Wohnen im Grünen: Der Parkplatz an der Eissporthalle liegt unmittelbar am Saaler Mühlenteich

Der Vorschlag gehörte zu einer der ersten Ideen des Ampelbündnisses: bezahlbaren Wohnraum schaffen, indem „Parkplätze und eingeschossige Verkaufsflächen“ überbaut werden. Getan hat sich bislang nichts, jetzt machen Grüne, FDP und SPD mit einem Prüfantrag Druck. Und nennen sechs konkrete Flächen.

Der Wohnraum wird knapper, neue Wohnungen sind in der Regel sehr teuer, weitere Flächen stehen kaum zur Verfügung. Daher hatte SPD-Chef Andreas Ebert schon bei den ersten Sondierungsgesprächen mit Grünen und FDP vorgeschlagen, über Parkplätzen und Supermärkten in die Höhe zu bauen; bis zu 300 Wohneinheiten seien bis 2025 machbar.

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Die Forderung steht im Wahlprogramm und im Koalitionsvertrag, nun fordert die Ampel von der Verwaltung unter ihrem eigenen Bürgermeister Frank Stein Taten ein.

Die Stadt soll für sechs potenzielle Standorte wenigstens „kursorisch“ (schnell und zunächst oberflächlich) prüfen, was wo möglich ist. In einem Antrag der Ampel, der heute im Planungsausschuss (unter Vorsitz von Andreas Ebert) auf der Tagesordnung steht, werden dafür folgende städtische Parkplätze genannt:

  • P+R-Duckterath
  • Parkplatz Eissporthalle
  • P+R Lustheide / In der Auen
  • Parkplatz Friedrich-Offermann-Straße/Overather Straße
  • Parkplatz Buchmühle in der Innenstadt
  • Parkplatz Rotdornweg in Moitzfeld

Neben den bekannten und naheliegenden Flächen in Duckterath, an der Eissporthalle und in Lustheide sind auch Überraschungen dabei: etwa der Parkplatz in Moitzfeld oder der Buchmühlenparkplatz, wo bereits ein Mehrgenerationenhaus geplant ist.

Die Grundstücke sollen im Eigentum der Stadt bleiben, aber bevorzugt für den „geförderten und preisgedämpften Wohnraum sowie alternativen Wohnformen“ zur Verfügung gestellt werden.

Auch für das Klima wird etwas getan

Gleichzeitig könne damit auch etwas für den Klimaschutz getan werden: Zusätzlicher Wohnungsbau könne ohne zusätzliche Flächenversiegelung realisieren werden, sogar eine Wiederbegrünung und eine Wiederherstellung einer Wasserrückhaltung durch geeignete Dachgestaltung sei möglich.

Zudem könne die Stadt eine Vorbildrolle einnehmen, um private Eigentümer von Parkplatzflächen zur Nachahmung anzuregen.

Dabei will die Ampel keine Zeit mehr verlieren: Noch in diesem Jahr solle der Planungsausschuss entscheiden, welche Grundstücke zuerst entwickelt werden.

Eine Stellungnahme der Verwaltung zum Antrag liegt unüblicherweise nicht vor. Der Antrag sei erst Anfang Juni eingegangen, daher habe die Zeit für eine Reaktion nicht gereicht, heißt es in den Unterlagen für den Planungsausschuss.

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17 Kommentare

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  1. U. Kleinert, Ihr Bericht ist passgenau auf demokratisches Leben für- und mit einander ausgerichtet. So sollte es sein. Die sinnlose Verdichtung der vorhandener Bebauung mit all den negativen Auswirkungen bis hin zu Wertverlusten zeigt sich schon in Refrath. Dabei möchte ich nicht allein den schwarzen Peter der Stadt zu schieben . Es sind vielmehr eigennützige Bürgerinteressen, welche über die Parteien ihre Einflüsse geltend machen. Dabei möchte auch ich unterstreichen, Wald und die freie Landschaft müssen in jedem Fall unangetastet bleiben.

  2. Da kann ich Herrn Boschen nur uneingeschränkt zustimmmen! Mir ist Herrn Schreiners, der ansonsten durchaus gehaltvolle Beiträge bringt, völlig absurde Begründung im Hinblick auf Migration schon einige Male aufgefallen. Schade! Da lohnt es sich auch nicht drauf einzugehen.

  3. @Mehmet Schreiner
    In Ihrer Parallelwelt gehen anscheinend interessante Dinge vor.

    „Der Horizont scheint wohl meist am Displayrand zu enden.“

    Bzw. am Rand der Filterblase, würde ich für in Ihrem Fall sagen.

