Liebe Leserinnen und Leser, liebe Eltern und Großeltern,

kaum zu glauben, dass der Krieg in der Ukraine schon seit einem Jahr tobt. Gut 1500 Vertriebene haben seither in Bergisch Gladbach Schutz gefunden. Gerade zu Beginn waren es vor allem Frauen und Kinder, die in der Stadt ankamen – darunter viele im schulpflichtigen Alter.

Wie sind die Schulen damit umgegangen? Unsere Praktikantin Angelina Meurer war am Gymnasium Herkenrath und hat dort mit der Schulleitung, einer Sozialpädagogin und zwei Kindern gesprochen. Aus dieser Fülle an Informationen hat sie einen spannenden Text gestrickt, denen ich euch sehr ans Herz lege.

Mein Kollege Georg Watzlawek beleuchtet die Folgen des Krieges hier vor Ort aus einer anderen Perspektive: nämlich der des Unternehmers Oleksandr Klymenko, der sein Kiewer Unternehmen inzwischen von Bergisch Gladbach aus führt.

Und ich selbst habe noch einmal die Familie Riabokon besucht, wie vor einem Jahr. Sehr spannend, was der 18-jährige Sohn Dmytro erzählt.

Der Spiegel schrieb, dass schon 86.000 Ukrainer:innen in Deutschland einen Job gefunden hätten. Die Zahl werde in den nächsten Monaten steigen, wenn die ersten Sprachkurse abgeschlossen seien. Eine gute Nachricht – die allerdings auch Schwierigkeiten mit sich bringt: Schon jetzt gibt es in Deutschland zu wenige Kinderbetreuungsplätze.

In Bergisch Gladbach fehlen im Kita-Jahr 2023/24 über 700 Plätze. Und selbst wenn man das Glück hat, einen Platz zu bekommen, ist die Betreuung der Kinder dank Fachkräftemangel nicht gesichert, wie wir im letzten Newsletter berichteten.

Ein Thema, das im Nachrichtenzyklus immer wieder verschwindet. Bei uns nicht: Wir bleiben für euch dran!

Schwerpunkt: Ein Jahr Ukrainekrieg

Ein neues Zuhause in Refrath

Eineinhalb Tage war Dmytro Riabokon gerade in Deutschland, als ich ihn kennenlernte. Er war damals bei einem Treffen in Refrath einer der wenigen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, der Englisch sprach. Das ist ein Jahr her. Jetzt habe ich ihn wiedergetroffen, in der Wohnung, in der er inzwischen mit seiner Mutter und seiner kleinen Schwester lebt. So geht es der Familie nach einem Jahr in Bergisch Gladbach.

Aus Mariupol nach Herkenrath: So läuft es in der der Schule

Unter den 1500 Menschen, die in Bergisch Gladbach Schutz gefunden haben, sind auch viele Kinder im schulpflichtigen Alter. Was bedeutet das für die Schulen? Welchen Herausforderungen begegnen die Lehrer:innen? Und wie sind die Kinder inzwischen angekommen? Meine Kollegin Angelina Meurer hat sich am Gymnasium Herkenrath ein Bild gemacht.

Firma in der Ukraine, Chef in Herkenrath

Oleksandr Klymenko hatte ein Unternehmen in Kiew, als der Krieg begann. Er folgte seiner Familie nach Bergisch Gladbach – und führt die Firma Kapelou nun von Herkenrath aus. Im Gespräch mit Georg Watzlawek lässt er das Jahr Revue passieren, aus unternehmerischer Sicht, aber auch anhand seiner bewegenden persönlichen Erfahrungen. Hier geht es zum ganzen Text.


Mehr Infos für Eltern

Welche Themen liegen euch am Herzen? Worüber würdet ihr hier gerne etwas lesen? Schreibt uns an redaktion@in-gl.de


Familienrat: So meistert man Krisen

Die meisten Menschen sehen Krisen als schwierige Zeiten, auf die sie lieber verzichten würden. Doch selbst, wenn es auf den ersten Blick nicht immer erkennbar ist: Krisen können auch Chancen bergen. Die Psychoanalyse versteht sie sogar als unabdingbaren Bestandteil einer gesunden Entwicklung. Franziska Hock von der Katholischen Ehe-, Familien- und Lebensberatung zeigt, wie man es schafft, eine Krise für sich zum Positiven zu wenden. 

Die Kolumne von Franziska Hock findet ihr hier. Sie beantwortet im Wechsel mit anderen Expert:innen aus der Praxis eure Fragen rund ums Familienleben. Was möchtet ihr wissen? Schreibt der redaktion@in-gl.de.


Leserinnenpost: „Frust für Eltern von Geburt an“

„Ich freue mich, alle zwei Wochen die Tipps und Berichte zu aktuellen Themen im Familien-Newsletter zu lesen. Bei vielen Themen hat man das Gefühl, Kinder haben in der Politik kaum eine Lobby – anders kann man sich manche unglücklichen Umstände nicht erklären.

Derzeit sind für alle Eltern von Viertklässlern wieder sehr frustrierende Zeiten. Nicht nur die Wahl der richtigen weiterführenden Schule steht im Fokus, sondern vielmehr die Frage nach einem Schulplatz in der Nähe. Man plagt sich mit der Ungewissheit: Kann mein Kind mit den Freunden aus der Nachbarschaft zukünftig gemeinsam den Schulweg gehen, oder werden wir ‚weggelost‘?

