Nur der zweite Abschnitt, von der Leverkusener bis zur Schlebusche Straße, wird am Donnerstag behandelt. Foto: Thomas Merkenich

Die Freie Wählergemeinschaft zeichnet die Debatte über die Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße nach und befasst sich eingehend mit dem Vorschlag der Stadt für eine Entschärfung der Verkehrssituation. Demnach bietet das Konzept eine gute Grundlage, die Aufenthaltsqualität in Schildgen zu verbessern. Notwendig sei jedoch eine Moderation zwischen Stadt, Bürgern und Händlern.

Die Verkehrssituation in Schildgen ist dramatisch schlecht. Es besteht ein hohes Verkehrsaufkommen, das zu Spitzenzeiten zu langen Staus führt. Die Gehwege sind schmal, die Radwege unsicher und in katastrophalem Zustand. Es muss sich etwas ändern.

Das war bisher unbestritten und nach jahrelangem Vorlauf wurden Verkehrsplanungen entwickelt, die im letzten Jahr einstimmig angenommen wurden. Dieser Konsens scheint aber vorbei zu sein. 

Das ist erstaunlich, besonders wenn man die Diskussionen der letzten Jahre noch einmal Revue passieren lässt.

Benno Nuding, Fraktionsvorsitzender der FWG

Die jetzigen Vorschläge für eine Verbesserung der Verkehrssituation in Schildgen gehen auf eine Forderung der Initiative „Wir sind Schildgen“ zurück, die von der  FDP aufgenommen wurde.

2015

Im Juni 2015 stellt die FDP im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz, Infrastruktur und Verkehr den Antrag, ein externes Planungsbüro zu beauftragen, eine  Rahmenplanung für den Verkehr in Schildgen durchführen zu lassen.

Dabei werden zwei Hauptziele genannt:

  • Die Erhöhung der Verkehrssicherheit und eine Verbesserung des Verkehrsflusses.
  • Eine Erhöhung der Lebensqualität für Schildgener Bürger.

Bereits damals wird festgestellt, dass es aufgrund der örtlichen Verhältnisse nur wenige Optionen zur Verbesserung geben würde.

Leider erhält der Antrag von fast allen anderen Fraktionen keine Unterstützung. Er wird dann dahingehend abgeändert, dass die Verwaltung mit Studenten einer Hochschule eine Rahmenplanung entwerfen solle.

Dieses Projekt wird dann aber nicht umgesetzt. Es wird lediglich eine Bachelorarbeit zur Umgestaltung der L 101 in Schildgen erarbeitet. Diese Arbeit fließt dann später in die Diskussion im Rahmen des Mobilitätskonzeptes ein.

2017

Die FDP wiederholt  ihren Antrag, der diesmal mit wenigen Einschränkungen mehrheitlich angenommen wird.

2020

Drei Planungsbüros stellen ihre Ideen in den Ausschüssen vor.

Im Rahmen der Aussprache wird darauf hingewiesen, dass eine Umgehungsstraße früher einmal geplant (nordöstliche Ortsumgehung bis Hufer Weg), aber wieder verworfen wurde und im aktuellen FNP bewusst nicht wieder aufgenommen wurde. (Begründung im aktuellen FNP: „Die Trassen werden aus unterschiedlichen Gründen verworfen. Ein wesentlicher Aspekt bei dem Verzicht auf die Trassen ist die heutige naturschutzfachliche Bewertung der betroffenen Flächen.)

Auch eine Tunnellösung wird in die Diskussion gebracht. Für die Kosten wird ein dreistelliger Millionenbetrag geschätzt. 

Das Büro MWM favorisiert eine deutliche Verbreiterung der Geh- und Radwege in Verbindung mit einer sog. Mittenflexibilität.

Die bestehenden Längsstellplätze beidseits am Fahrbahnrand sollen zugunsten der Flächen für den Fußverkehr und zur Einrichtung der durchgehenden Radwege aufgegeben werden.

Es zeichnet sich ab, dass der Vorschlag des Büros MWM favorisiert wird und auch  seitens der CDU wird festgestellt, dass die Querungshilfen durch die Einengung den Verkehr beruhigen und die Sicherheit auf dem Weg in den Kindergarten  oder der Schule erhöhen würden.

Februar 2021 

Vor der Abstimmung im ASM stellt die CDU im Bürgerportal fest:

„Wir begrüßen es sehr, dass die Verwaltung in der für die Sitzung am 23. Februar vorliegende Beschlussvorlage befürwortet, das Aachener Büro MWM mit der anstehenden Verkehrsuntersuchung zu beauftragen; das entspricht auch unseren Vorstellungen, das Büro MWM mit weiteren notwendigen Analysen zu beauftragen.“

März 2021 

Es wird einstimmig beschlossen, das Büro MWM mit der Planung zu beauftragen.

Eigentlich schien einer Umsetzung der Planung also nichts mehr entgegenzustehen. 

Aber so ging es weiter:

Im November  2021 gründete sich ein Bürgerverein Schildgen, der hauptsächlich aus  Schildgener Einzelhändlern bestand und den Wegfall der Parkplätze entlang der Altenberger Dom Straße kritisierte.

In der darauf folgenden Ausschusssitzung zeigte es sich, dass der breite Konsens für die Pläne nicht mehr bestand. Nur Vertreter der Ampelkoalition und die FWG sprachen sich weiter für die Pläne aus.

Und obwohl die Anträge dahingehend geändert wurden, dass die Realisierbarkeit von Behindertenparkplätzen und Ladezonen geprüft werden sollte und Ersatzstandorte für die entfallenen Parkplätze gesucht werden sollten, stimmten CDU und Bürgerpartei dagegen.

