Protest gegen Jörg Meuthen, Bundessprecher der AfD, im Bergischen Löwen in Bergisch Gladbach
Bereits 2016 fand eine Demo gegen die AfD in Bergisch Gladbach statt. Anlass war eine Rede des damaligen Bundessprechers Jörg Meuthen

Der Aufruf zu einer Demonstration gegen die AfD ist in Bergisch Gladbach auf breite Resonanz gestoßen. Nach der Linken haben sich auch CDU, Grüne, SPD und FDP angeschlossen. Zudem der Integrationsrat, Vereine und einzelne Personen. Die Versammlung gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass findet am Samstag ab 11 Uhr auf dem Trotzenburgplatz in der Fußgängerzone statt, gerechnet wird jetzt mit einigen hundert Teilnehmern.

Der Aufruf war ursprünglich von Hale Bagherzadeh, Mitglied des Integrationsrats, und Tomás Santillán, Kreisvorsitzender der Linken ausgegangen, die sich als Menschen mit Migrationshintergrund persönlich von den zwischen AfD und Neonazis verhandelten Deportationsplänen getroffen sehen. Inzwischen ist daraus ein sehr breites ad-hoc-Bündnis demokratischer Parteien, Vereine und Initiativen in Bergisch Gladbach gegen Rechts entstanden. Das wurde bei einem Vernetzungstreffen am Donnerstagabend deutlich.

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Auf Seite der Parteien stellten sich CDU, Grüne, SPD, FDP und Linke ausdrücklich hinter den Aufruf. Die Ortsverbände und / oder Fraktionen schicken Vertreter:innen zur Demo am Samstag und stellen zum Teil auch Redner:innen.

Gemeinsam gegen die rassistische Politik der AfD
Demonstration eines breiten Bündnis demokratischer Kräfte
Samstag, 20. Januar, 11 Uhr
Trotzenburgplatz (Hauptstraße 164, Fußgängerzone)

Der Trotzenburgplatz liegt mitten in der Innenstadt, an der Fußgängerzone – zwischen Post, Elefanten-Apotheke, Café Extrablatt und dem Löwencenter.

Darüber hinaus schlossen sich der Integrationsrat Bergisch Gladbach, das DBG-Netzwerk GL, der Verein zur Förderung der Städtepartnerschaft  Ganey Tikva-Bergisch Gladbach, die Klimafreunde Rhein-Berg, die Initiative KlimaGerechtLeben sowie einige Einzelpersonen dem Aufruf an. „Ein breites, buntes Bündnis“, freuten sich Teilnehmer des Treffens am Donnerstag.

Die FDP war bei dem Treffen nicht beteiligt, ist aber auch dabei. „Die FDP Bergisch Gladbach unterstützt den Aufruf zur Anti-AfD Demo und wird mit Vertretern aus Fraktion und Ortsverband am Samstag anwesend sein“, sagte die Fraktionsvorsitzende Dorothee Wasmuth auf Anfrage des Bürgerportals.

Die anfänglichen Erwartungen, dass nur wenige Dutzend Demonstrantinnen und Demonstranten kommen, wurden deutlich nach oben geschraubt. Die Unterstützer:innen rechnen nun mit einigen hundert Personen. Daher wurde der Versammlungsort zum Trotzenburgplatz (zwischen Post und LöwenCenter) verlegt.

Bei dem Vorbereitungstreffen wurde auch diskutiert, ob über den aktuellen Anlass hinaus ein informelles Bündnis demokratischer Kräfte geschaffen werden könne – um zum Beispiel beim Holocaust Gedenken oder bei anderen Herausforderungen gemeinsam handeln zu können. Die Idee wurde allgemein begrüßt, zunächst wolle man sich aber auf die Demo am Samstag konzentrieren und erst dann weiter denken.

