Die Impfkampagne in NRW hat Fahrt aufgenommen, immer mehr Personengruppen kommen dran, auch die Hausärzte dürfen spritzen. Allerdings sorgen Komplikationen dafür, dass es ständig kurzfristige Änderungen gibt. Wir geben eine Überblick über die laufenden Impfprozesse.

Zuerst waren auch in NRW die besonders gefährdeten Personen geimpft worden, die Bewohner:innen der Pflegeheime und die Mitarbeiterschaft sowie das Personal in den Kliniken, das mit Corona-Patienten in Berührung kommt. Anschließend wurden Schritt für Schritt einzelne Alters- und Berufsgruppen angesprochen, gemäß der Priorisierung durch die Bundesregierung.

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Inzwischen dürfen auch die Hausärzte bundesweit impfen, in NRW stehen deutlich mehr Dosen der Impfstoffe von Biontech und Astrazeneca zur Verfügung. Allerdings darf Astrazeneca nach einigen Vorfällen im Zusammenhang mit Impfungen nicht mehr bei unter 60-Jährigen verimpft werden

In der folgenden Übersicht listen wir auf, welche Personengruppen derzeit geimpft werden, mit welchem Impfstoffen und wo. Dieser Beitrag wird kontinuierlich aktualisiert.

(Über) 80-Jährige

Personen ab 80 Jahren werden seit dem 8. Februar in den Impfzentren mit Biontech immunisiert. Dieser Prozess wird sich voraussichtlich noch bis in den Mai hinein ziehen. Nach wie vor haben noch nicht alle (über) 80-Jährigen einen Termin erhalten, daher sind die bekannten Telefonnummern und das Onlineportal der KVNO für sie weiterhin offen.

Terminvergabe

Online über die Seite der KV Nordrhein oder zentral über www.116117.de

Telefonisch über die kostenlose Rufnummer 0800 116 117 01.

Seit dem 6. April dürfen sie dann auch einen Lebenspartner (unabhängig vom Alter) mit zur Impfung anmelden. Wer einen Termin erst für einen sehr späten Zeitpunkt vereinbart hat kann sich jetzt telefonisch um einen früheren Termin bemühen.

(Über) 70-Jährige

Für Personen von 70 bis 79 begann die Impfkampagne direkt nach Ostern. Die Terminvergabe ist inzwischen für die Jahrgänge 1941 bis 1949 geöffnet.

Die Impfberechtigten dieser Jahrgänge können bei der Terminvergabe einen Lebenspartner mit anmelden.

Die Impfungen sollen zeitnah erfolgen, verimpft werden die Impfstoffe von Bointech und Moderna. Weitere Infos in diesem Beitrag.

(Über) 60-Jährige

Anfang April gab es eine kurzfristige Aktion, bei sich sich alle (mindestens) 60-Jährigen für Impfungen mit Astrazeneca anmelden konnte. Da nur für etwa zehn Prozent der Angehörigen dieser Altersgruppe Impfstoff vorhanden war waren die Termine rasch vergeben. Mehr Infos dazu finden Sie in diesem Beitrag.

Pflegebedürftige im Pflegegrad 4 und 5

Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 und 5, die zu Hause leben und bettlägerig sind, werden seit Mitte März geimpft – und zwar von den niedergelassenen Hausärzten, die nach Hause kommen. Die Pflegebedürftige dürfen jeweils zwei Pflegende benennen, die ebenfalls geimpft werden.

Besondere Berufsgruppen

Seit dem 8. März werden einige besonders gefährderte Berufsgruppen geimpft, in der Regel in den Impfzentren und bislang mit Astrazeneca. Die Personen sind jeweils von ihren Arbeitgebern über ein Termintool des Rheinisch-Bergischen Kreises angemeldet worden.