Verkehrssituation & Aufenthaltsqualität verbessern

Die FWG Bergisch Gladbach hält die Pläne weiter für eine gute Grundlage, die Verkehrssituation und die Aufenthaltsqualität in Schildgen zu verbessern: Sie schlägt aber zur Versachlichung eine Moderation zwischen den städtischen Verkehrsexperten, den Bürgern und den Händlern, also allen Beteiligten vor.

Sicherheit

Die Sicherheit wird vor allem für Radfahrer deutlich erhöht. Zur jetzigen Situation  gibt es eine umfassende Mängelliste des ADFC. Der Bewegungsraum ist knapp, die Führung der Radwege oft unklar und die längsparkenden PKW stellen ein Sicherheitsrisiko dar.

In Zukunft soll der Radverkehr als getrennter Einrichtungsradweg in ausreichender Breite und mit genügend Abstand zum fließenden und ruhenden Verkehr geführt werden. 

Mittenflexibilität

Durch die  Anlage eines Mittelstreifens kann der Verkehr weiterfließen, wenn am Straßenrand durch Haltevorgänge (z.B. Paketzulieferer) Fahrzeuge im Wege stehen. 

Zum anderen ermöglicht die Mittenflexibilät die Anlage von Mittelinseln als sichere Querungshilfen für Fußgänger.  Außerdem wird die Fahrbahnquerung auch außerhalb der ausgewiesenen Querungsstellen erleichtert, da auch hier ein halbwegs gesicherter Warteraum zwischen den Fahrtrichtungen entsteht.

Die Mittenflexibilität schafft daher sowohl Voraussetzungen für die sichere und bequeme Querung für Fußgänger als auch einen Abbau von Behinderungen im fließenden Kfz-Verkehr.

Aufenthaltsqualität

Bisher führen abschnittsweise geringe Gehwegbreiten zu Qualitätseinbußen. Die Gehwegbreite soll auf bis zu 4,00m verbreitert werden. Dies wird auch die Barrierefreiheit für z.B. Rollstuhlfahrer  oder die Mobilität mit einem Kinderwagen verbessern. Die Aufenthaltsqualität erhöht sich, weil mehr Platz ist und man auch mal für ein Gespräch stehen bleiben kann, ohne anderen Passanten im Wege zu stehen. 

Das erhöht die Lebensqualität und wird sich auch positiv auf den Einzelhandel auswirken.

Es ist die beste Alternative

Es wurden drei Planungsalternativen vorgestellt. Die Vorschläge des Planungsbüro MWM wurden einstimmig als die besten angenommen. 

Tunnellösung oder eine Umgehungsstraße wurden in den bisherigen Diskussionen nicht als zielführend angesehen. Beide Varianten wären kaum finanzierbar und würden für den Rest des Stadtgebietes zu noch mehr Verkehr führen.

Alle sollten sich darüber einig sein, dass es keine Alternative wäre, den jetzigen Status Quo zu erhalten.

Chancen auf eine Realisierung der Pläne sind hoch

Seit sieben Jahren wird das Thema in den Ausschüssen diskutiert. Für die Pläne wurde ein Workshop mit der Polizei und Gespräche mit der Wuspi und der Feuerwehr durchgeführt. Es hat ein Treffen mit Kirchenvertretern, einem Radverkehrsverband, Einzelhändlern und Eigentümern stattgefunden. Im Haushalt sind Gelder für die Planung und Realisierung des Verkehrsprojektes mit höchster Priorität bereitgestellt. Wenn wir jetzt wieder bei null anfangen wird sich in den nächsten Jahren überhaupt nichts ändern.

Bedenken

Die Bedenken der Einzelhändler über wegfallende Stellplätze nimmt die FWG ernst. Sie hat dafür gestimmt, dass die Verwaltung beauftragt wird, angemessene Ersatzstandorte für die entfallenen Parkplätze zu identifizieren und zu entwickeln und im Ortskern Behindertenparkplätze zu planen.

Es sollte aber nicht vergessen werden, dass die Verbesserung der Aufenthaltsqualität dem Einzelhandel nutzen wird. So stellte die IHK Hochrhein Bodensee zur Innenstadtentwicklung von Konstanz fest:

„Die Aufenthaltsqualität wird zum entscheidenden Parameter. Der Aufenthalt in der Stadt muss mindestens um so viel attraktiver werden als das Onlineshopping zu Hause bequemer ist.“

Die beiden Skizzen und das Foto sind der Niederschrift der Ausschusssitzungen entnommen und gehörten zu den Vorträgen des Planungsbüros MWM.

image_pdfPDFimage_printDrucken

Reden Sie mit, geben Sie einen Kommentar ab

27 Kommentare

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

  1. Ergänzung zu Verkehrsaufkommen und Durchgangsverkehr: die zugrunde gelegten Zahlen stammen aus dem Jahr 2015, also vor den Bauarbeiten an der Leverkusener Brücke (seit 2017) und den damit verbundenen Staus mit der Folge der Abfahrt in Burscheid und Umgehung der Staus über Odenthal und Schildgen. Daher wäre eine erneute Erhebung notwendig.

  2. Das Problem liegt doch darin, dass das Konzept den Durchgangsverkehr beschleunigen will, Radwege werden wohl nur angeführt, um die Akzeptanz zu erhöhen. Dadurch wird das Zentrum nicht attraktiver, im Gegenteil. Und wenn Parkplätze wegfallen, freuen sich die beiden Discounter an der Schlebuscher Strasse mit ihren großen Parkplätzen. Deren Umsatz hat sich durch das immer weiter ausgebaute Angebot aller möglichen Waren (inkl. Kleidung, Haushaltswaren, Schulbedarf, Backautomaten…..) ohnehin schon zu Lasten der Einzelhändler erhöht. Die Lärmbelastung ist jetzt erheblich und wird sich durch das Konzept nicht reduzieren. Ein Verkehrs“konzept“ sollte auch den Mut haben, in Zusammenarbeit mit den angrenzenden Kommunen über eine Umgehung nachzudenken, auch wenn das länger dauert und teurer wird.

