Vor elf Jahren hat Daniel Obst den AfDKreisverband Rhein-Berg gegründet. Nach zwei Jahren trat er aus. Heute erzählt er, was ihn damals zur AfD brachte, wie er die Entwicklung der Partei erlebte und wie er zum Klimaschutz fand, dem er sich inzwischen ganz verschrieben hat. Eine persönliche Entwicklungsgeschichte, mit der er Mut machen will, sich seiner Vergangenheit zu stellen und Entscheidungen zu treffen. Bei den nächsten Wahlen ebenso wie beim Klimaschutz.

Daniel Obst war fassungslos, als er am 10. Januar von dem Potsdamer Treffen las, bei dem AfD-Politiker:innen mit bekannten Neonazis und Unternehmer:innen über die „Remigration“ von Millionen Menschen beratschlagten. Obst, 41 Jahre alt, könnte nicht weiter von dieser Welt entfernt sein: Er hat sein Leben dem Klimaschutz verschrieben, berät Unternehmen bei der nachhaltigen Transformation, gibt Volkshochschul-Kurse zum Thema, wählt die Grünen.

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Und doch schwingt bei ihm immer ein Gedanke mit, wenn er Nachrichten wie die von dem Treffen liest: „Ich hab irgendwie einen Anteil daran, dass die AfD überhaupt so groß geworden ist.“

Daniel Obst hat 2013 den AfD-Kreisverband Rhein-Berg mitbegründet, war dessen erster Sprecher, ließ sich 2014 als Direktkandidat zur Kreistagswahl aufstellen. Im Juli 2015 trat er aus der AfD aus. Wenige Tage, nachdem Frauke Petry auf dem Bundesparteitag zur Vorsitzenden gewählt worden war und die Partei deutlich nach rechtsaußen rückte.

„Die Welt der AfD wollt ihr nicht“

Seither ist viel Zeit vergangen. Die meisten haben vergessen, dass Obst einmal bei der AfD war; bei der Google-Suche taucht er erst einmal nur im Kontext von Klimaschutz-Themen auf. Das ist ihm recht, denn eine AfD-Mitgliedschaft, selbst wenn sie zehn Jahre her ist, wird automatisch verbunden mit dem, was die AfD heute ist.

Obst findet es verständlich, aber auch schade, dass die meisten nicht einmal nachfragen, was es mit diesem Kapitel in seiner Vergangenheit auf sich hat, sondern sich einfach von ihm distanzieren, sobald sie davon erfahren.

Dennoch hat er nach einigem Überlegen zugestimmt, seine Geschichte öffentlich zu machen. „Das hat natürlich ein Risiko für mich, aber ich glaube, dass die Positionierung gegen die heutige AfD viel wichtiger ist und die Chance, jetzt Flagge zu bekennen und zu sagen: Die Welt der AfD wollt ihr nicht.“

Das Treffen

Wir treffen uns bei Daniel Obst zu Hause. Ein schmales Reihenhaus, auf dem Stellplatz vor dem Haus steht eine große Fahrradbox. Seine Frau ist gerade dabei, mit den beiden Kindern zu einer Radtour aufzubrechen. Im Flur dienen zwei alte Holzschlitten als Garderobe – eine Idee von Pinterest.

Wir setzen uns an den großen Esstisch. An der Wand neben dem Übergang zur offenen Küche lehnt ein handbeschriebenes Whiteboard mit den Terminen aller Familienmitglieder, über der roten Couch im Wohnbereich hängen Familienfotos.

Daniel Obst, lila Polo-Shirt, grauer Kapuzenpulli, ist angespannt. Es ist nicht das angenehmste Gesprächsthema für ihn. Aber er freut sich auch darauf, seine Sicht auf die Dinge schildern zu können.

Die Motivation

Er beginnt damit, wie er überhaupt 2013 zur AfD kam. „Der Ursprung war so ein bisschen die Finanzkrise 2008. Da habe ich einfach viele Dinge, die für mich selbstverständlich waren, mal versucht, besser zu verstehen, zum Beispiel, wie entsteht eigentlich Geld?“

Er beschäftigte sich mit Zinsen und Wachstum, interessierte sich für das Thema Postwachstums-Ökonomie. Fand die Bankenrettungen „total unsozial“, weil „die Steuerzahler:innen“ (er setzt eine kurze Pause zwischen Steuerzahler und innen) für die Schulden der Banken aufkommen sollten. Er spricht von „Umverteilung von unten nach oben“, davon, dass das Ungleichgewicht sowieso schon viel zu groß sei und soziale Ausgleichsmechanismen fehlten.

„Bei mir steckt relativ linkes Gedankengut eher dahinter“

Dann schmunzelt er und sagt: „Das ist der Kontext, aus dem ich damals kam, woran man auch schon merkt, dass da bei mir relativ linkes Gedankengut eher dahinter steckt.“

Er fand Merkels Ansage, ihre Politik sei alternativlos, falsch. Fühlte sich angesprochen von Bernd Lucke und dessen Umfeld und der Idee, Alternativen aufzuzeigen.