Weitere Informationen

Die Rednerliste

  • Hale Bagherzadeh, Linke Liste, Integrationsrat
  • Patrick Graf für das DGB Netzwerk
  • Brigitta Opiela für die CDU
  • Volker Schiek für die SPD
  • Noemi Coumont für die Grüne Jugend & Grüne
  • Willy Bartz für die FDP
  • Redouan Tolih für den Integrationsrat
  • Hartmut Schneider
  • Roland Vossebrecker für die Initiative KlimaGerecht Leben
  • Axel Bolte für den Ganey-Tikva-Verein e.V. 
  • Tomás M. Santillá als Versammlungsleiter

Weitere Demonstrationen in der Region:

  • Freitag, 19.1., 18:30 Uhr, Vollmerhauser Straße, Gummersbach
  • Samstag, 20.1. , 11 Uhr, Fußgängerzone  Bergisch Gladbach
  • Sonntag, 21.1.,12 Uhr, Alter Markt Köln
  • Dienstag, 23.1., 17:30 Uhr, Bahnhofsvorplatz Eitorf
  • Samstag, 27.1., 16 Uhr, Rathausplatz Wermelskirchen
  • Samstag, 27.1., 11 Uhr, Zentrum Rösrath

Demonstrationen in ganz Deutschland

Dokumentation

Correctiv: Geheimplan Deutschland

Nachrichtliche Zusammenfassung der Recherche-Ergebnisse:

Die Recherche zum Treffen von extrem rechten Unternehmern, Neonazis, Vertretern der AfD und der Wertunion hat Correctiv gemeinsam mit dem Berliner Ensemble und dem Volkstheater Berlin auf die Bühne gebracht. Den Text des Theaterstücks können Sie hier komplett nachlesen.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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9 Kommentare

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  1. Hallo und guten Abend.

    Ich bin sehr interessiert einer Beteiligung gegen Rechts. Gerne würde ich mich aktiv beteiligen. Ich habe von ihrem Zoom Meeting gelesen, aber keine Daten gefunden wann das stattfindet. Sollte das schon gewesen sein, kann ich anders mit Ihnen in Kontakt treten um Sie zu unterstütze. Bin jetzt fast 65 und habe ne menge Energie und Zeit um mich einzubringen.
    Beste Grüße
    Andreas Menzel aus Bensberg

  2. Gut, dass sich nach den ersten ablehnenden Kommentaren zu den zunächst nur linken Veranstaltern ein breites Bündnis gebildet hat, denn darum geht es. Über alle Parteigrenzen hinweg ein breites Bündnis gegen Neonazis und die AfD zu bilden.

    Einer der m.E. besten Beiträge war gestern der Beitrag von Noemi Coumont[ Grüne Jugend&Grüne] einer 15-jährigen Schülerin. Sehr offen, erfrischend ohne abzulesen, vieles spontan mit dem Herzen formuliert und vorallem überparteilich. Meine Hochachtung und es stärkt meine Hoffnung, dass die Jugend die Kraft zur Veränderung bringt.

    Schade, dass der Beitrag hier nicht veröffentlicht ist. Ich hoffe, dass die gestrigen Teilnehmer sich heute auch nach Köln aufmachen und das in GL weitere Veranstaltungen gegen Rechtsextreme, die AfD und Neonazi folgen.

    1. Wir können hier die Redebeiträge nur in Auszügen dokumentieren, alles andere würde den Rahmen sprengen. Es gibt aber eine Videoaufzeichnung der gesamten Veranstaltung – die reichen wir nach, sobald sie fertig bearbeitet ist. Das Video vom Aufritt von Noemi Coumont haben schon schon vorab eingebaut.

  3. Ich habe das traurige Gefühl, das die Demos nicht ändern werden, wenn nicht sogar der AfD noch weiter helfen, nach dem Mottor: „Jetzt erst recht!“.

    Für viele sind die Demos halt ein Event, man hat was für die Social Media Plattformen und kann sich selbst auf die Schulter klopfen.

    1. Nach unserer Schätzung, die von der Polizei bestätigt wurde, waren es rund 1200 Personen. Der Trotzenburgplatz war dicht gefüllt, die Menge reichte in auf beiden Seiten in die Fußgängerzone hinein. Wir berichten später ausführlich, mit vielen Fotos und den Redebeiträgen.

  4. CORRECTIV sei größter Dank aller Demokraten für die Enthüllungen (empfehlenswert deren Newsletter) und allen (AUCH ÖRTLICHEN) Parteien, sich über alle Unterschiede hinweg der rassistischen und antidemokratischen HetzerAfD entgegen zu stellen.
    Sonntag dann auch in Köln: zB mit der Linie 1 (11h ab Bensberg bis eher Deutzer Freiheit als Heumarkt)

  5. Wo oder was ist der Trotzenburgplatz? Im Stadtplan finde ich diese Bezeichnung nirgendwo.

    1. Darum steht es im Text: Zwischen Post und LöwenCenter. Wir haben die Hinweis noch einmal erweitert: zwischen Elefantenapotheke und Extrablatt.