    1. Beschleunigung vs. Verstetigung

      Tempo 30 und die Vorrangführung der am meisten belasteten Route Kempener-ADS-Leverkusener sollen nach meinem Verständnis zu einer „Verstetigung“ des sehr hohen Verkehrsaufkommens führen. Das hat nichts mit „Beschleunigung“ im Sinne von Geschwindigkeit sondern mit Durchfahrtszeit zu tun. „Stop and Go“ soll deutlich reduziert werden und in Summe damit auch die Lärmbelastung. Ich kann das als Laie nachvollziehen und vertraue ein stückweit den Planungsexperten.

      Wie Sie darauf kommen die Anlage von der Norm entsprechenden, durchgängigen und teils baulich getrennten Radwegen und der parallele Ausbau der Gehwege, den Sie vergessen haben zu erwähnen, wäre lediglich als Alibi (so lese ich) zu verstehen kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Es sei denn man möchte damit die Relevanz und Wichtigkeit selbiger in Frage stellen, müssen doch dadurch die Längsparkplätze entlang der ADS weichen.

    2. Wer zum Discounter fährt, fährt dort doch meist bewusst hin um seinen Großeinkauf zu erledigen oder weil das eigene Geld zum Einkauf bei Edeka und Co. nicht reicht. Haushaltsartikel und ähnliche gibt es in den Discountern meistens auch nur Aktionsbedingt für eine kurze Zeit.

      Wenn ich bei Daume oder beim Polito einkaufen gehe, dann vornehmlich wegen der Auswahl und der möglichen Beratung. Beide Geschäfte verfügen über Privatparkplätze die nicht an der Straßeliegen z.B.

      Ich denke die größte Gefahr für den Einzehandel bleibt der Online Handel und nicht die vorhandenen oder fehlenden Parkplätze.

      Aber es zeichnet sich ab, dass es noch Gesprächsbedarf gibt. Vielleicht wäre auch ein Bürgerentscheid (für Anwohner und Einwohner von Schildgen) eine Idee.

  3. Wieso ist der ÖPNV unterirdisch?
    Alle paar Minuten fährt der Bus nach Gladbach oder Leverkusen….und selbst die 434 fährt alle 20 Minuten.
    Ich nutze die auch nicht immer (Bequemlichkeit), aber es würde gehen. Man muss nur wollen….

  4. Die Wahrheit ist doch einfach nur, das sich in den letzten 70 Jahren in Schildgen Verkehrstechnisch nichts aber auch garnichts getan hat!
    Die Öffentliche Nahverkehrsanbindung ist doch unterirdisch und auch sonst hat sich nichts getan, egal ob Ampel oder wer sonst was hätte machen können.
    Das der Verkehr so zugenommen hat, kommt ja plötzlich und voll unvermittelt.

    1. Ich bin kein Nutzer des ÖPNV und kann daher die Entwicklung des selbigen nicht unmittelbar bewerten. Eine kurze Recherche hat aber ergeben, dass es durchaus in diesem Bereich Maßnahmen gab. Und dennoch haben Sie Recht: Die Verkehrsdichte, an der jeder einzelne Autofahrende seinen Anteil hat, hat massiv zugenommen.

      Quelle: https://www.rbk-direkt.de/rbk-oepnv.pdfx

    2. Unterirdisch nennen doch nur die Nichtnutzer den ÖPNV in Schildgen.

      Mit der 222 und 227 sind wir im 10 Minutentakt nach Leverkusen oder in die City/Bensberg unterwegs. Der 434 Richtung Köln hat vor einiger Zeit eine deutliche Verbesserung in der Taktung erfahren.

      Ich bin viele Jahre mit dem ÖPNV nach Leverkusen oder Dormagen zur Arbeit gefahren.

  5. Jawoll, Autos weg, Fahrräder vor, Großeinkauf mit Lastenrädern – kann man schon Zuschüsse beantragen? – Menschen mit Behinderung sollen gefälligst mit einer Elektrokarre Einkaufen fahren, man kann ja nicht alles haben (O-Ton 2. Beigeordneter Migenda).

    Nein, das – zu vernachlässigende? – Problem des Durchgangverkehrs bleibt noch? Tolle Erkenntnis wie auch der Vergleich ABD-Str. mit der Schildergasse in Köln!???

    Richtig, das Fahrrad ist nicht das Problem, sondern die Blauäugigkeit der Ampel und etlicher der hier zu Wort gekommenen Kommentatoren. Zu denken, dass Fahrräder den Durchgangsverkehr vertreiben können, ist wahrlich Wunschdenken.

    Genau, „einfach mal das vorgeschlagene Konzept ausprobieren“ mit Mut oder auch Wut. Etwaige Kosten sind dann zwar unwiederbringlich, aber man hat Mut bewiesen.

    Wie sagte einmal Altkanzler Schmidt, den viele damals als Glück für Deutschland ansahen: „Wer Visonen hat, soll zum Arzt gehen“. Natürlich im anderen Zusammenhang und damals meinend, von unduchführbaren oder dummen Pläne sollte man die Finger lassen.

    Richtig, PKWs oder gar LKWs haben auf Bürgersteigen und Fahrradwegen absolut nichts zu suchen. Vielleicht macht man mal die Ordnungsktäfte darauf aufmerksam. Wer sein Fahrzeug derart verboten und egoistisch abstellt und abgeschleppt oder mit einem hohen Busgeld bestraft wurde, wird sich beim nächsten Mal überlegen, wo er parkt.

