Nach den Herbstferien ist der Schulbetrieb unter schärferen Regeln wieder angelaufen. Konferenzen und Sprechtage verlagern sich ins Internet. Die Sperrung von Räumen und Verweise für Maskenverweigerer zeigen, wie Ernst die Lage ist. Gleichzeitig müssen die Schulen einen Wiedereinstieg ins Distanzlernen vorbereiten – für Schüler:innen in Quarantäne, oder für alle.
Wir haben uns in den verschiedenen Schulformen umgehört.
GGS an der Strunde
In der Grundschule an der Strunde herrscht die Maskenpflicht nur in Gängen und auf dem Gelände. Doch man ist sich der steigenden Gefahren bewusst: „Viele Kinder tragen selbst auf dem Platz die Maske, wir Lehrer und Lehrerinnen ebenfalls“, sagt Schulleiter Florian Lambertz. Das Lüften laufe problemlos, das größte Problem sei gestern eine „späte Wespe“ in einem Klassenzimmer gewesen.
Wie sieht es mit dem Distanzlernen in den Grundschulen aus? „Die Kolleg:innen werden bald mit „Dienstgeräten“ ausgestattet, auch die Software wird bzw. wurde bereits bereitgestellt. Kollegium-interne Fortbildungen sowie ein weiterer Fortbildungs-Etat und Fortbildungstag helfen uns die Digitalsierung voranzubringen“, berichtet Lambertz.
Kinder, die dem Unterricht fernbleiben müssen, würden bereits jetzt per Home-Schooling betreut.
NCG: Genugtuung für die Mühen
Das Nicolaus Cusanus Gymnasium (NCG) hatte sich aufgrund der Bauarbeiten vor Ort bereits nach den Sommerferien für die Beibehaltung der Maskenpflicht entschieden. Man sieht sich mit den Vorgaben aus dem Schulministerium (Maskenpflicht ab Stufe 5) in seiner Strategie bestätigt.
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„Tatsächlich hört man im Lehrerzimmer den Satz, dass wir scheinbar bislang alles richtig gemacht haben. Das ist dann auch eine Genugtuung für die Mühen vorneweg. Aber insgesamt lässt sich einfach sagen, für uns alle ist die Maske eben schon ein fester Bestandteil des Unterrichts geworden, sodass es nun nach den Herbstferien zu keinen Problemen gekommen ist“, erklärt Holger Stawitz, Lehrer am NCG.
Mehrbelastung für Lehrer
Das Stoßlüften sei nun besser umzusetzen, da die Abrissarbeiten im Rahmen des Neubaus weitestgehend abgeschlossen seien. Fehlende Schüler in den Kursen drückten laut Stawitz nicht nur auf die Stimmung:
„Vor allem müssen wir Lehrer:innen jetzt nach Möglichkeit diese fehlenden Lernenden mit Aufgaben über Teams versorgen. D.h. konkret für uns Lehrer:innen liegt momentan eine Mehrbelastung vor, da wir neben dem Präsenzunterricht auch noch Online-Aufgaben stellen sollen“, so Stawitz. Für den Distanzunterricht in der Breite habe man die virtuellen Klassenzimmer in der Software Teams bereits eigerichtet und könne schnell agieren, so Stawitz.
Raumsperrung
Aber auch andere Bereiche der Schulorganisation werden ins Netz verlagert: „Alle unsere Konferenzen werden ab sofort nur noch digital über Teams geführt“, schildert Stawitz. Selbst der Elternsprechtag werde sehr wahrscheinlich digital über die Accounts der Schüler stattfinden.
Zudem habe man mit Schüler:innen zu tun, die nicht immer die AHA-Regeln einhalten würden: „Leider musste der Aufenthaltsort für die Oberstufe im Innenbereich nun doch gesperrt werden, weil einige Jugendliche immer wieder gegen die Regeln verstoßen haben. Wir müssen nun nach neuen Konzepten für die Jugendlichen suchen. Das ist für alle Beteiligten sehr ärgerlich“, erklärt der Presseverantwortliche des NCG.
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BKSB: Maskenverweigerung
Regelverstöße gibt es auch an anderen Schulen: Am Berufskolleg BKSB wurde eine Maskenverweigering unter den Schülerinnen nach Hause geschickt bis sie bereit sei, den Mund-Nase-Schutz zu tragen, erklärt Schulleiterin Nicole Schuffert.
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Lernen auf Distanz sei aus verschiedenen Gründen am BKSB nur schwer durchführbar: So fehle ein stablies WLAN, Personal zur Technikbetreuung und entsprechende Endgeräte für Schüler:innen. Die Smartphones seien für Home-Schooling nicht geeignet, so Schuffert. „Die digitale Ausstattung des Bundes wurde zwar bestellt, wurde aber noch nicht geliefert.“
Angst vor Quarantäne, Sorge um IHK-Prüfungen
Im Berufskolleg geht die Sorge um weitere Quarantänemaßnahmen um. „Die Oberstufen haben im November die schriftlichen IHK-Prüfungen, die Angst vor einer eigenen Quarantäne ist sehr groß. Sollte dies passieren, besteht erst wieder im April 2021 die Möglichkeit die IHK Prüfung nachzuholen, was für die Azubis ein halbes Jahr länger Ausbildungsvergütung bedeutet und damit Gehaltseinbußen“, macht Nicole Schuffert deutlich.
Gesundheitsamt überlastet
In der Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt zeige sich, wie sehr die Behörde überlastet sei. So sei in den Ferien die Testung einer Klasse angeordnet worden, ohne dass die Leitung des BKSB davon gewusst habe.
„Wir wurden hier von Eltern angerufen, die sich nach Ort und Zeit der Klassentestung erkundigen wollten“, schildert die Schulleiterin. Die Quarantänebescheide musste dann die Schule verkünden: „Wir haben mit fünf Kollegen die Eltern telefonisch informiert – und auch die Briefe zugestellt.“