  4. Es gibt einen starken Zuzug in die Metropolregionen, und das wird wohl noch einige Jahre so bleiben. Hinzu kommt die stetig steigende Wohnfläche pro Einwohner:in. Möglich, dass sich diese Trends irgendwann umkehren – aber solange das nicht der Fall ist, müssen alle Städte der Region einen Beitrag zur Schaffung von Wohnraum leisten. Es wäre egoistisch und kurzsichtig, würde Bergisch Gladbach sich da verweigern.

    Wir wollen Alle (behaupte ich mal;-), dass unsere Stadt möglichst ‚grün‘ bleibt. Also sollten wir zentrumsnah und mit minimaler Neuversiegelung bauen. Wohngebiete am Stadtrand ‚auf der grünen Wiese‘, etwa in Asselborn, Kalmünten oder Herrenstrunden, erfordern neue Straßen und führen tatsächlich zu starker Zunahme des KFZ-Verkehrs. Innerstädtisch sieht das anders aus, wenn gleichzeitig in den Ausbau des ÖPNV und die Fahrrad-Infrastruktur investiert wird.

  5. Grün wählen und dann wundern, dass die willkommen geheißenen Menschen irgendwo leben müssen.

    Ist ja fast wie Euro-„Rettung“ befürworten und dann über Inflation/Niedrigzinsen ärgern.

    Oder EE fordern und dann über steigende Strompreise wundern.

    Der Horizont scheint wohl meist am Displayrand zu enden.

  6. Hallo zusammen,

    bei manchen Kommentaren müsste man eigentlich fragen, was falsches gefrühstückt wurde. In dem Beitrag geht es doch erstmal um eine praktische Nutzung bereits verbauter Fläche und dies soll auch nur geprüft werden.

    Es war nicht zu lesen, dass diese Flächen mit Eigentumswohnungen zugepflastert werden sollen. Es wäre auch durchaus Möglich, Herr Maimers Bedenken mitzunehmen und den Duckterather P + R Platz mit einer Grundschule zu überbauen.

    Wo wir hinwollen sollte doch klar sein, eine „immernoch“ grüne Stadt (und ja BGL ist immernoch grün) in der sich alle Bevölkerungsgruppen/Soziale-Gruppen wohl fühlen.

  7. Gerade vor dem Hintergrund der Überlegungen von Dr. Benno Nuding – in seinem Artikel zur psychischen Gesundheit in der Stadtplanung – https://in-gl.de/2021/06/04/wie-stadtplanung-der-psychischen-gesundheit-dient/ muss die Frage erlaubt sein: Wo will Bergisch Gladbach eigentlich hin? Pauschal wird es darauf keine Antwort geben, aber es sollte auf jeden Fall deutlicher versucht werden Bürgerinnen und Bürger an diesen Denkprozessen zu beteiligen und ihre Erwartungen, aber auch Ängste und Sorgen ernst zu nehmen.

    Als Lehrer und Mitglied im Schulausschuss sehe ich, dass viele Grundschulen an Ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten (müssen) und auch die Versorgung mit OGS Plätzen nicht flächendeckend zufriedenstellend ist. Als Erklärung wird hierzu u.a. die massive Bebauung (z.B. Hermann-Löns-Viertel) ins Feld geführt. Sollte also nicht zuerst die Infrastruktur (Verkehr, Kita, Schulen) optimiert und dann das nächste Bauvorhaben angegangen werden?

  8. BGL ist keine Insel, sondern Teil eines riesiges Einzugsgebietes. Und da der Zuzug hier besonders stark ist, muss aus nachvollziehbaren Gründen auch gebaut werden. Da es sich bei den Neubauten vorzugsweise um Wohnungen handelt und guter Nachverdichtung (größtenteils auf bereits versiegelter Fläche), ist dies sicherlich die beste Methode. Ein Neubau von Straßen/Infrastruktur ist aus diesem Grund nicht notwendig, wie vergleichsweise beim Nachbar Köln, wenn ganze Stadtteile aus dem Boden gestampft werden (Widdersdorf o.ä.).

    Übrigens sollten alle, die behaupten, GL wäre nur noch Beton mal diese nette Rangliste betrachten:
    https://interaktiv.morgenpost.de/gruenste-staedte-deutschlands/

  9. Was kann man an dem Versprechen, erst eine Verkehrs-Infrastruktur zu schaffen, ehe man neue Mieter anzieht, nicht verstehen? Wo sollen die zusätzlichen Bewohner GLs denn pendeln, wenn alle Straßen schon voll sind? Und wo will GL hin? Richtung 150.000 Einwohner in verdichteter Innenstadt, auf jedem Park-Platz und -Haus Wohnungen? Wer erhält das „Grüne GL“ (die Grünen wohl nicht!), wer sorgt für atembare Luft, wer denkt an den Klimaschutz?