    Den Einzelhändlern und Autofahrern wird immer vorgeworfen, sie wären die Ursache allen Übels. Was ich aber hier in teilweise divergenzenden Kommentaren lese, lässt mir die Haare zu Berg stehen.

  6. ich gehe mal davon aus, das die mittenflexibiltät nur bei tempo 30 funktioniert und stvo-mäßig zulässig ist. ist ein ganz neues konzept für Bergisch Gladbach und erfreut sich sicher einer langen gewöhnungszeit.

    1. Tempo 30 ist in den Planungen für den gesamten Bereich zwischen Kempener und Schlebuscher vor allem aus Lärmschutzgründen vorgesehen. Die Nutzung der Mittenflexibiltät muss ganz bestimmt mit einer breiten und umfangreichen Öffentlichkeitsarbeit einhergehen. Das sehe ich auch so. Die Erfahrungen und Berichte haben dies auch in z.B. Gevelsberg gezeigt und die Erkenntnisse der Planungsexperten werden mit Sicherheit in Schildgen entsprechend genutzt werden können.

      https://www.waz.de/region/rhein-und-ruhr/hagen-und-gevelsberg-erproben-rote-fahrspuren-fuer-autos-id216592761.html

  7. Liebe Leute, man muss doch mal realistisch die Verbindung Berg. Gladbach – Leverkusen (Autobahn) betrachten. Solange kein Umgehung entsteht, und das ist m. E. in näherer Zukunft nicht realisierbar, muss man doch versuchen den Durchgangsverkehr so reibungslos wie möglich durch unser Dorf zu führen.

    Und das geschieht nicht, indem man die Strassen noch schmaler macht. Die Verkehre müssen ohne grössere Staus an den Ampeln schnellmöglich abfliessen. Das schafft man einfach nicht durch das Anlegen von zwei beidseitigen Radwege, oder Streifen, die zudem noch dem Ortskern einfach wieder aufhören. Verweilqualität in unserem Ort ist ja durchaus zu wünschen, aber nicht, indem man ein Verkehrsnadelöhr schafft.

    Schildgen ist nunmal ein Strassendorf geworden, bzw. schon immer gewesen. Und wir haben doch bessere Plätze zum Verweilen und Klönen, als an einer Hauptverkehrsstrasse, was die Altenberger Dom Strasse nun mal ist.

    Hier sollten einfach mal die Prioritäten diskutiert werden, und die Wünsche und Vorstellung aller Bürger, nicht nur Radfahrer, die gerne in den “Nicht-Hauptverkehrszeiten” mit dem Lastenrad einkaufen fahren wollen, sondern auch den ansässigen Kaufleuten, Apotheken, Ärzten etc. die auf naheliegende Parkplätze angewiesen sind. Hier sei nochmals auf ältere Menschen und Körperbehinderte, die auch ein Recht auf Berücksichtigung haben.

  8. Schönes Foto aus Gevelsberg.
    Das wird in Schildgen aber nur am Sonntag um 07:00 so aussehen, ansonsten wird das wohl eine haessliche, lange Schlange mit KFZs……
    und das Überqueren der Fahrbahn macht dann auch keinen Spaß mehr.

  9. Ich will nur mal ein Beispiel aufzeigen zur Situation der Radfahrer in Schildgen (und Bergisch Gladbach allgemein).
    Vor einem Eiscafe an der Altenberger-Dom-Straße gibt es einen Fahrradschutzstreifen, d.h. dort ist das Halten für PKW und LKW nicht erlaubt. Das Eiscafe hat auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Parkplatz. Die Fahrer der PKW und LKW stellen ihre Fahrzeuge aber fast alle nicht dort ab sondern auf dem Fahrradschutzstreifen. Vermutlich liegt es jedoch nicht daran, dass man aus gesundheitlichen Gründen den Weg über die Straße nicht schafft sondern aus Bequemlichkeit.
    So macht es einfach keine Freude bzw es macht manch einem Angst, mit dem Fahrrad nach Schildgen zu fahren. Je besser die Bedingungen für Radfahrer sind, umso mehr nutzen auch das (E-)Fahrrad. Bestes Beispiel ist die Stadt Münster.

  10. Vielen Dank für diesen wirklich interessanten Rückblick.

    Ich befasse mich erst seit der Veröffentlichung der drei Konzepte im Jahr 2020 richtig mit dem Thema. Das sich diese Geschichte schon so viel länger hinzieht war mir nicht bewusst.

    Bei der Vorstellung der Pläne ist mir als erstes aufgefallen, dass alle drei Planungsbüros sich dafür aussprachen die Längsparkplätze entfallen zu lassen. Das Konzept des nun beauftragten Planungsbüros hat mich dabei am meisten überzeugt. Offensichtlich ging es nicht nur mir so, sondern auch den Mitgliedern des Stadtrates – Einstimmigkeit ist m.E. ein deutliches Zeichen.

    Umso mehr wundert mich die jetzige Kehrtwende der CDU.

    Ich halte die Pläne von MWM nach wie vor für eine tolle Vision. Sicher kann man an der ein oder anderen Stelle noch verbessern, aber das Grundkonzept halte ich für sehr stimmig.

    Ich kann die Sorgen der Einzelhändler verstehen, halte aber die zur Zeit gezeigte Blockadehaltung für bedenklich. Einerseits wird gefordert, den Durchgangsverkehr zu verringern, andererseits wird ein Erhalt der Längsparkplätze gefordert um Durchfahrenden ein unkompliziertes Anhalten für den Einkauf zu ermöglichen. Meines Erachtens ist das ein Widerspruch in sich.

