigen Standort voll funktionsfähig – auch heute noch. Es ist die „Variante 1“ im Beitrag der Redaktion.

    Nun sollen aber 3.500 qm zusätzlicher Wald geopfert werden, und darum geht es. Vom Waldstück bliebe nicht mehr viel übrig. Meine Meinung dazu habe ich bereits in einem Kommentar (s.u.) deutlich gemacht.

    PS: Man mag über die derzeitige Nutzung und Sauberkeit des Waldstückes unterschiedlicher Meinung sein, aber Statistiken, wie die von Herrn Thiel aufgeführten, sollte die Stadt Bergisch Gladbach möglichst bald zu Kenntnis nehmen.

  15. Ergänzung für Herrn de Lamboy:
    („Hundeklo“ hin, „Hundeklo“ her)
    ein 100-jähriger Laubbaum leistet Jahr für Jahr fast Unvorstellbares:
    er bindet 6.298 kg Kohlendioxid (an einem Sonnentag allein 9,4 m³ CO2);
    dieses Gas ist eines der Hauptverursacherstoffe für die erdnahe Klimaerwärmung
    er produziert 4.580 kg (fast 4,6 Tonnen) lebenswichtigen Sauerstoff,
    an einem einzigen Sonnentag allein 18,7 m³ O2
    er ernährt rund 2.500 Regenwürmer (Bodenlockerer)
    er filtert 1 Tonne Staub und Gifte (ist an Straßen und in Städten besonders wichtig)
    er bietet Vögeln, einigen Säugetieren und Insekten Lebensraum, Nahrung und Nistplatz
    er erfreut mit seinem Grün (für den Menschen eine beruhigende Farbe)
    und Blütenpracht den Menschen und schenkt dem Auge Harmonie
    er bindet rund 3 cbm (3.000 l) Wasser und gibt es phasenweise wieder ab (Schwammfunktion)
    er ist Klimaregler: spendet Schatten, holt Kohlendioxid aus der Atmosphäre,
    puffert Hitze und Frost ab, befeuchtet die Umgebungsluft und ist Blendschutz

  16. Herr de Lamboy, Sie sind leider wie hoffentlich nicht Ihre gesamte CDU zumindest in dieser Frage offensichtlich unbelehrbar und erweisen dem Klimaschutz mit Ihrer VORDERGRÜNDIG „plausiblen“ Argumentation EINEN Bärendienst. Ganz im Gegensatz zu Ihrer mir arrogant anmutenden Behauptung, wissen wir sehr wohl, dass es kein attraktiv gelegener , sondern von Straßen einbetoniertes Stück Wald ist. Aber ein intakter -wenn auch flächenmässig kleiner- Mischwald (übrigens ohne tote Fichten). Nennen SIE es von uns aus weiter denunzierend „Hundeklo“.

  17. Das wäre natürlich sehr bedauerlich, wenn soviel Wald abgeholzt werden müsste. Deshalb sollte nach Alterativen gesucht werden. Fest steht aber auch, gerade eine Feuerwache hat für die Allgemeinheit höchste Bedeutung. Deshalb muss eine Lösung gefunden werden.

  18. Bei allem Respekt für die vorgetragenen Argumente pro und contra Feuerwache, frage ich mich immer wieder, ob die Diskutanten wirklich den Hundekotablageplatz kennen, der hier in Rede steht.
    So etwas als Wald zu bezeichnen ist schon sehr fragwürdig.
    Da stellt sich weiter die Frage nach den Prioritäten : Lebensrettung so schnell wie möglich machen, oder von April bis September eine belaubter Hundeausführplatz?

  19. Welche Rettungswache ist dort eingezeichnet? Die Rettungswache West wird ja vermutlich nicht an den Standort Frankenforster Str wandern, genauso wenig wie der Rettungswagen sowie das Notarzteinsatzfahrzeug der jetzigen Feuerwache Süd an die Frankenforster Str. umziehen wird. Hier käme es ja zu einer maximalen Verschlechterung der Hilfsfrist im Süden bzw. Osten der Stadt. Meiner Meinung nach wird man hier eher probieren, zusätzlichen Raumbedarf über den Platzhalter Rettungswache zu generieren. Die ganze Planungsgrundlage stinkt von vorne bis hinten!