Die Gründung

So war Obst schon in der Gründungsphase der „Alternative für Deutschland“ dabei, fand es „super spannend“, in den Politikbetrieb hineinzuschnuppern. Er, der zuvor nichts mit Politik zu tun gehabt hatte. Gewählt hätte er natürlich, meistens inspiriert vom Wahl-o-mat, erst, vom Elternhaus geprägt, CDU, FDP, später auch mal die Grünen, SPD.

Er stürzte sich begeistert in dieses „Entwicklungs- und Lernfeld“, wie er es nennt, gründete den Kreisverband, ließ sich zum Sprecher wählen. Er sagt: „Ich bin grundsätzlich der Typ ganz oder gar nicht. Also wenn ich was mache, dann mache ich das richtig.“

„Und uns ging es nie um das, worum es der AfD heute geht“

Bei der Kommunalwahl 2014 war der Kreis Rhein-Berg für die AfD der erfolgreichste in NRW. Weil die Menschen hier mit Leidenschaft dabei waren, glaubt Obst. Aber, das betont er immer wieder: „Und uns ging es nie um das, worum es der AfD heute geht. Das ist mir wichtig zu sagen, auch wenn es vielleicht logisch ist von dem, was ich schon erzählt habe.“

Sowohl auf Kreis- als auch auf Bundesebene habe es Ausschlusskriterien für die Mitgliedschaft gegeben, und dazu habe selbstverständlich auch eine frühere Mitgliedschaft bei der NPD gehört. Im Gründungswahlprogramm sei eine qualifizierte Zuwanderung mit Punktesystem nach kanadischem Modell angestrebt worden, Asylrecht sei überhaupt nicht infrage gestellt worden.

Das rechte Mantra

Damals, ganz am Anfang, habe die Partei aus unterschiedlichen Positionen bestanden, quer durch das politische Spektrum.

Dass sowohl die anderen Parteien als auch die Presse die AfD „in die rechte Ecke stellten“, hätte sich für ihn unfair angefühlt. „Die Kritik an sich war schon berechtigt“, sagt er „aber sie fokussierte sich halt nur auf einen Ausschnitt, der vielleicht ein Drittel der Partei und der Positionen ausmachte. Und der andere Teil, der ist total unter die Räder geraten.“

Hinweis der Redaktion: Wir hatten in diesen Jahren über die AfD berichtet. Machen Sie sich ein eigenes Bild.

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So sei das rechte Mantra eine sich selbst erfüllende Prophezeiung geworden.

Denn durch das öffentliche Bild seien immer mehr Menschen, die genau das gut fanden, in die Partei gekommen. Bis die, die sie ursprünglich gegründet und die ganz andere Ideen gehabt hätten, „plötzlich überlaufen wurden und einfach keine Stimmmehrheiten mehr hatten“, so Obst.

Die Ohnmacht

Diese Entwicklung habe sich von 2014 bis 2015 immer weiter zugespitzt. Auch im Kreisverband, den Daniel Obst bis dahin immer als respektvoll und gemäßigt erlebt hatte, sagten Menschen plötzlich Dinge, für die sie bislang nicht zu stehen schienen. „Als sie gemerkt haben, dass die Stimmung anfängt zu kippen, haben sie sich scheinbar getraut sich zu outen und zu sagen, jetzt unterstütze ich doch eher die rechten Positionen.“

„Uns stiehlt man hier gerade unsere Partei“

Was Daniel Obst in dieser Zeit empfand war Ohnmacht. Die „Normalen“, sagt er in Anführungszeichen, versuchten sich besser zu vernetzen, zu verbünden, um den „anderen“ etwas entgegenzuhalten. Doch deren Anteil stieg immer weiter.

In Obst und vielen anderen wuchs das Gefühl, „uns stiehlt man hier gerade unsere Partei“.

Dann kam der Bundesparteitag am 4. Juli 2015 in Essen. Daniel Obst fuhr hin – und war entsetzt. Von der Begeisterung der Menschen für rechte Themen, von der Abwahl Luckes und der Übernahme durch Frauke Petry, vom Verhalten der Menschen.

Der Austritt

Daniel Obst hat sich den Pullover ausgezogen, er gestikuliert viel, spricht schneller und lauter als zu Beginn.

„Das fühlte sich an wie bei einem Fußballspiel mit Hooligans“, erzählt er. „Da hast du echt gedacht, hä, was ist hier passiert, was sind das für Leute? Und deswegen bin ich nach Hause gefahren und habe gesagt, das wars. Die Rechten haben uns die Partei geklaut. Die haben jetzt die Mehrheit, und wir haben es nicht verhindern können.“

In seiner Austrittserklärung vom 12. Juli 2015 schrieb er:

„Ich habe die konstruktive Arbeit in unserem Kreisverband Rhein-Berg geschätzt, die jederzeit von Respekt auch gegenüber Andersdenkenden und zielführender Parteiarbeit geprägt war. (…) Auf dem Bundesparteitag in Essen wurde leider sehr deutlich, dass eine solche konstruktive Arbeit unter dem zukünftigen Bundesvorstand und mit den dort anwesenden Parteimitgliedern nicht möglich ist.