    Die Wahl in welchem Geschäft die Kunden einkaufen hängt nicht nur von der Anzahl der Parkplätze unmittelbar vor dem Geschäft ab. Da spielen viele Faktoren eine Rolle.

    In einer der letzten Sitzungen wurde (wenn ich mich recht erinnere) beauftragt, nach Alternativen für die entfallenden Parkplätze zu suchen. Das halte ich für einen guten Kompromiss.

    Es gibt Bedenken, dass durch eine Verstetigung des Verkehrsflusses noch mehr Durchgangsverkehr angelockt werden könnte. Diese Möglichkeit ist prinzipiell nicht von der Hand zu weisen, allerdings ist auch nicht erstrebenswert den Ist-Zustand zu erhalten. Die Anwohner von Nittumer Weg und Hoppersheider Weg können ein Lied singen zum Thema Schleichwege, weil sich im Schildgener Zentrum alles staut.

    Meine Hoffnung ist also auch, dass diese Schleichwege entlastet werden.

    Eine Reduzierung des Durchgangsverkehrs lässt sich nicht allein mit Veränderungen in Schildgen erreichen. Dafür ist eine städteübergreifende Planung notwendig, aber so lang möchte ich den Status Quo nicht behalten.
    Der für mich wichtigste Aspekt in der Planung sind allerdings die angestrebten Verbesserungen für Fuß- und Radverkehr.

    Die Altenberger-Dom-Straße ist nämlich nicht nur eine Hauptverkehrsroute für Autos sondern auch für viele Schulkinder. Sie ist es sowohl für die SchülerInnen der Concordiaschule als auch für die SchülerInnen der Schulen in Odenthal.

    Ich habe das Gefühl, dass diese Gruppe bei den derzeitigen, vielfach sehr emotional geführten, Diskussionen vergessen wird.

    Ab dem Alter von Zehn Jahren dürfen Kinder nicht mehr mit dem Rad auf dem Gehweg fahren. Auf die Fahrbahn kann man sie in Schildgen aber auch nicht guten Gewissens schicken. Deswegen fahren sie ordnungswidrig auf dem Gehweg oder werden mit dem Auto in die Schule gebracht (was für noch mehr Autoverkehr sorgt). Beides sind keine wünschenswerten Alternativen.

    Also müssen für beide Gruppen ausreichend große und sichere Verkehrsräume geschaffen werden.

    Das wäre auch nötig, wenn es eine Umgehungsstraße oder einen Tunnel gäbe, denn die derzeitigen Zustände sind auch bei weniger Verkehr nicht akzeptabel. Diese beiden Lösungen wurden aber im Vorfeld schon wegen zu hoher Kosten, zu langer Umsetzungsdauer und fragwürdiger Umweltbilanz bereits verworfen. Sie wieder auszubuddeln halte ich für höchst unseriös.

    Zügiges Handeln tut Not. Wir sollten nicht warten, bis etwas Schlimmes passiert.

    Unsere Stadtgesellschaft muss sich entscheiden, ob sie die Verkehrswende wirklich möchte. Meines Erachtens war das letzte Wahlergebnis da eindeutig.

  11. Ich wünsche mir, dass Schildgen einfach mal den Mut hat, das vorgeschlagene Konzept auszuprobieren. Schlimmer, als derzeit kann es doch eigentlich nicht werden.

    Jeder Zentimeter, der nicht dem Auto „gewidmet“ wird, macht einen Ort lebenswerter. Einfach mal machen… das Konzept haben sich Experten ausgedacht, warum diesen nicht vertrauen?

  12. Es bleibt festzustellen, dass nicht nur vom priorisierten sondern von allen drei von einander unabhängigen Gutachten neben vielen anderen Maßnahmen (z.B. Tempo 30) die Stärkung des Radverkehrs und damit des Umweltverbundes empfohlen wird. Die Längsparkplätze werden von allen Experten als Grundlage zur notwendigen neu Verteilung des Verkehrsraumes in Frage gestellt. Zwei Gutachten greifen die Mitten-Flexibilität im Kernbereich auf.

    Ob diese und die weiteren Vorschläge sinnvoll sind, ist aktuell Inhalt des politischen und gesellschaftlichen Diskurses und wird von verschiedenen Seiten sehr unterschiedlich bewertet.

    Ich halte persönlich diesen Ansatz zur Schaffung von sicheren Geh-, Rad- und Schulwegen auch im Kernbereich der ABD-Str. für nachvollziehbar bzw. zwingend notwendig. Von „Opfern des Ortskerns“ hingegen spricht keiner der Verkehrsplaner. Für einen nicht zu vernachlässigen Anteil der Schildgener wird imo die Erreichbarkeit der Nahversorgung oder der Schulen deutlich verbessert.

    Das Fahrrad und die dafür geeignete Infrastruktur ist nicht das Problem sondern ein (wichtiger) Teil der Lösung. Auch wenn man sich dadurch teils in gewachsener Struktur mit „unbequemen“ Ansätzen auseinandersetzen muss. Das ist überparteilicher, wissenschaftlicher, empirisch bewerteter und in anderen Teilen der Welt auch gesellschaftlicher Konsens. In Deutschland gibt es zahlreiche Radentscheide, in NRW gar ein Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetz und auch der NATIONALE RADVERKEHRSPLAN 3.0 weißt die Potentiale, Ziele und verbindlichen Aktionen deutlich aus.

    Wichtige Fragen zur Klärung gibt es hingegen im Bereich von Lieferzonen und Behinderten Parkplätzen und einer insgesamt barrierefreie bzw. armen Gestaltung, die aktuell weder vor Ort noch in den Studien Berücksichtigung findet. Diese Kritik sehe ich aber auch im Stadtrat angekommen und entsprechend adressiert.