Der Frust, den Eltern seit Geburt des Kindes belastet: Bekommen wir einen Kindergartenplatz? Bekommen wir einen Platz an der Grundschule in der Nähe? Bekommen wir einen OGS-Platz, damit beide Elternteile arbeiten gehen können?

Jede Geburt ist beim Einwohnermeldeamt bekannt. Wie kann es sein, dass für diese Kinder sechs Jahre später kein Grundschulplatz geplant wurde? Oder weitere vier Jahre später ein Platz an einer weiterführenden Schule in der Nähe?

Es belastet viele Familien, und die Frage nach den Verantwortlichen für diese Fehlplanung steht natürlich auch im Raum. Abhilfe wird mit Containergrundschulen eiligst geschaffen – hat man daraus etwas für die Zukunft gelernt? Wird jetzt besser vorausgeplant? Was passiert bezüglich weiterführender Schulen, die die jetzigen Grundschüler irgendwann aufnehmen müssen?“

Dieser Text erreichte uns per Mail von einer Leserin, die lieber anonym bleiben möchte. Unter anderem aus Angst, die Chance auf einen Platz an einer weiterführenden Schule durch zu viel Kritik zu verschlechtern.


Termine für neue Eltern:

Euer Kind ist zwischen September und November 2022 geboren? Dann schaut doch einmal bei der Eltern-Baby-Gruppe im „Haus der Familie“ des DRK vorbei (fortlaufend mittwochs, 9.30 Uhr bis 11 Uhr). Hier gibt es Raum für Gespräche mit anderen Eltern, Spielanregungen für alle Sinne, Entspannung und Entlastung im anstrengenden Alltag mit Baby.

Für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr gibt es zur gleichen Zeit den Kurs „Elternstart NRW“. Auch hier geht es darum, sich mit anderen Eltern auszutauschen, Kontakte zu knüpfen und fachliche Informationen sowie Spielideen von einer erfahrenen Eltern-Kind-Kursleiterin zu erhalten. Die Teilnahme an fünf Vormittagen ist kostenlos. Familienbildungswerk, Franz-Heider-Str. 58, Tel.: 02202-9599016, Email: fbw@rhein-berg.drk.de


Treffen für Großeltern:

Die Familienbildungsstätte hat ab sofort ein Angebot speziell für Omas und Opas: Bei einer losen Folge von Treffs, Begegnungen und Aktionen können sie andere Großeltern kennenlernen, sich austauschen und mithilfe von Fachleuten ganz praktisch und kreativ auf diesen wunderbaren »Job« blicken. Das erste Treffen findet am morgigen Donnerstag, 2. März, von 15.30 Uhr bis 17.45 Uhr statt. Anmeldung über die Website, per Email an info@fbs-gladbach.de oder Tel. 02202-936390. Die Teilnahme ist kostenfrei.


Und noch ein Tipp: Verschenkbörse!

Ich glaube, die meisten Eltern lieben Flohmärkte. Sei es zum Kaufen oder zum Loswerden der vielen Dinge, die man nicht mehr benötigt. Mit dem „Bergischen Tauschrausch“ holt der Bergische Abfallwirtschaftsverband Mitte März eine Börse der anderen Art in die Stadt: Ab sofort kann man beim „Wertstoffhof Rhein-Berg“ an der Overather Straße in Moitzfeld gebrauchte Gegenstände aller Art in gutem Zustand abgeben (ausgenommen Kleidung und Schuhe). Am Samstag, 11. März, von 13 Uhr bis 15 Uhr öffnet der Wertstoffhof dann seine Tore – und die bis dato abgegebenen Gegenstände können angeschaut und einfach mitgenommen werden.


Alle Termine für Familien

2.3. 14:00 Freier Museumseintritt, Villa Zanders 
2.3. 15:30 Großelterntreffen, Familienbildungsstätte
2.3. 16:30 Bilderbuchkino: Wir gehen auf Bärenjagd, Stadtbücherei
3.3. 12:00 Klimastreik, Treffpunkt Beit Jala-Platz
4.3. 10:00 Rock-Improvisationen, Workshop, Musikschule 
5.3. 15:00 Sonntagsatelier, Villa Zanders
5.3. 14:00 Familiensonntag, Schulmuseum Katterbach 
5.3. 14:00 Führung für Kinder, Papiermuseum 

Fehlt noch etwas? Vorschläge bitte an termine@in-gl.de. Alle Veranstaltungstermine in GL (für Erwachsene) gibt es hier.


Das war’s für diese Woche. Wenn ihr auch die nächste Ausgabe bekommen wollt, meldet euch hier an!

Wenn ihr Lob, Kritik oder Hinweise habt, schreibt gerne der redaktion@in-gl.de.

Wenn ihr unsere Arbeit mit einem Beitrag unterstützen wollt, dann schaut euch bitte unseren Freundeskreis und seine Angebote an.

Danke, dass ihr GL Familie lest. Eure Laura Geyer und das Team des Bürgerportals


Wissen, was läuft: Ihr könnt euch das Wichtigste in Bergisch Gladbach jeden Tag frei Haus schicken lassen, als Newsletter: morgens um kurz nach 7 kommt „Der Tag in GL“ mit dem kompakten lokalen Überblick, am Donnerstag um 17 Uhr „GL MAX“ mit den Empfehlungen für das Wochenende. Hier findet ihr alle Newsletter in der Übersicht.

Laura Geyer

ist freie Reporterin des Bürgerportals. Geboren 1984, aufgewachsen in Odenthal und Schildgen. Studium in Tübingen, Volontariat in Heidelberg. Nach einem Jahr als freie Korrespondentin in Rio de Janeiro glücklich zurück in Schildgen.