Durch die Menge des Beifalls, den insbesondere Marcus Pretzell für seine demagogische Rede erhalten hat, und der auch sonst bei allen „rechten“ Themen aufbrandete, ist es mir auch unmöglich, Ihnen für die Zukunft alles Gute zu wünschen. Somit verbleibe ich in der Hoffnung, dass Sie in Deutschland wenigstens keinen allzu großen Schaden anrichten!“

Der Schaden

Aus heutiger Sicht sagt er: Politisch habe die AfD immerhin bislang nicht genug Spielraum gehabt, um großen Schaden anrichten zu können. Im politischen Betrieb und in der Gesellschaft habe die Partei aber sehr wohl großen Einfluss, und da habe sie auch sehr wohl Schaden angerichtet.

Die AfD sorge für eine Spaltung der Gesellschaft, säe Zweifel an Themen, über die wissenschaftlicher Konsens herrsche (der menschengemachte Klimawandel), mache Angst und biete scheinbar einfache Lösungen.

„Ist das dann eigentlich noch ‚unser Land‘, in Anführungsstrichen?“

Daniel Obst sorgt sich davor, dass die Partei an Macht gewinnt. Mit Freunden und Familie spricht er manchmal darüber, was dann passiert. Und fragt sich: „Ist das dann eigentlich noch ‚unser Land‘, in Anführungsstrichen?“

Er möchte es auch hier noch einmal betonen: Mit der AfD der Anfangszeit habe die heutige Partei, bis auf den Namen, „wenig bis nichts“ gemeinsam.

Die Last

Er ist froh, rechtzeitig den Absprung geschafft zu haben, findet, dass er sich diesbezüglich nichts vorzuwerfen hat. Ob er sich dennoch schuldig fühle? „Ich kann ja nichts dafür, wie die AfD heute ist und wie sie sich in den letzten zehn Jahren entwickelt hat. Insofern keine Schuld. Aber rückblickend ist es natürlich zum Kotzen, dass ich dafür den Boden bereitet habe, dass ich quasi Steigbügelhalter für diese Rechten wurde.“

Wenn er könnte, würde er diesen Teil seiner Vita einfach streichen. Genauso wie einen weiteren Teil: die zwölf Jahre, die er nach seiner Ausbildung als Fachinformatiker bei BP, British Petroleum, gearbeitet hat. „Auf der dunklen Seite der Macht“, sagt er grinsend, er, der Klimaexperte.

„Wir Menschen können uns weiterentwickeln“

Einerseits wünschte er, beides wäre nie passiert. Andererseits sieht er es auch als Chance, anderen zu zeigen: „Wir Menschen können uns weiterentwickeln. Wir können uns hinterfragen, dazulernen und Dinge anders entscheiden, als wir sie früher entschieden haben.“

Auch dafür möchte Daniel Obst mit seiner Geschichte stehen.

Der Klimaschutz

Ein großes Problem sieht er in der deutschen Fehlerkultur: „Man darf nicht Dinge in der Vergangenheit falsch gemacht haben, was wir doch aber alle irgendwie getan haben. Wenn wir als Gesellschaft uns das eingestehen könnten, würde das, glaube ich, vieles leichter machen.“

Nicht zuletzt auch das Handeln in der Klimakrise, für das er sich mit voller Energie einsetzt, seit er 2019 bei einer der ersten „Fridays for Future“-Demos plötzlich ganz klar sah: Er musste etwas ändern, für die Zukunft und für seine beiden Kinder.

„Wählt die AfD bitte auf gar keinen Fall“

Jetzt ist der ehemalige AfD-Sprecher und BP-Manager Klimaschutz-Experte, arbeitet bei einer Agentur für Nachhaltigkeit, hat statt zwei Autos vier Fahrräder, eine Wärmepumpe im Keller.

Und sagt ganz deutlich, und das ist für ihn die Hauptbotschaft dieser Geschichte: „Wählt die AfD bitte auf gar keinen Fall. Das hat mit Protestwahl nichts mehr zu tun. Die AfD steht mit ihrer aktuellen Position für ein Weltbild von vor 90 bis 100 Jahren.“

ist freie Reporterin des Bürgerportals. Geboren 1984, aufgewachsen in Odenthal und Schildgen. Studium in Tübingen, Volontariat in Heidelberg. Nach einem Jahr als freie Korrespondentin in Rio de Janeiro glücklich zurück in Schildgen.

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83 Kommentare

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  1. Hallo Herr Obst, das war damals nicht vorauszusehen, was daraus werden würde. Viele sind auf die Rattenfänger hereingefallen. Hauptsache sie haben verstanden, dass es sich und eine nicht wählbare Partei handelt

  2. Ach ja Herr Napf, da Sie ja kinderlieb sind und näher dran sind als ich, habe ich eine Bitte an Sie:
    Haben Sie BITTE ein Auge auf die Kinder, die in diesen Nazi-Familien aufwachsen!
    Abgesehen davon, was die sehen, lernen/mitmachen und hören müssen, fürchte ich, dass dort auch Prügelstrafen oder andere schlimme Strafen an den eigenen Kindern an der Tagesordnung sind. Und wenn geweint wird, gibt es evtl. noch mehr Strafe? „Sei ein Mann, sei Rechts“
    https://www.youtube.com/watch?v=V8Z8-kB93Hk
    https://www.ardmediathek.de/video/panorama/ferienlager-im-fuehrerbunker-nazi-schulungen-fuer-kinder/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS9lMDc4N2VmOC0zMmZhLTRkN2EtYmVlZS0zYTFmNTlkYjJlNTc
    https://www.bpb.de/mediathek/video/226828/wenn-neonazis-kinder-kriegen/