  13. Ich finde das geplante Verkehrskonzept für Schildgen bis auf Kleinigkeiten ganz gut gelungen. Schade, dass einige Wenige nur das negative sehen und für für die Allgemeinheit sprechen wollen.

    Es werden Argumente vorgetragen, die nicht wirklich welche sind. Es wird ein Händlersterben prophezeit, weil Fahrrad-und Fusswege ausgebaut werden sollen und Parkplätze wegfallen. Mal ganz ehrlich: In der Regel läuft der Handel in einer Fussgängerzone besser als in einer normalen Strasse mit PKW-Verkehr. Stellplätze sollten neben und nicht auf einer Strasse sein. Das Händlersterben beginnt mit der Ignoranz derselben.

    Man verschließt die Augen vor Gefahren wie: Internethandel, hässliche, laute und damit unattraktive Dorfkerne. Ein gutes Beispiel findet sich in Bergisch Gladbach. In der Fußgängerzone kauft man gerne ein, in der befahrbaren Hauptstrasse ist es öde und trist…

    Ein ungelöstes Problem bleibt noch: Wie schafft man den Durchgangsverkehr aus Schildgen???

  14. Als ehemalige Schildgener Bewohnerin, bin ich für Abschaffung der Parkplätze und Ausbau der Radwege, sowie Rad-Park-Möglichkeiten. Dies macht es für Bewohner attraktiv, zu Fuß oder mit dem Rad mal ,,eben ins Dorf“ zu fahren. Ich kenne kaum jemand der den Großeinkauf mit Auto beim Edeka macht. Je einfacher es für Autos wird, desto mehr Autoverkehr entsteht. ÖPNV und bessere Angebote für Radfahrer , steigern hingegen die Lebensqualität für Anwohner!

  15. Es kommt zwar selten vor, aber für diesen Kommentar danke ich Herrn de Lamboy und möchte hinzufügen:
    – Warum kommen bei der FWG nicht die Verkehrsströme zu Wort, die m.E. das
    Schildgener Chaos verursachen? Alles, was in Leverkusen aus beiden Richtungen
    abfährt und nach Odenthal oder Bergisch Gladbach will, kommt durch den Wald,
    um sich dann auf die verschiedenen Ziele zu teilen. Wenn der Kölner Ring staut,
    kommt es zu noch stärkeren Problemen Richtung der genannten Orte und
    zusätzlich Richtuung Köln.
    – In Gegenrichtung Ähnliches, alles zusammen mit dem innerstädtischen Verkehr
    aus und in Richtung Bergisch Gladbach und Odenthal.
    – Die FWG unterstützt also den von der Ampel vorgelegten, nur bis zur Nasenspitze
    gedachten Plan – gegen alle Verkehrsteilnehmer, gegen Händler u. Verbraucher,
    gegen Radfahrer und Kinder, gegen Menschen mit Behinderung — laut Grünem
    Migenda „kann man ja nicht alles haben“ — und vor allem gegen jede Vernunft,
    für vielleicht 500 m eine Enklave des guten Verkehrs zu schaffen, die weder die
    Verkehrsflüsse eingrenzt noch die Menschen mitnimmt.
    – Diese Politik zeigt nur: „Schaut, wir tun was, da klappt es auch mit den
    Fahrrädern“, dem neuen Gott der Ampel. Wer damit den motorisierten
    Universalverkehr bedeutend einschränken will, glaubt auch an den Nikolaus.
    – Die Umgehung wurde aus den Plänen genommen – aus Natur- und
    Umweltgründen, neue Straßen ziehen neuen Verkehr an. Dies ist grundsätzlich
    sehr richtig und wichtig. Aber an solchen Stellen, über die wir wie in Schildgen
    diskutieren, muss ein Tod gestorben werden, um es zwar makaber aber auch
    deutlich zu machen.
    – Die andere Möglichkeit besteht in der starken Ertüchtigung des ÖPNV nach
    Leverkusen, Gladbach und Köln, großen Parkplätzen in Schildgens Umgebung
    bei niedrigen Preisen und hoher Taktung.

    Warum kommen nicht solche Vorschläge von der FWG, von der Ampel ganz zu schweigen, warum nicht von der CDU? Sind diese Möglichkeiten, die eine wirkliche Entlastung der Altenber-Dom-Straße brächten, derart unmöglich, dass nicht mal drüber diskutiert wird? Ist man der Ampel und ihrer Zusatzfraktion FWG schon derart ausgeliefert, dass eine Nullbock-Situation im Ratssaal herrscht – mindestens bei diesem Thema?

    Wir sitzen, vom Regen kommend – will sagen von der CDU/SPD-Allmacht – in der Traufe mit der Ampel, nur mit anderen Farben, was aber wahrlich nicht lustiger ist.

    1. Nun, das Verkehrsaufkommen wird man höchstwahrscheinlich nicht durch einen besseren öpnv verringern. Ich nehme diese Strecke täglich auf dem Weg zur Arbeit und mein Eindruck ist, dass ein Großteil der Autofahrer die Autobahn als Ziel hat.

      Ich verstehe auch nicht was an dem gemachten Vorschlag gegen die von Ihnen aufgezählten Menschen ist. Die Kritik macht für mich keinen Sinn.
      Letztlich nutzen hauptsächlich die Einwohner von Schildgen, die ansässigen Geschäfte zum einkaufen. Darunter auch viele Familien.
      Ich kann aus eigener Erfahrung her sagen dass die parkenden Autos nicht dazu einladen mit dem Fahrrad ins Dorf zu fahren um in der (Beispiel) Bücherscheune nach einem Buch zu stöbern.
      Durch die parkenden Autos ist der Verkehr unübersichtlich für alle Verkehrsteilnehmer.