Diejenigen Personen dieser Gruppe, die noch keine 60 Jahre als sind, erhalten künftig den Impfstoff von Biontec. Noch offen ist, wie mit den Zweitimpfungen bei denjenigen verfahren wird, die unter 60 sind und bereits ihre Erstimpfung erhalten haben. Mehr Details zu den Folgen der Aussetzung von Astrazeneca für die Unter-60-Jährigen finden Sie hier.

Zu dieser Gruppe gehören v.a.

  • Kitabetreuer:innen, Kindertagespflegepersonen
  • Lehrer:innen an Grund- und Förderschulen
  • Polizisten mit direktem Kontakt zu Bürger:innen  
  • Personal, Bewohner und Beschäftigte der Werkstätten für behinderte Menschen und in besonderen Wohnformen

Personen mit Vorerkrankungen

Einige bestimmte chronische Vorerkrankungen sind in der Impfverordnung des Bundes explizit aufgezählt worden. Diese Personen werden seit Ende März geimpft.

Zudem konnten sich in einem bestimmten Zeitfenster Menschen mit anderen Vorerkrankungen mit einem Attest ihres Arztes beim Gesundheitsamt melden. Dafür stand ein kleines Kontingent von 900 Dosen zur Verfügung, die rasch vergeben wurden. Mehr dazu in diesem Beitrag

Ab dem 6. April werden Personen mit allgemeinen Vorerkrankungen in den Haus- und Facharztpraxen mit Biontech geimpft; die Entscheidungen über die Impfreihenfolge treffen dabei die Ärzte. Dazu finden Sie in diesem Beitrag weitere Infos.

Impfzentren impfen in Einzelfällen (im Falle der Gutachtenerstellung durch das Impfzentrum), bei Härtefällen und chronisch kranke Menschen unter 60 Jahren (mit Biontech). Die Termine sind direkt über die Impfzentren zu vereinbaren. Die Mailadresse lautet impftermine@rbk-online.de.

Am dem 30 April sind Menschen an der Reihe, bei denen ein hohes oder sehr hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf bei einer Corona-Infektion besteht. Dafür wurde eine detaillierte Liste von Erkrankungen definiert, die Details finden Sie hier.

Kontaktpersonen von Schwangeren und Pflegebedürftigen

Kontaktpersonen von einer nicht in einer Einrichtung befindlichen pflegebedürftigen Person, die 70 Jahre oder älter oder chronisch erkrankt ist, sowie Kontaktpersonen von Schwangeren können nach Angaben des Gesundheitsministeriums über die Impfzentren vereinbart werden.

Das Ministerium dämpft allerdings die Erwartungen: Die Impfzentren setzten derzeit Ihren Fokus auf die Impfung älterer Mitbürger:innen. Nur wenn dann noch weitere Impfstoffmengen verfügbar sind, könnten auch Kontaktpersonen eine Impfung erhalten. 

Alternativ könne man sich an den Haus- oder Facharzt zu wenden. Sie entscheiden in eigenem Ermessen welche konkreten Personen in den Praxen geimpft werden, auf Basis der Vorgaben der Coronaimpfverordnung.

Kontaktadressen

Wenn Sie weitere Fragen haben können Sie sich an das Bürgertelefon des Landes wenden: 0211 9119-1001

Die Bürgerinformationen „Impfen” des Rheinisch-Bergischen Kreises
ist von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, Freitag von 8 bis 14 Uhr telefonisch unter 02202 13 2006 zur erreichen. Oder per Mail: E-Mail: impftermine@rbk-online.de

des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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16 Kommentare

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  1. @Uwe Rott: Recherchieren Sie mal die Priogruppen und deren Bedeutung ;)

    Sie werden auch noch einen Termin erhalten. Da Sie ja offensichtlich nicht vorerkrankt sind (zum Glück), sind nun mal andere früher dran. Denken Sie daran, dass jede Impfung zur Bekämpfung beiträgt. Wir haben es fast geschafft.

