Herrenstrunden ist ein kleiner Ortsteil, dennoch findet man hier mehrere Gaststätten. Wie das Wirtshaus „Zur Quelle der Strunde“, das seinen Namen angesichts der Lage gegenüber des Strunde-Quelltopfs völlig zu Recht trägt. Es vereint Kneipe, Restaurant, Veranstaltungsort und Biergarten. Und ist gerade wegen des etwa in die Jahre gekommenen Interieurs urgemütlich.

Seit rund 150 Jahren soll das Haus an der Strundequelle bereits als Herberge und Gaststätte dienen, heißt es auf der Webseite. Kutscher seien die ersten Gäste gewesen. Heute nehmen wir an einem der Tische Platz.

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Draußen herrscht Dauerregen. In der Gaststätte macht sich Gemütlichkeit breit. Trotz oder vielleicht gerade wegen des betagten Interieurs, der vielen Erinnerungsfotos an den Wänden, des derben Holzbodens und der bleiverglasten Wirtshausfenster mit Jagdszenen. Das Gemurmel der Gäste, das Geklirre der Gläser, ein Service der aufmerksam umherhuscht – man fühlt sich irgendwie rasch zuhause.

Es ist Wochenbeginn, aber die „Quelle“ ist gut besucht. Erstaunlich, liegt sie doch ganz am östlichen Rand von Bergisch Gladbach. Nach und nach trudeln Gäste ein: Eine Tischgesellschaft trifft sich zur Bergischen Kaffeetafel. Zwei Thekengäste schielen auf ein Kölsch. Einige Gäste freuen sich auf den Mittagstisch. So wie wir, die wir rasch den Speiseplan studieren.

Zur Quelle der Strunde
Herrenstrunden 31, 51465 GL-Herrenstrunden
Webseite
Tel. 02202 – 188 23 01, kontakt@zur-quelle-der-strunde.de
Di bis Fr 11 bis 14 Uhr, ab 17 Uhr, Sa und So ab 11 Uhr, Mo geschlossen

Standards und Extras

Die Karte ist kompakt und bietet einen Schwerpunkt mit Schnitzelvariationen und Steak. Salatteller, Currywurst und Ofenkartoffeln runden das traditionelle Segment ab. Dazu kommen ein paar Exoten, die man hier nicht erwartet hätte: Gambas, eine Gemüse-Bowl, einen Burger den es auch in der Veggie-Variante gibt. Vegetarier können aber auch panierte Sellerieschnitzel mit Pommes und Salat wählen.

Auf einer Tafel finden wir zudem saisonale Ergänzungen der Karte: Zur Auswahl stehen Variationen mit Pfifferlingen sowie ein veganes Linsen-Spinat-Curry. Wir wählen aus dem Angebot Dicke Bunne mit Speck und Mettwurst, dazu Salzkartoffeln, für 13,90 Euro. Passt zum Wetter.

Dazu kommt ein Veggie-Burger, mit hausgemachtem Spinat-Quinoa-Patty und Hamburger-Sauce. Die Pommes und Saucen kann man optional dazu bestellen (16,10 Euro komplett).

Zur Quelle der Strunde – Aktionstage
Mittwoch: Schnitzeltag
Donnerstag: Reibekuchen
Freitag: Backfisch
Sonntag: Brunch ab 11 Uhr, Kuchen und Waffeln ab 14 Uhr
Biergartenkonzerte im Sommer, Freitagabends ab 19.30 Uhr, Infos im Web

Wie bei Muttern

Nach einem kurzen Plausch werden die Speisen schon serviert. Kurzum: Die Hausmacher-Küche in der Quelle ist ein Gedicht. Die Bohnen fein abgeschmeckt, aber noch mit Biss. Würzig die Mettwurst, herzhaft der Speck. Dazu ein Klacks Senf – perfekt.

Ein Gericht, das wie früher schmeckt, aber leider viel zu selten auf Speisekarten anzutreffen ist. Dazu ein offener, halbtrockener Grauburgunder, der mit erstaunlich viel Charakter im Glas liegt. Eine ungewöhnliche aber gute Kombi.

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Almondie: Neues Café zieht in das Haus Liederkranz ein

Voraussichtlich im September eröffnet das „Café Almondie“ in dem traditionsreichen Haus Liederkranz in der Laurentiusstraße. Mit Kaffee, Kuchen, Frühstück und eventuell auch kleinen Gerichten zum Mittagstisch knüpft das neue Café an das „Tilda“ an, das im Februar nach sieben Jahren den Betrieb eingestellt hatte.

Kulinarisch ganz woanders verortet ist der Burger. Die Portion ist enorm, der Burger leicht geröstet, mit Patty, Zwiebeln, Tomaten, Gurken und Salat klassisch belegt. Der Spinat-Quinoa-Bratling ist ordentlich gegart – vielleicht einen Hauch zu trocken, auch würde er etwas mehr Würze vertragen.

Die hausgemachte Hamburger-Sauce rundet den Veggie-Burger jedoch wunderbar ab und macht das längst wieder wett. Insgesamt eine schmackhafte Kombi auf dem Teller, die fleischlosen Genuss mit der Lust auf Fast-Food kombiniert.

Impressionen von der Bergischen Kaffeetafel und dem Innenraum der Quelle zur Strunde, Fotos: Holger Crump

Musik unter überdachtem, freien Himmel

Das Essen passt, die Preise sind ok – kein Wunder dass sich augenscheinlich hier viele Stammgäste treffen. Der Wirt sorgt mit Aktionstagen dafür, dass sich der Weg nach Herrenstrunden immer wieder mal lohnt: So gibt es den Schnitzeltag mit Sonderpreisen, andere Wochentage locken mit Extras wie Backfisch, Reibekuchen, Frühstücksbrunch und Waffeln.

Gut besucht ist auch das „Sommerfestivel“. Unter diesem Namen veranstaltet die Quelle Biergartenkonzerte unter „überdachtem, freiem Himmel“ wie es so schön im Flyer heißt. Da gibt es bekannte und unbekannte Musikanten zu hören. Die Bandbreite bietet für jeden etwas. Und während des Konzerts lässt sich ein Schmankerl aus der Wirtshaus-Küche genießen.


Hinweis der Redaktion: Bei unseren Gastro-Tipps handelt es sich nicht um Reklame, sondern um redaktionelle Texte mit subjektiven Empfehlungen.

war bis Anfang 2024 Reporter und Kulturkorrespondent des Bürgerportals.

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2 Kommentare

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  1. Ja, ein Kölsches Original in Herrenstrunden am Ortsausgang nach Spitze mit vielen Highlights
    Das Sonntags-Brunch für Langschläfer zum Beispiel ;) Oder die Konzerte der Akustonauten!

  2. Wirtshäuser dieser Art gibt es leider immer weniger. Sie sind ein Stück Zeitgeschichte. Ich fühle mich immer sehr wohl in der „Quelle“.
    Auch gibt es dort viel zu erfahren über die vergangene Schlagerepoche unseres Landes. Fragen Sie den Wirt.