      Somit begrüße ich die Veränderungen welche in meinen Augen eine Verbesserung darstellen.

      Das Problem mit dem Verkehrsaufkommen löst sich nicht durch Erhalt des Status quo, bzw. man kann den Menschen welche das Konzept erstellt haben durchaus auch zutrauen alle Aspekte berücksichtigt zu haben.

      Es gibt hier in meinen Augen 2 Aspekte.
      1. Die Aufenthaltsqualität und die Lebensqualität von Schildgen. Welche meiner Meinung nach stark verbessert würde.
      Und 2. den externen Verkehr, welcher den Händlern der Altenberger Dom Str kein Kunde ist und eigentlich nur die Anwohner und Kunden stört.

      Stau gibt es auch heute in Schildgen. Aber eine offenere Sicht und verbesserte Rad und Fußwege führen zu einer sicheren und angenehmen Nutzung der der Wege, was selbst bei gleichbleibenden Verkehr eine Verbesserung ist.

  16. Ein sehr guter Aufriss der politischen Entwicklungen bezüglich der sich seit Jahren verschlimmernden Verkehrssituation in Schildgen. Vielen Dank dafür!
    Das bezieht sich vor allem auf die Situation von Fußgängern und Radfahrern. Eine Querung der Hauptstraße wie auch ein Radfahren mit sicherem Gefühl ist tagsüber schon seit vielen Jahren problematisch, da die Fußgängerampel und der Verkehrsfluss rein auf das Auto abgestellt sind. Zudem erlebe ich es bis heute fast täglich, dass Autofahrer das Rotlicht ignorieren. Das hat dazu geführt, dass ich die Hauptstraße immer mehr versuche zu meiden.

    Ich bin mit meiner Familie vor etwa dreißig Jahren auch wegen der guten Lebensqualität hierher gezogen, habe zwischenzeitlich große Hoffungen in die Anregungen der Verkehrsinitiative Schildgen (2015) gesetzt, die aber im stadtpolitischen Sande verlaufen sind und schaue nun erwartungsvoll auf die Umgestaltung der ADS im Sinne der visualisierten Entwürfe. Natürlich sind dazu auch Überlegungen wichtig, Kurzzeitparkern Stellmöglichkeiten im Umfeld der Geschäfte zu geben. Dazu gehören aber auch solche für (Last-) Räder, denn als Anwohner in der „zweiten Reihe“, nehme in den letzten Jahren eine deutlich verstärkte Zunahme des Rad – vor allem des Lastradverkehrs wahr.

    Pures Unverständnis habe ich über die sehr aggressive Gegenwehr (Diese Planung ist „ohne Sinn und Verstand“, „Es ist eine Frechheit sondergleichen, eine solche Politik gegen die Bürger zu machen“) der Schildgener Geschäftsleute gegen die Absicht, die Aufenthaltsqualität im Zentrum zu verbessern. Für mich sind solche kompromisslosen Positionen kurzsichtig und Meilenstein in Richtung auf den Verkehrskollaps und eine allgemeine Tendenz, die Hauptstaße wegen ihrer Gefährlichkeit zu meiden.

  17. Vielen Dank für diese sachdienliche Darstellung der Situation. Woher die derzeitige emotionale Debatte um das Verkehrskonzept kommt bleibt vor dem Hintergrund dieser Historie und der nach wie vor sehr schlechten Verkehrssituation in Schildgen schwer nachvollziehbar.

  18. Ich möchte hiermit an die Einwände der Bürgerinitiative Schildgen erinnern.
    Zitat“ Die wichtigsten Kritikpunkte in der Übersicht:
    Vom eigentlich Ziel, die Verkehrssituation in Schildgen konzeptionell zu verbessern und die Attraktivität sowie Aufenthaltsqualität zu erhöhen, sei nur der Plan übrig, den Verkehrsdurchfluss auf der Altenberger-Dom-Straße zu verstetigen und die Straße attraktiver für den Durchgangsverkehr und für den Radverkehr zu machen.
    Der Wegfall aller öffentlichen Parkmöglichkeiten entlang der Altenberger-Dom-Str. zeige, dass die Belange der Bürgerinnen und Bürger und des Einzelhandels nicht berücksichtig würden.
    Ein Konzept, den starkem Durchgangs- und Ausweichverkehr in den Wohngebieten zu entschärfen, sei nicht zu erkennen.
    Selbst der Ansatz, den Verkehrsdurchfluss zu optimieren, beruhe auf unzutreffenden Sachverhaltsfeststellungen und sei nicht zu Ende gedacht.
    Für die besonders problematische Kreuzung Altenberger-Dom-Str. / Leverkusener Str. enthalte das Konzept keine Lösungsmöglichkeiten; der vorgeschlagene Wegfall einer Linksabbiegerspur würde die Probleme verschärfen.
    Das Augenmerk der Verwaltung sei hauptsächlich darauf gerichtet, auf beiden Seiten der Altenberger-Dom-Straße einen Radweg einzurichten. Es sei jedoch nicht angemessen, dafür die Funktion des Ortskerns als Nahversorgungszentrum zu gefährden.“
    In erster Linie sind m.E. die extremen Stausituation an den Kreuzungen bzw. Einmündung der Kempener Str. Altenberger-Dom- Strasse und Leverkusener, Voiswinkeler Strasse, Altenberger-Dom-Strasse zu entschärfen.
    Die Fahrradwege sind natürlich auch zu verbessern, obwohl man ganz selten Fahrräder auf dieser Strasse sehen kann. Die Konfliktsituation Parkplatz/Fahrradweg ist untragbar und sehr gefährlich für die Radfahrer und bedarf einer dringenden Änderung. Das bedeutet aber nicht, dass mab dafür die Fahrbahnen schmaler machen, und die Abbiegerspuren reduzieren muss.
    Auch Parkplätze gehören vor die Geschäfte. Unsere älteren Mitmenschen, Behinderte und Gehbehinderte müssen die Läden auf kurzem Wege erreichen können.
    Das aktuell vorliegende Konzept ist in diesen Punkten einfach nicht akzeptabel.
    Es würde Sinn machen zunächst einmal durch einfache Mittel einige Änderungen zu testen. Ampelschaltungen auf die stärksten Verkehrströme abzustellen, Abbiegespuren verlängern ( einfach durch Änderung der Markierungen auf der Strasse). Den Radweg von Odenthal kommend, der hinter der Abbiegung Kempener Strasse sowieso aktuell einfach aufhört, auf die andere Seite verlegen, dadurch entsteht mehr Platz für die Abbiegespur nach BGL .
    Es wäre auch sinnvoll eine belastbare Verkehrszählung ( PKW, LKW, Fahrad, Fussgänger) zu erstellen, bevor man „nicht funktionierende, teuere Umbauten“ macht. Die Ergebnisse sollten dann auch öffentlich gemacht werden, damit alle Bürger davon Kenntnis bekommen. Dann muss mit diesem Ergebnis eine Bürger-Umfrage/Beteiligung erfolgen. Andernfalls wird wieder jedes Ergebnis auf „die Anderen“ geschoben.