  2. Ich komme mir inzwischen ziemlich veräppelt vor – 526.000 Einwohner Kölns sind erstgeimpft – die sind also alle über 60 oder arbeiten bei der Feuerwehr & Co.?
    Ich bin fast 60 und erhalte keinen Termin – mein Hausarzt hat kaum Impstoff und andere Praxen impfen (egal wen) innerhalb von 48 Stunden nach Anmeldung … – Grau Reker: wann kommen Sie endlich in die Puschen und sorgen für eine vernünftige Organisation und Information? In Talkshows die Einwohnerzahl der Stadt zu können ist nicht genug.

  3. Toll, dass alles geregelt wird. Peinlich, dass gerade in unserer Stadt seitens der Mitarbeiter gegen die Regeln in hohem Maße verstossen wird. Da ist der Vorwurf aus der Sendung „Extra 3“, man sollte mit den Ärzten im selben Golf Club sein, schon recht hoch gegriffen. Man braucht sich nur ab und an mit jemanden aus unserem Bereich zu unterhalten und bekommt von permanentem Missbrauch erzählt. Dafür werden dann diejenigen zurückgesetzt, die an der Reihe wären. Bergisch Gladbach scheint in einer Bananenrepublik zu liegen!

    1. Sehr geehrter Herr Hochscheid, Sie erheben in Ihrem Kommentar sehr schwere Vorwürfe. Können Sie dafür Belege oder Zeugen nennen? Dann bitten wir um Hinwiese an redaktion@in-gl.de. Falls nicht werten wir Ihren Kommentar als Verleumdung und werden ihn löschen.

  4. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    Im Onlineportal der KVNO sind heute früh offenbar wieder Termine hinterlegt worden (für den Zeitraum 22.05.-30.05.).

  5. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    @ Frau Wegbahn

    Derzeit sind wieder Termine im Portal der KVNO buchbar. Vermutlich sind diese aber schnell wieder vergeben.

  6. Von „Fahrt aufnehmen“ bei der Impfung habe ich noch nichts mitbekommen: im Gegenteil: online-Terminvergabe derzeit nicht möglich, telefonisch komme ich auch nicht weiter, Registrierung über Smartphone, aber auch keine freien Termine. Und niemand will uns sagen, wann wir Erfolg haben könnten (meine „Versuche“ laufen seit über zwei Wochen, mein Mann und ich gehören beide zur Prio-Gruppe 2!! = 74 Jahre.

  7. Hallo (Frau/Herr) Möhle,
    ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Terminvereinbarung. Laut Priorisierungsreihenfolge müssten Sie nun auch endlich mit Impfstoff versorgt werden. (Nur zur Info: ich bin über 50, noch nicht geimpft, kann mich aber beruflich weitestgehend kontaktfrei bewegen. Sehe mich daher als nachrangiger zu impfen, auch wenn damit für mich viele Dinge erst mit Verzögerung möglich sein werden. Werde aber die Impfung in Anspruch nehmen, bin kein Impfverweigerer.)

    Es ist schon irritierend, wo die Schwerpunkte in den Berufsgruppen gesetzt werden. Da zeigt sich, wie groß der Einfluß der Lobbyisten (das sind nämlich nicht nur die großen Wirtschaftsverbände) ist. Die einzige Möglichkeit liegt in einem solchen Fall, sich vom Arzt mal länger krankschreiben zu lassen aufgrund großer psychischer Belastung. Und wenn das dann viele Mitarbeiter aus dem Einzelhandel täten und somit die Priviligierten auch beim Einkauf der Lebensmittel länger vor der Tür warten und nicht alle Artikel bekommen könnten, würde sehr schnell ein Umdenken stattfinden. Aber solange wir in diesem Staat immer alle so schön funktionieren – und dazu sind wir ja erzogen – gewinnen die, die am lautesten brüllen können.
    Es ist schon bemerkenswert, dass nun – da die Oberklasse unserer Gesellschaft im Homeoffice in ihrem freistehenden Einfamilienhäuschen mit Garten und am liebsten auch einer eigenen Ferienimmobilie geimpft ist – erkannt wird, dass es in den Hochhaussiedlungen unerwartet hohe Infektionszahlen gibt. Ein Schelm, der Böses denkt.