  3. Herr Obst hat meinen größten Respekt und hat viel Verstand bewiesen, dass er noch rechtzeitig diesen Absprung geschafft hat, BEVOR man ihm das Gehirn sowas von zugekleistert hätte mit all diesen Plattitüden und Halbwahrheiten, die diverse Kommentator:innen hier ERNSTHAFT und Gebetsmühlenhaft von sich geben.
    Was aus Herrn Obst geworden wäre nach weiteren Jahren der Bearbeitung / Einflussnahme durch die Top-Influencer der AfD kann man weiter unten nachlesen. Ob die wirklich selber daran glauben was sie absondern, sei mal dahingestellt.

    Und besonders abstoßend: Dieses fürchterlich/weinerliche beklagen von Napf/Mika/usw. , dass sie wegen ihrer politischen Ausrichtung ausgegrenzt und verurteilt werden.
    Was ist schlimmer als wegen seines Glaubens, seiner Hautfarbe, seiner sexuellen Neigung ausgegrenzt, verurteilt (oder Schlimmeres) zu werden.

  4. Wo bleibt die Frage, warum so viele trotz der Nazis mittlerweile die AFD wählen? Könnte es vielleicht an der schlechten Politik der Regierenden liegen? Was soll man wählen, wenn man z.B. mit der Migrationspolitik nicht einverstanden ist? Die CDU ist unter Merkel so weit nach links gerutscht und liebäugelt jetzt schon wieder mit den Grünen. Etwa 85 % der Bürger wollen die Politik der Grünen nicht, was sollen die denn wählen? Bin auf Antworten gespannt…

    1. Es gibt wohl genug Leute, die (ver)einfache(nde) Antworten auf komplexe Probleme suchen und dann von denen bedient werden, die ihnen suggerieren, sie müssten sich die Realität nicht zumuten. Dass sie dann Rattenfängern und Hasardeuren nachlaufen, denen es nur um Geld und Posten geht, wird durch das irrige Gefühl verdrängt, man werde endlich verstanden.

    2. Herr Napf:
      Das tragische ist, dass heute viele meinen, die Politik müsse genau das machen was man persönlich will. Man kann es aber nicht jedem Recht machen, wie soll das gehen?
      Leute, wir leben in einer Demokratie und dass soll doch auch so bleiben oder?
      Meine Favoriten sind SPD und Grüne, weil ich wahrnehme, wie die sich für unser aller Wohl „abrackern“.
      Wenn die AfD gewinnt, haben wir vielleicht zum letzten Mal gewählt. Was, wenn Höcke und sein Gefolge es dann tatsächlich hinbekommen, alle anderen Parteien abzuschaffen/zu verbieten (vielleicht ebenfalls mit mehr oder weniger „sanfter“ Gewalt?). Wie man lesen konnte, findet er die Idee nicht schlecht.
      Bitte informieren Sie sich! Während der NS-Zeit gab es nur noch Gewalt, Willkür, Denunziantentum. Und natürlich auch Nutznießer.

      1. Ulla: Es ist heute eher so, dass die Politik die Meinung der Mehrheit ignoriert. Dabei geht es gerade nicht um den persönlichen Willen. Die Mehrheit lehnt z. B. die aktuelle Migrationspolitik, das Heizungsgesetz und das Gendern ab. Was ist denn das für eine Demokratie, in der nur Parteien antreten, die alle mehr oder weniger das gleiche Programm haben, welches aber gleichzeitig den Bürgerwillen ignoriert? Das heißt im Klartext: Wir Parteien machen was wir wollen!
        Und befürchten sie ernsthaft, die AFD könnte eine verfassungsändernde 2/3 Mehrheit erlangen?
        In einer Demokratie muss man aus verschiedenen Angeboten aussuchen können, sonst ist es eine SED 2.0
        Ich bin über die Nazi-Zeit verdammt gut informiert. Es hat damit angefangen, andere Parteien und Meinungen zu verbieten. Es wurden Bücher verbrannt – heute werden Kinderbücher umgeschrieben und Kinder in Kindergärten bereits mit Sexualpraktiken und Transpersonen konfrontiert und indoktriniert. In den Öffentlichen Medien werden bereits Kinder !!! über Taurus-Drohnen informiert. Wo bitte soll das hinführen?
        Im 3. Reich und auch in der DDR wurde frühzeitig die Jugend indoktriniert. Ich erkenne da gewisse Parallelen. Der neue Faschismus kommt nicht als Faschismus sondern als Antifaschismus, also wachsam sein!