    1. Sehr geehrter Herr de Lamboy,
      auch für Sie nochmal zum Mitschreiben: Es gibt in Schildgen keinen einzigen Meter Fahrradweg. Was es gibt sind im Kernbereich Fahrradschutzstreifen, die diesen Namen nicht verdienen, weil sie a) weitestgehend zu schmal sind, b) in einem erbärmlichen Zustand sind und c) mitten durch die Gefahrenzone „Dooringzone“ führen.
      Und damit haben Sie auch direkt die Erklärung warum man Ihrer Meinung nach nur ganz selten Fahrräder auf der Altenberger-Dom-Straße sieht.
      Das Konzept sieht auch nicht vor die Fahrspuren für Autos schmaler zu machen. Der Raum für die geplanten Radwege soll vom ruhenden Verkehr genommen werden.
      Es gibt in Schildgen auch durchaus Parkraum, der zur Zeit nur spärlich genutzt wird (außerdem wurde beauftragt, Alternativen für den entfallenden Parkraum zu finden). Wenn die Parkplätze in unmittelbarer Nähe zu den Geschäften nur von denen genutzt würden, die wirklich darauf angewiesen sind, dann würden diese auch ausreichen.
      Wenn, wie sie vorschlagen, Abbiegespuren einfach durch Änderung der Markierungen verlängert würden, dann würde der ohnehin schon spärliche Raum für RadfahrerInnen noch mehr beschnitten. Schon jetzt wird der Radschutzstreifen auf der Kirchenseite regelmäßig von AutofahrerInnen genutzt, um den Rückstau auf der Linksabbiegerspur Richtung Leverkusen zu umfahren.
      Den „Radweg“ aus Odenthal kommend wollen Sie auf die andere Seite verlegen, um so mehr Platz für die Linksabbiegerspur Richtung BGL zu erhalten.
      Wohin genau wollen Sie den verlegen? Soll der Schutzstreifen in beide Richtungen befahrbar sein? Sollen die RadfahrerInnen mit auf den ohnehin schmalen Gehweg? Das klingt für mich nicht nach Ortskenntnis.
      Was versprechen Sie sich von einer Verkehrszählung (zumal ich davon ausgehe, dass die Planungsbüros entsprechendes getan haben)? Dass es viel zu viele PKW und LKW in Schildgen gibt, wissen wir doch. Welchen Prozentsatz muss der Rad- und Fußverkehr denn Ihrer Meinung nach haben, um als gleichberechtigt zu gelten? Und wenn der Prozentsatz zu niedrig ist? Dann schaffen wir Fuß- und Radwege ganz ab?
      Wenn die Gesellschaft die Verkehrswende will, dann muss sie vielfältige Angebote schaffen, damit jeder frei wählen kann.
      Für mich war das letzte Wahlergebnis eindeutig.

  19. So wie ich unterschwellig verstanden habe, muss die Händlerschaft mal langsam verstehen, dass Parkplätze vor der Türe nicht unbedingt Kunden im Geschäft bedeuten. Immer 3 Parkplätze in einem überdachten Fahrradständer zusammenfassen! Da haben min. 4x soviele Fahrräder und somit Kund:innen Platz.
    Und die wissen, was sie einkaufen wollen!

  20. Ein sehr interessanter Beitrag der für mich als Laie, Licht ins Dunkel bringt.

    Gerade der Aspekt der Aufenthaltsqualität ist wichtig. Schildgen hat viel zu bieten, den Fußballplatz am Bürgerzentrum und die Möglichkeit für Kinder geschützt Rad zu fahren.

    Es gibt auch sehr schöne Möglichkeiten einzukaufen, über den Polito bis zur Bücherscheune.

    Entlang der Altenberger Dom Straße zu spazieren ist leider momentan alles andere als schön und sicher.

    Ich bezweifle auch das die vorhandenen Parkplätze vornehmlich von Kunden her nutzt werden. Bzw ich glaube nicht das diese nicht auch woanders parken würden und könnten.

    Ich halte den aktuellen Vorschlag für den richtigen Weg zur Verbesserung.