    1. Sehr geehrter „sachkundiger“ Bürger, es handelt sich um den Neubau einer Feuerwache, die vor allem die hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr aufnehmen soll, die derzeit an der Wipperfürther Straße untergebracht sind. Über die Pläne wird seit Jahren diskutiert, wir haben vielfach berichetet:

      https://in-gl.de/schlagwort/feuerwache-sued/

  20. Schon mal am Rather Weg, wo die Alarmausfahrt der Feuerwehrwache sein soll, gewesen wenn auf der A3 oder A4 ein Stau oder Unfall ist ? Dann staut sich der Verkehr vom Rather Weg hoch bis nach Bensberg weil die Strecke als Umgehung genutzt wird. Und dann sollen die Feuerwehrleute mit ihren Autos da einen U-Turn machen (Da ist Stück Einbahnstraße) und dann durch die Enge und zugestellte Kreuzung rauf Richtung Bensberg fahren und in angemessener Zeit ihr Ziel erreichen? Vergesst es – der ganze Bereich ist oft viel zu sehr befahren oder zugestaut – Die kommen keine 100m weit – Verkehrstechnisch ein Albtraum.

  21. Es ist weder schön, dass ein Waldstück abgeholzt wird, noch dass man als „Nachbar“ eine Feuerwache vor die Nase gesetzt bekommt. Aber: Wo bitte soll denn die Feuerwehr zukünftig unterkommen? Mehrere Grundstücksmöglichkeiten wurden geprüft und keine Alternative gefunden. Die Kritiker wollen anscheinend nicht verstehen, dass der Feuerwehr vom Land NRW „Anrückzeiten“ vorgeschrieben sind. Man kann also nicht irgendwo „draußen“ eine Wache hinstellen. Ob Rettungswagen oder Löschfahrzeug: Wir Bürger möchten, dass die Helferinnen und Helfer schnellstmöglich vor Ort sind!
    Und noch etwas: Der „Wald“ um den es hier geht, ist (nach eigener mehrmaliger Anschauung) eher der Ausführplatz für Frauchen und Herrchen um ihren Hund scheißen zu lassen, Gartenabfälle zu entsorgen und Müll weg zu schmeißen. Für diese Umweltferkel muss der Baumbestand nicht erhalten bleiben!

  22. Bei den Erkenntnissen zum Klimawandel und den gerade erlebten Ergebnissen eines Naturereignisses ist es nachvollziehbar, wenn auch geradezu schmerzhaft, was wir als Bürger so alles von der Politik hören im Hinblick auf effiziente Nutzung und Reduktion von Flächenverbrauch, Erhaltung und Schaffung von Retentionsflächen, Erhaltung von Waldflächen, gar einzelner Bäume im stadtnahen Bereich, vor allem Schonung von Flächen in der Nähe von Gewässern und dann am Frankenforstbach das.

    Wer als Bürger noch darauf gehofft hatte, das für alle transparent und nachvollziehbar bei den von den Grünen angekündigten Umweltverträglichkeitsprüfungen, wie an anderer Stelle auch schon, sich herausstellen würde, dass es aus Gründen des Umwelt- und Klimaschutzes heute unmöglich ist diesen Wald zu fällen, der sieht sich nun bitter enttäuscht oder aber in seiner Vermutung bestätigt. Alles muss ab, es bietet sich zum Ausbreiten an, wenn erst einmal ein Baum gefällt ist und die Bevölkerung scheint ja auch einverstanden in diesem Fall. Was für eine Fehlleistung.

    Eine beschönigende Berichterstattung im KStA vom Wochenende über das, was man trotz massiver Einsprüche der Bevölkerung im Hinblick auf die Planungen an dieser Stelle extern hat erarbeiten lassen. Na, geht doch.

