Der Parkplatz, der Weg hinauf zur Jägerstraße und das Baufeld für die Notschule hinter der GGS Hebborn sind seit dem Wochenende abgesperrt.

Die Baugenehmigung ist noch nicht erteilt, aber mit der Fällung von Bäumen hat die Schulbaugesellschaft auf dem Gelände der GGS Hebborn erste Fakten geschaffen. Angesichts des akuten Bedarfs an zusätzlichen Schulplätzen müssten alle Beteiligten ein hohes Tempo vorlegen, erklärt die Stadt. Die Anwohnerinnen und Anwohner sollen in den nächsten Tagen ausführlich informiert werden.

Ende Juli müssen die beiden Not- oder Sofortschulen in Hebborn und Refrath fertig sein, also fokussieren sich die städtische Schulbaugesellschaft und alle Beteiligten jetzt auf das Tempo, sagt Geschäftsführer Sebastian Rolko. Daher sei das Baufeld auf dem Gelände der GGS Hebborn bereits geräumt und abgezäunt worden.

Bolzplatz, Bäume und Wiese sind verschwunden. Hier soll die Notschule in modularer Bauweise gebaut werden.

Die Anwohner:innen seien im Vorfeld über die Presse vom bevorstehenden Beginn der Bauarbeiten in Kenntnis gesetzt worden, eine detaillierte Information für das Projekt in Hebborn soll am Montag erfolgen, teilt die Stadt mit.

Sie habe damit gewartet, bis die Pläne in einer vorzeigbaren Form ausgearbeitet werden konnten. In Refrath findet eine weitere Infoveranstaltung am 2. Februar statt (Details siehe unten).

Hintergrund: Seit gut vier Jahren arbeiten Rat und Verwaltung an einem Schulentwicklungsplan, mit dem Ziel, alle 20 Grundschulen in Bergisch Gladbach zu sanieren und auszubauen. Zudem werden zwei weitere Grundschulen benötigt.

Damit kommen die Stadt aber nicht schnell genug voran, zudem ist durch die Vielzahl neuer Wohnprojekte, durch den Zuzug von Familien aus Köln sowie durch die Flüchtlinge aus der Ukraine ein hoher zusätzlicher Bedarf entstanden. Daher hat die Stadt im Sommer 2022 kurzfristig den Bau von zwei sogenannten „Sofortschulen“ und einer Containerschule an der Saaler Mühle vorgeschlagen.

Zur raschen Umsetzung aller Projekte war eine eigene Schulbaugesellschaft GmbH gegründet worden.

Die direkten Nachbarn der Hebborner Schulwiese hatten auf die Arbeiten am Wochenende entsetzt reagiert. Bauarbeiter hatten den Bolzplatz abgeräumt, mindestens drei größere Bäume und eine Anzahl hochgeschossener Haselsträucher entfernt und das gesamte Areal von der Odenthaler Straße bis hinauf zur Jägerstraße mit Bauzäunen verschlossen. Ein weiterer Baum an der Zufahrt zur Baustelle werde noch untersucht.

Entlang des Zauns zum bisherigen Schulgeländes wurden Bäume gefällt und Sträucher entfernt; die Obstbäume und weitere Bäume im hinteren und oberen Bereich werden durch Holzzäune geschützt.

Auch in Refrath an der KGS in der Auen prüft die Stadt derzeit, welche Bäume gefällt werden müssen. Dazu wird untersucht, wie weit die Wurzeln in Bereiche der künftigen Gebäude oder der Anlieferwege reichen und durch schweres Baugerät beschädigt werden könnten.

Bei der KGS In der Auen werden die Wurzeln untersucht, bevor entschieden wird, welche Bäume weichen müssen.

Der Bauantrag für beide Sofortschulen sei bereits in 2022 eingereicht worden, die Baugenehmigung stehe noch aus. Die Bauaufsicht habe aber grünes Licht für die ersten Vorarbeiten gegeben, mit unerwarteten Auflagen sei nicht zu rechnen, erläutert Rolko. Alle erforderlichen umweltrechtlichen Untersuchungen seien erledigt worden, auch liege die Genehmigung zum Fällen der Bäume vor.

Die Bäume sollen nach Abschluss der Bauarbeiten auf dem Grundstück durch Neuanpflanzungen ersetzt werden, der Bolzplatz wird oberhalb des Neubaus neu angelegt.

Die Baustelle in Hebborn wird nun an einen Totalunternehmer übergeben, der die Module in einem eigenen Werk fertigt und die komplette Schule baut. Im nächsten Schritt werden Leitungen verlegt und Fundamente gegossen, bevor die ersten Module angeliefert werden.

Infoveranstaltung GGS Hebborn
Montag, 30. Januar, 17 Uhr
Schulzentrum Kleefeld
mit Schulbau-Dezernent Thore Eggert, Fachbereichsleiter Dettlef Rockenberg, Geschäftsführer Schulbau GmbH Sebastian Rolko

Infoveranstaltung KGS in der Auen
Donnerstag, 2. Februar, 17 Uhr
WHB Refrath, Flehbachmühlenweg 8

Drei Geschosse, 12 Räume, 180 Schüler:innen

Die Pläne sehen ein Schulgebäude mit drei Geschossen auf einer Fläche von 16 mal 30 Metern vor. Es wird jeweils sechs Klassen- und sechs OGS-Räume enthalten, für maximal 180 Schüler:innen. Im Unterschied zu Containerbauten handelte es sich bei den Modulen um eine hochwertige Bausubstanz mit einer eigenen Fassade, die nach der Fertigstellung von einem normalen Gebäude nicht zu unterscheiden ist.

Wie lange die Sofortschulen in Hebborn und Refrath stehen bleiben ist noch nicht entschieden worden, betont die Stadtverwaltung. Das geschehe im Rahmen des Integrierten Schulentwicklungsplans, der einen Um- oder Neubau fast aller Grundschulen in Bergisch Gladbach vorsieht.

Die Schulen könnten einige Jahrzehnte in Hebborn und Refrath genutzt werden. Sie könnten aber auch ab- und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Zum Beispiel als Ausweichquartier für die Schulen, die abgerissen und neu gebaut werden müssen.

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G. Watzlawek

Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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