    Lieber Ralph, von der Hoffnung, dass irgendeine Partei ihre Wahl- und sonstigen Versprechen halten, habe ich mich längst verabschiedet!

  10. Nun habe ich nicht mehr soviel Haare an denen ich ziehen kann, aber wer im Sommer manchmal die kaum übersehbaren Blechlawinen zur Kenntnis nimmt kann sich wirklich nicht vorstellen, dass dort noch weitere Menschen dauerhaft angesiedelt werden. Da halte ich eher Wohnungen auf dem Parkhaus welches die Fa.Krüger im Neuborner Busch bauen will für angebracht. Wäre doch eine faire Möglichkeit.

  11. Gute Idee: Neue Wohnungen in zentraler, verkehrsgünstiger Lage, in öffentlicher Hand (und damit dauerhaft bezahlbar), ohne Neuversiegelung – what’s not to like?

    Interessant, mit welchen an den Haaren herbeigezogenen „Argumenten“ das von Einigen hier kritisiert wird. Manche wollen einfach grundsätzlich nicht, dass sich irgendetwas ändert, scheint mir.
    Autoabgase sind an allen Hauptverkehrsstraßen ein Problem für Anwohner:innen, auch wenn sie nicht über einem Parkplatz wohnen. Wer in der Nähe von S- oder Straßenbahn, Geschäften und Schulen wohnt, braucht kein (eigenes) Auto. Solar- und/ oder begrünte Dächer sollten heutzutage selbstverständlich sein; Überbauung leistet mithin einen Beitrag zur Entsiegelung.

    Bleibt zu hoffen, dass sich z.B. Supermärkte oder Baumärkte daran ein Beispiel nehmen: Auch die haben große Parkplätze; viele sind einstöckig und könnten locker noch 2 Etagen Wohnraum ‚vertragen‘.

  12. Wer will denn da wohnen. Die Abgase an- und abfahrender Autos ziehen an den Wänden hoch in die Kinderzimmer. Wo sollen die Kinder spielen. Am Eissportparkplatz. Nach Möglichkeit 10 Etagen hoch passend zur „grünen Lunge“. Was soll dieser Unsinn. Ist das dort überhaupt erlaubt lt. FNP. Solche verrückte Ideen können nur von Menschen kommen die selbst satt im Grünen wohnen und ihr schönes Umfeld mit Niemanden teilen möchten.

  13. Ich finde die Idee grundsätzlich gut, wenn man z.B. den P+R-Duckterath überbauen würde mit kleinen Einzimmer-Wohnungen für Studenten, die könnten dann mit der S11 nach Köln in die Uni fahren und die Studenten die ich heute kenne, haben größtenteils kein Auto.
    Parkplatz Buchmühle in der Innenstadt würde sich gegebenenfalls für ältere Generationen anbieten, die Ihre Wohnungen verkleinern wollen und könnten Fußläufig fast alles erreichen.

    Dafür können wir dann das Zanders-Areal abreissen lassen und Bäume pflanzen (Träumen darf man noch :) )

  14. Und wo werden die Leute aus den neuen Wohnungen parken? Natürlich auf den darunter liegenden Parkplätzen. Damit sind diese dann für die Allgemeinheit weg. Kein P+R mehr – weniger Nutzung des ÖPNV. Nachdenkende Planung sollte immer vor Ideologie gehen…

  15. „Es wird auch etwas für das Klima getan“: Für wie dumm will die Ampel uns verkaufen: NOCH MEHR Einwohner mit dann natürlich NOCH MEHR klimakillenden Autos. Uns das als Beitrag zum Klimaproblem zu verkaufen, ist eine große Verarsche. Der Kipppunkt ist erreicht: in keinem Fall noch größere Verdichtung. Die Grünen hatten mal ENTSIEGELUNG (!) VERSPROCHEN. Parkplätze zu überbauen ist ein weiterer Irrweg.

  16. Bitte auch Fassadengrün mit einplanen. Die Hitze in der Stadt wird uns noch zu schaffen machen!

  17. …ich sehe ja ein das Wohnraum fehlt, aber so langsam sollte mal überlegt werden , ob Gladbach das überhaupt aushält. Der Verkehr kollabiert doch jetzt schon.
    Irgendwann ist so eine Stadt auch mal voll. Und wenn eine Stadt voll ist muss man das auch mal in der Öffentlichkeit kommunizieren.Habe den Eindruck das das den Verantwortlichen egal ist. Da geht es mal wieder nur um Prestige und Geld.
    Da sind die Parteien alle gleich.