      2. Herr Napf: Die Meinung der „Mehrheit“ kenne ich (im Gegensatz zu Ihnen) natürlich nicht.
        Nur soviel: Tatsache ist, dass Kinder, die früher oft weder von ihren Eltern aufgeklärt wurden noch Sexualkundeunterricht gehabt haben, für diverse Perverse deswegen leichte Beute waren, weil sie nicht wussten was ihnen da, manchmal über viele Jahre, angetan wurde.
        Aber wählen Sie gerne die AfD, aber glauben Sie nicht ungeprüft alles was die von sich geben.

      3. Ulla: Ich kenne die Mehrheit anhand von Umfragen, die auch ihnen zugänglich wären wenn sie sich dafür interessieren. Ist auch bekannt, dass einige Grüne der Pädophilie nicht abgeneigt sind. Deshalb beunruhigt mich diese Entwicklung in Kitas. Wie kommen die darauf, dass ich AFD-Wähler bin? Nicht linksgrün ist AFD = Nazi, verstehe ihr Denkmuster mittlerweile.

    3. Inwiefern sind Sie mit der aktuellen Migrationspolitik unzufrieden? Welche alternativen Maßnahmen wünschen Sie sich? Welche Ziele sollen einer anders gestalteten Migrationspolitik zugrunde liegen? So wie Sie es ausdrücken, lässt sich gar nicht diskutieren.

      Ich bin zum Beispiel auch sehr unzufrieden mit der Migrationspolitik – da Sie aber die AfD als mögliche Wahlentscheidung einbringen vermute ich, dass meine Unzufriedenheit eine ganz andere ist als Ihre.

      1. @Sebastian( ein anderer)
        Wenn die derzeit gültigen Gesetze bezüglich Asyl und Migration auch eingehalten würden, dann müsste die AfD dies nicht immer und immer wieder anprangern.
        Wozu gibt es diese Gesetze wenn sie nicht angewandt werden?

      2. Es wäre sinnvoll, das abgelehnte und kriminelle Asylbewerber konsequent und schnell abgeschoben werden und keine Leistungen mehr bekommen. Wer ohne Papiere einreist, kommt aus Sicherheitsgründen solange in Haft, bis seine Identität eindeutig nachgewiesen ist. Alle Bewerber werden biometrisch europaweit erfasst. Erst dann ist überhaupt ein Asylverfahren möglich. Es kann ja nicht sein, das man besser gestellt ist wenn man seine Papiere wegschmeißt.
        Innerhalb der EU werden die Leistungen harmonisiert, bis auf ein Taschengeld gibt es kein Bargeld mehr. Familiennachzug wird nur gewährt, wenn man die Familie hier auch ernähren kann. Kinderehen oder Mehrfachehen werden nicht geduldet. Die deutsche Staatsbürgerschaft steht am Ende einer erfolgreichen Integration und kann bei schweren Vergehen auch wieder aberkannt werden.
        Nur so ist das Zusammenleben mit den vielen ausländischen Mitbürgern auch in Zukunft problemlos möglich.
        Länder wie Schweden haben mittlerweile erkannt, dass man in diese Richtig umsteuern muss.
        Auch wenn Deutschland die dringend benötigten Fachkräfte anwerben will, muss es sich anders aufstellen. In Deutschland gibt es neben hohen Steuern und Abgaben bei mäßigen Löhnen zu wenig bezahlbare Wohnungen und Kita-Plätze, marode Schulen mit miserablen Leistungsergebnissen und eine kaputte Infrastruktur. Also welche Fachkraft will da allen Ernstes nach Deutschland kommen, wo gerade auch noch unsere Wirtschaft den Bach runter geht. Einige dieser Missstände sind auch auf die ungesteuerte Migration zurückzuführen und das muss dringend geändert werden.
        Was allerdings eindeutig nicht geht, ist gut integrierte Menschen aufgrund ihrer Abstammung oder Herkunft abzuschieben. Ein solches völkisches Gedankengut ist widerlich und entschieden zu bekämpfen.
        Ich verlange von den Regierenden, dass sie solche Probleme nachhaltig lösen. Wenn nicht, wird die AFD immer stärker werden. Da helfen dann auch keine Demos gegen Rechts.
        Der letzte Versuch der etablierten Parteien bei den anstehenden Wahlen wird wohl in Richtung schwarz, rot, grün gehen. Wenn es dann immer noch nicht gelingt die Probleme zu lösen, könnte es ein böses Erwachen geben.

      3. Lieber Herr Napf,

        sehen Sie, wenn Sie sich deutlich ausdrücken erkennt man leicht, dass Sie bei der AfD gut aufgehoben sind. Aus Ihren Vorschlägen spricht nicht nur eine absolute Unfähigkeit, sich auch nur ansatzweise in die Situation anderer Menschen hineinzuversetzen sondern auch ein erhebliches Maß an Unmenschlichkeit und ein Menschenbild, welches sich nur durch Projektion oder Rassismus erklären lässt.

        Auch Ihre Ausführungen weiter oben zu den anderen vorgeblich drängenden Problemen zeigt ihre Verortung. Wenn Sie wirklich glauben, dass die wichtigen Probleme in Deutschland ca. 50.000 vollziehbar ausreisepflichtige Personen ohne Duldung oder dass einige Menschen für sich entschieden haben, anders sprechen und schreiben, als Sie das für richtig halten (Gendern) oder durch populistische Kampagnen vollkommen verzehrt dargestellte Gesetzesvorhaben (Heizungsgesetz) sind, kann man leicht erkennen, in welchen Bubbles Sie sich bewegen. Die Erfahrung zeigt auch, dass an dieser Stelle Diskussionen im Internet wenig fruchtbar sind.