  8. Hallo zusammen.
    Ich arbeite im Lebensmittel Einzelhandel und habe mit extrem vielen Menschen am Tag zutun. Hatte mehrfach im Jahr Angina ( glücklicherweise schon lange keine mehr gehabt) . Die Kunden nehmen keine Rücksicht auf Abstand oder haben ihre Maske nicht richtig auf. Aber wir Verkäuferinnen müssen leider noch sehr lang auf die Impfung warten. Wie kann das sein? Am Flughafen Köln Bonn sind Angestellte schon geimpft die keine Personen sehen. Schon seltsam.

  9. Dieses Durcheinander mit den Terminvergaben ist untragbar. Entsprechend der vorher zitierten Seite des Landesgesundheitsministerium habe ich bei der Kreisverwaltung angerufen, um herauszufinden, wie man einen Termin im örtlichen Impfzentrum bekommt. Die Aussage ist, dass man die Verantwortung für die Terminvergabe an Vorerkrankte (mit Attest nach §3!) komplett abgegeben habe (trotzdem man sich bei denen registrieren musste) und die Hausärtze zuständig seien. Was aber nun, wenn der Hausarzt es aufgrund der ganzen Bürokratie und weiteren Verpflichtungen nicht impfen kann? Die Hotline des Landes sagt, die Auskunft wäre nicht korrekt, aber tun kann sie auch nichts.

    Heißt, Vorerkrankte sind vollkommen allein gelassen, wenn der Hausarzt nicht impft. Großartig!

  10. [Es schreibt der Mensch, der dieses Pseudonym seit mehreren Jahren nutzt und dessen Name der Redaktion vorliegt…]

    Das Landesgesundheitsministerium hat am 9. April weitere Informationen zur Impfterminvergabe unter https://www.mags.nrw/sites/default/files/asset/document/mags-terminvergabe-impfen-09.04.2021_final.pdf veröffentlicht. Aus meiner Sicht ist daran beachtenswert, dass „seit 8. April 2021 bis zu zehn Prozent der mRNA-Impfdosen für alle Personen mit einem Impfanspruch nach § 3 der Corona-Impfverordnung des Bundes genutzt werden“ können. D.h. Vorerkrankte sollen also doch nicht ausschließlich bei ihren Hausärzten geimpft werden. Man muss sich allerdings individuell an das zuständige Impfzentrum wenden.

    Außerdem wird präzisiert, dass es sich beim Impfangebot an Kontakpersonen von Schwangeren um eine „Kann-Regelung“ handelt.

  11. Guten Morgen, wo bleiben in NRW die Kontaktpersonen von Schwangeren? Sie gehören Lt. Priorisierung der Bundesregierung in die 2.Gruppe, werden aber in NRW bzw Rhein Berg nicht berücksichtigt! Wie kann das sein, niemand geht auf diese Personengruppe ein !!!
    Es wäre sehr schön, wenn da mal nachgehakt würde, die Betroffenen sind nervlich zerrüttet.
    Vielen Dank im Voraus
    Mit freundlichen Grüßen
    Maria Müller-Scheeßel

  12. Gibt es immer noch keine Informationen zu den Kontaktpersonen von Schwangeren, die ja auch in Gruppe 2 priorisiert sind? Diese werden leider nie irgendwo erwähnt :(

  13. Sehr geehrte Damen und Herren
    Seit 8 Jahren, betreue ich meine pflegebedürftige Mutter mit Pflegegrad 2.
    Am 13.04.2021 stelle ich meine Mutter zur Erstimpfung vor. Zum Schutze meiner Mutter würde ich mich auch gerne impfen lassen um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Bitte geben sie einen Rat, wie ich an eine Impfung kommen kann.
    Mit Freundlichen Grüßen
    Wolfram Kuhl / Köln / NRW