    Von allen alles sehr positiv bewertet, so die Mantra artige Wiederholung, die einen umgehend ins Grübeln kommen lässt. Erkennen Sie noch den Unterschied zu den bisherigen Planungen?

    Und wenn man sich dann noch den Schlusssatz der Studie auf der Zunge zergehen lässt, Zitat:

    „Zudem kann die durch den Neubau der Stammwache entstehende Infrastruktur auf dem Grundstück „Frankenforster Straße / Rather Weg“ für eine (im Vergleich
    zur Realisierung an einem anderem Standort) wirtschaftlichere Realisierung dieser Module genutzt werden. Bei dieser empfohlenen Variante ergibt sich ein Grundstücksflächenbedarf von ca. 9.500 m².“

    dann bleibt kein Auge trocken, einfach zum Heulen, was diese Planer mit unserer schönen Stadt anstellen wollen.

    Nichts verstanden von dem, was heute angesagt ist und vor allen Dingen vor weiteren kosten trächtigen Planungsschritten keine Ergebnisse zu Umweltverträglichkeitsuntersuchungen, völlig abgesehen von der besonderen Reflektion der aktuellen Ereignisse auf das Vorhaben. Man muss den Eindruck gewinnen, da ist „weiter so“ am Werk, jedenfalls mit verantwortungsvoller Stadtentwicklung in Zeiten des Klimawandels hat das nichts zu tun. So wird das nichts.

  23. 3.500 qm zusätzliche Waldvernichtung, trotz der z.T. fürchterlichen Klimaereignisse – und ohne zwingende Notwendigkeit. Darüber hinaus gewissermaßen durch die Hintertür, denn der Öffentlichkeit hat die Stadt dies offensichtlich nicht mitteilen wollen.

    So ist mein Fazit, wenn ich mir das von der Stadtverwaltung empfohlene Raumprogramm anschaue.

    Und: Während Frau Haßelmann und Herr Außendorf (Die Grünen) sich morgen Mittag mit den Bürgerinnen und Bürgern in Hebborn treffen werden, um über Ideen und Konzepte für den Kampf gegen die Klimakrise zu diskutieren, bereitet unsere Stadtverwaltung einen Baustein für die nächste Krise vor. Eigentlich kaum fassbar!

    Dabei schienen die Vertreter der Stadt sich bisher des Wertes unseres Waldes bei der Planung der neuen Feuerwache sehr bewusst zu sein. Bei der umfassenden Informationsveranstaltung zu Beginn d. J. für die Bürgerschaft jedenfalls haben Herr Bürgermeister Stein und der Feuerwehrchef, Herr Köhler, die Grenze des Flächenbedarfes mehrfach und klar bei 6.000 qm gezogen. Wortwörtlich hieß es „ …der Rest (an Wald) bleibt stehen…“. Ökologie und Wald waren an diesem Tag ein zentrales Thema und schien den Herren glaubhaft am Herzen zu liegen. Wohl wissend natürlich, dass die Vernichtung von Wald zugunsten der neuen Wache ein sensibles Thema ist. Aber: Für mich klangen die Herren bei der Veranstaltung glaubwürdig und authentisch.

    Und jetzt, ein halbes Jahr später, soll das Gesagte Makulatur sein? Die Bürgerinformation, die viel Anklang gefunden hatte zu Beginn der neuen Bürgermeisterschaft, über den Haufen geworfen werden? Plötzlich fällt der Verwaltung ein, dass zusätzliche Funktionen am neuen Standort (mit wesentlich mehr Raumbedarf) eigentlich sinnvoll wären? Nachdem die Bürgerschaft sich, zumindest zum Teil, zähneknirschend mit 6.000 qm gefällter Bäume abgefunden hatte?

    Ich hoffe, der Stadtrat macht diese fragwürdige Vorgehensweise der Verwaltung von Bergisch Gladbach nicht mit. Zum Schutz unseres Waldes, des Klimas und zum Erhalt der eigenen Glaubwürdigkeit.