        @ Martina Schüttler
        Sie sind Mitglied einer rechtsextremen Partei und damit für jeden Diskurs disqualifiziert.

    4. Karl Napf: „Frage, warum so viele trotz der Nazis mittlerweile die AFD wählen?“
      Für mich habe ich jetzt die korrekte Antwort gefunden.
      Ich denke, Ihre (nur 10%?) Nazi-Akteure der AfD-Bande verstehen es vorzüglich, an die ALLER NIEDRIGSTEN INSTINKTE der Menschen zu appellieren und zwar mit Themen/Aussagen wie:
      – „sei ein Mann, dann klappt das mit der Frau auch“ (z.B. auf TikTok)
      -„die.., und die.. kriegen alles und ihr/wir nichts!“
      – Vergleich Transpersonen und kastrierte Bullen
      – „heute werden Kinderbücher umgeschrieben und Kinder in Kindergärten bereits
      mit Sexualpraktiken und Transpersonen konfrontiert und indoktriniert“
      – „In den Öffentlichen Medien werden bereits Kinder !!! über Taurus-Drohnen
      informiert. Wo bitte soll das hinführen?“
      – oder die beliebte „Umvolkung-Saga“
      – natürlich das Gendern (Frauen sollen zurück an den Herd, klar)
      – und weitere AfD-Plattitüden
      Also es liegt bestimmt nicht an schlechter Behandlung oder schlechter Politik!

      1. Ulla: Zur Info, Die Sendung mit den Taurus-Drohnen lief im ZDF in der Jugendsendung logo. In den Kitas ist plötzlich frühkindliche Sexualisierung ein Thema. Ich habe nie von Umvolkung oder ähnlichem gesprochen und auch nicht von Frauen zurück an den Herd weil man Gendern ablehnt, wie übrigens die überwiegende Mehrheit in D. Aber das scheint ein linksgrüner Reflex zu sein – Alles Nazis. Wieviele Flüchtlinge sollen wir denn noch aufnehmen? Wieviele nehmen sie denn persönlich auf und finanzieren diese auch? Und es werden jeden Tag mehr, so sieht es aktuell aus. Aber sie freuen sich vermutlich drauf, wie KGE.

      2. „Wieviele Flüchtlinge sollen wir denn noch aufnehmen“
        Liegen die Ihnen persönlich auf der Tasche? Sie meinen wohl, diese Menschen sind nur gut genug dazu um von uns für billig Geld ausgebeutet zu werden? Warum sollen sie nicht herkommen und Arbeiten/Geld verdienen dürfen um ihre Familien in den Heimatländern zu unterstützen?

        Außerdem, wer Nazis und deren tun unterstützt, auch wenn Sie vielleicht nicht ALLE deren Handlungen gut finden, ist selbstverständlich auch ein Nazi.
        Was ist KGE?

      3. Ulla:Ich habe überhaupt nichts gegen Menschen die hier arbeiten und ihr Geld nach Hause schicken, im Gegenteil! Aber nur ca. 20% gehen einer entsprechenden Beschäftigung nach, 80% werden alimentiert und zu Bürgergeldempfängern. Die Kosten der Migration in diesem Jahr betragen in etwa 50 Mrd. Daran sind alle, auch Sie und ich persönlich mit Steuern und Abgaben beteiligt. Dieses Geld fehlt an anderen Stellen und so kann es sein, dass demnächst Steuern und Abgaben erhöht werden müssen.
        Ich weiß auch nicht was daran verwerflich ist, Kriminelle und Illegale abzuschieben. Die zunehmende Anzahl an Tötungsdelikten durch Migranten können sie täglich in den Zeitungen lesen. Offensichtlich liegt ihr Mitleid eher bei den Tätern als bei den Opfern.

        Redaktion: Ich habe erhebliche Bedenken bei solchen Bestrebungen:
        https://amp.focus.de/familie/eltern/koerpererkundungsraum-kita-plante-ruheraum-fuer-sexuelle-spiele-das-sagen-experten-dazu_id_198101066.html

      4. Einordnungen und Widerspruch sind auch hier notwendig:

        Die Beschäftigtenquote von Migranten liegt bei fast 70 Prozent:

        https://www.tagesschau.de/wirtschaft/oecd-migration-beschaeftigung-100.html

        Bei den 50 Milliarden unterschlagen Sie, dass dabei auch die Kosten der Bekämpfung von Fluchtursachen einberechnet werden.

