Foto: Thomas Merkenich

Auch in Bergisch Gladbach ist der Markt für Immobilien im vergangenen Jahr deutlich abgekühlt, das Verkaufsvolumen ging um ein Fünftel zurück. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Trends: Neue Eigentumswohnungen sind noch einmal teurer geworden, ältere Wohnungen und auch Häuser verloren an Wert.

Der Gutachterausschuss hat alle Immobiliengeschäfte des Jahres 2023 in Bergisch Gladbach ausgewertet und seinen Jahresbericht vorgelegt. Demnach ist das Gesamtvolumen der verkaufen Immobilien um 18 Prozent auf 369 Millionen Euro gesunken. Auch die Zahl der Kaufverträge ging von 1086 auf 943 deutlich zurück, teilt der Ausschuss jetzt mit.

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Dahinter verbergen sich jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen. Der Wert der Wohnbaugrundstücke und Gewerbeflächen blieb unverändert – was allerdings auch darauf zurückzuführen sein könnte, dass kaum Grundstücke auf den Markt kommen.

Bei den Eigentumswohnungen ging der Preis für Erstverkäufe noch einmal um 13 Prozent in die Höhe. Im vergangenen Jahr waren zwei große Bauprojekte in teuren Wohnlagen in der Innenstadt (weitgehend) fertig geworden, diese Wohnungen könnten den Schnitt in die Höhe getrieben haben.

Bei Wiederverkäufen von Eigentumswohnungen mussten die Verkäufer:innen dagegen Preisabschläge von im Schnitt 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr hinnehmen.

Kurzfristige Differenzen, langfristige Angleichung

Aktuell laufen die Preise für neue und gebrauchte Wohn-Immobilien damit zwar auseinander, auf lange Sicht steht dahinter jedoch eine Angleichung: In den vergangenen zehn Jahren waren die Kaufpreise für Eigenheime um 113 Prozent gestiegen, die Preise der Eigentumswohnungen dagegen selbst in kleinen Anlagen „nur“ um 101 Prozent, in großen Anlagen sogar nur um 52 Prozent.

Preisrückgänge wurden 2023 auch beim Wiederverkauf von Eigenheimen registriert: freistehende Häuser verloren um 11 Prozent, Doppelhäuser um 7 Prozent und Reihenhäuser um 6 Prozent.

Die Bodenwerte für Bauland wurden nicht angepasst. Sie reichen nach wie vor von 400 Euro in Herrnstrunden bis 930 Euro in Spitzenlagen in Bensberg.

Auch die Richtwerte in den Geschäftslagen blieben konstant, mit 2400 Euro in der Spitze in der Fußgängerzone in Gladbach; die entsprechenden Werte gehen in Bensberg nur bis 1400 Euro.

Der Gutachterausschuss wertet alle Kaufverträge aus und legt auf der Basis dieser Daten einmal im Jahr die sogenannten Bodenrichtwerte fest.

Der gesamte 85-seitige Marktbericht kann in Kürze über einen kostenlosen Download im Internet unter www.boris.nrw.de bezogen werden.

Dokumentation

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2 Kommentare

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  1. Warum ist der Markt gespalten?
    Im Endeffekt steigen die Preise weiter dank steigender Baukosten.

    Bei Neubau sind die schon mit drin, beim Bestand geht der Preis eben runter, weil die Renovierung später teurer ist. Im Endeffekt aber immer eine Steigerung des Gesamtpreises.

    Man muss sich nur die Anzahl der aktuellen Angebote ansehen. Da wird versucht, doch noch etwas Geld mitzunehmen.

    Vielleicht wäre es gut, wenn Makler je erfolglosem Monat 0,5% weniger erhalten. Dann kommen vielleicht auch wieder realistische Preise dabei heraus ;)