        Zudem stehen den Kosten auch Erträge gegenüber, wie zum Beispiel DIW-Chef Marcel Fratscher argumentiert:

        https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-01/migration-kosten-gesellschaft-studie-stiftung-marktwirtschaft

        Die „zunehmende Zahl an Tötungsdelikten“ kann man nicht an der Berichterstattung über Einzelfälle ablesen, dafür ist ein Blick in die Kriminalstatistik erforderlich. 2023 gab es einen starken Anstieg der Gewaltkriminalität bei nichtdeutschen Tatverdächtigen in absoluten Zahlen. Wenn man berücksichtigt, dass auch die Zahl der Nichtdeutschen gestiegen ist, falle der relative Anstieg an deutschen und nichtdeutschen Tatverdächtigen jedoch ähnlich aus, so das BKA:

        https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/Publikationen/BKA-Herbsttagungen/2023/Gewaltkriminlitaet/Gewaltkriminalitaet.html

        Die Bedenken in Sachen „sexuelle Spiele“ haben nicht nur Sie, sowohl das Landesjugendamt als auch der Träger der Kita haben diese Pläne gestoppt.

        Bitte unterlassen Sie Unterstellungen wie „Offensichtlich liegt Ihr Mitleid …“.

      5. Abgesehen von den vielen anderen Punkte, die andere dankenswerter Weise bereits angesprochen haben:

        Wo ist das Problem, wenn in den Kindernachrichten von Logo über Taurus gesprochen wird? Da wird eine aktuelle Debatte aufbereitet, mit der Kinder in ihrem Alltag in Berührung kommen – bei Gesprächen in ihrer Anwesenheit, in Medien, die sie konsumieren und so weiter. Ich habe selbst einen knapp 9jährigen Sohn, der seit etwa einem Jahr fast täglich Logo schaut – das dort Dinge angesprochen, von denen er noch nie etwas gehört hat, ist äußerst selten.

        Nehmen Sie Kinder ernst – die kriegen sehr genau mit, was um sie herum passiert. Glücklicherweise.

    5. Keine Politik würde mich dazu bringen AFD zu wählen. Ich will diese Parteimitglieder in keiner Regierung haben

  5. Verirrten die Rückkehr zu ermöglichen ist eine Errungenschaft der Zivilisation.
    Das gilt für modernen Strafvollzug wie auch für politische Zusammenhänge.
    Das unterscheidet u.a. Demokraten von Faschisten.

  6. Herr Obst, aus bürgerlich-konservativem Elternhaus, aus sozialen „linken“ Ungerechtigkeitsgefühlen bei der Bewältigung der Finanzkrise 2008 fünf Jahre später 2013 in der damals schon rechten AfD mit ihrer Euro- und Europaskepsis mit Führungsposition im Rheinisch-Bergischen Kreis gelandet, 2015 beim Petry-Parteitag von Entsetzen gepackt ausgetreten, 2019 bei Fridays for Future eingetreten, mit mea culpa gegenüber seinem langjährigen Job bei BP, zwei Autos gegen Fahrräder getauscht, Outfit auf grün, sympathisiert heute mit den Grünen. Eine sehr lobenswerte Entwicklung, vielleicht eine Spur zuviel Botschaft und um sich selber Kreisen, aber nicht ohne Erfolg, wie das gros der Kommentare hier beweist.

  7. Sicher wird der Artikel bei dem einen oder der anderen Unwohlsein hervorrufen. Es ist schwer sich einzugestehen, wenn man „auf dem Holzweg“ war. Ich finde es gut, wenn deutlich wird, dass die Gründungs-AfD nichts mehr mit der jetzigen Partei zu tun hat. Machen wir uns nichts vor, das sind Nazis. Und wenn ich sie unterstütze, kann ich mich heute nicht mehr auf Euro- oder Europaskepsis berufen.

    1. Der Anteil Nazis ist vermutlich bei 10 %. Der Rest sind enttäuschte Wähler der etablierten, die muss man mit vernünftiger Politik zurückholen. Demos gegen Rechts helfen da wenig, da kann man auch gleich den Mond anbellen.

  8. Beeindruckend, zuzugeben, dass man Fehler gemacht hat.
    Machen Sie bitte beim Bündnis mit, Herr Obst.
    Meinen Respekt haben Sie!

    1. Er hat keine Fehler gemacht. Hat mit guten Absichten einen Kreisverband mit aufgebaut und ist dann rechtzeitig raus.

      Und den Fehler mit der BP mag er für sich so sehen, aber ohne die hätte er sein Haus nicht.

      Und ohne die fossilen Energien hätten wir nicht den heutigen Wohlstand. Und Petrochemie ist mehr als Sprit und Heizen. Ohne Petrochemie würde hier alles zusammenbrechen.

      1. „Ohne Petrochemie würde hier alles zusammenbrechen.“

        Mit Petrochemie leider bald auch. Und die Hypothek für unseren heutigen Wohlstand dürfen die nachfolgenden Generationen abbezahlen.

      2. Sie möchten sich eine Welt ohne Petrochemie gar nicht vorstellen, glaube ich.

        Eine Petrochemie mit entsprechender Entsorgung und Ressourcesnutzung ist für den Planeten kein Problem. Es ist also eher der Mensch, der seinen Sch… nicht richtig entsorgen kann.

        Düngemittel, Erneuerbare Energien, moderne Medizin, alles würde ohne Petrochemie wegfallen. Wollen sie zurück in 17. oder 18. Jahrhundert?

        Oder haben sie bereits die Substitutionslösung?

  9. Ein politisch engagierter Verwandter aus Hessen, ( Vater, Onkel stellten über Jahrzehnte die Ortsbürgermeister) der damals noch unter Lucke in die AFD eingetreten war, kam seinerzeit ca. 2015 entsetzt von einem Parteitag wieder und wollte mit diesen Leuten nie mehr was zu tun haben.
    Er klärte uns damals schon auf, dass sich hier etwas Gefährliches zusammen braut und dass man wachsam sein solle.

    1. Diese Entwicklung war von Anfang an erwartbar und sollte eigentlich niemensch überraschen.
      Die AfD war seit ihrer Gründung eine ‚dagegen‘-Partei, ihre Ideologie von Egoismus, Ausgrenzung und Nationalismus geprägt – mithin von klar rechten Denkmustern bzw. „Werten“. Dass sich in einer solchen Organisation die lautesten, radikalsten Schreihäls:innen durchsetzen, ist altbekannt. Die Frage war nur, ob die Partei sich strukturell festigen oder in Grabenkämpfen schnell selbst zerlegen würde.

      Dessen ungeachtet ist es wichtig und lobenswert, wenn Menschen wie Herr Obst ihren Fehler eingestehen und ihr Insiderwissen nutzen, um über die AfD aufzuklären und vor ihr zu warnen. Hoffentlich bringt das Menschen zum Nachdenken, die das bisher noch vermieden haben.

      Es ist persönlich mutig, einen solchen Irrweg öffentlich einzugestehen. In manchen Regionen Deutschlands ist es mit unmittelbaren Risiken verbunden. Wir sollten nicht warten, bis das auch hier bei uns der Fall ist, um der Entwicklung gemeinsam entgegenzutreten!

  10. Ich finde den Artikel gut und auch richtig, dass jemand öffentlich in der Lage ist, seine Handlungen und Ideen zu hinterfragen, bzw. zu korrigieren.

    Erstens zur (Fehl-) Entwicklung der AFD, denn darin wird deutlich, wie Unterwanderung und Verführung im politischen Bereich stattfinden.

    Zweitens: Im beruflichen Umfeld ist das auch schwieriger, denn, in manchen Berufen lässt es sich nicht vermeiden auch „unliebsame Kunden“ zu haben, z. B. im Gesundheitswesen, Tankstellenbetreiber oder Polizist. Auch Fahrradverkäufer verkaufen Fahrräder an manche falschen Fahrer, wo ist da eine scharfe, einzuhaltende Grenze?

    Fazit: Es sollten mehr Leute ihre Haltung zur Entwicklung der AFD öffentlich machen, am Besten aus der Sicht derer, die dabei sind/waren.

    Dann könnte mindestens mehr Klarheit über die AFD erzeugt werden. Ob die AFD das möchte, stelle ich hier mal in Frage.

  11. Danke für den Mut, das öffentlich auszusprechen! Und bei dem üblichen Beißreflex der AfD-Anhänger gehört da ganz sicher Mut zu.

    Fehler machen wir alle, wir sind schließlich nur Menschen. Charakter zeigt sich erst, wenn man seine Fehler erkennt, sie als solche akzeptiert und aus ihnen lernt.

  12. Was möchte er mit diesem Interview erreichen? Ein Lob, was für ein wundervoller Mensch er nun doch geworden ist? Eine Absolution des Umfeldes ähnlich „Du bist vom Weg abgekommen und gestolpert, aber du hast den richtigen Weg wiedergefunden?“ Und nicht nur das – direkt noch den Klimaschutz mit drauf gepackt – großes Lob für diese Änderung des Lebens, 2 Autos abgeschafft, nur noch 4 Fahrräder – was für ein Vorbild, ein durch und durch guter Mensch?
    „Ich hab irgendwie einen Anteil daran, dass die AfD überhaupt so groß geworden ist.“ Überschätzt er sich da nicht ein wenig und steigert sich hinein? Die Politik in vielen Jahren und der Unmut in großen Teilen der Bevölkerung hat die AfD zu dem werden lassen, was sie jetzt ist.
    „Wenn er könnte, würde er diesen Teil seiner Vita einfach streichen.“ Warum? Er hat sich distanziert und er distanziert sich. Es wird wohl kaum vorkommen, dass z.B. zukünftige Arbeitgeber ihn nach seiner politischen Ausrichtung fragen, ebenso werden wohl kaum Menschen, die er kennenlernt, danach fragen, was er in den letzten 15 Jahren gewählt hat bzw. ob und wie er sich politisch engagiert hat. Wenn ich einen Menschen kennenlerne, lerne ich den Menschen kennen. Man ist sich sympathisch, man plaudert, man entdeckt vielleicht Gemeinsamkeiten, hat ein gemeinsames Hobby und man baut vielleicht eine freundschaftliche Beziehung auf. Ich käme im Traum nicht darauf vorab die politische Einstellung oder Vita abzufragen. Irgendwann käme es sicher auch zu politischem Austausch. Dann würde ich mich positionieren und abgrenzen – „Ausrichtung x oder y, Unterstützung von Partei x oder y ist nicht meine, ich finde nicht gut dies/das“, ich kann kritisieren, zum Nachdenken anregen, meine Positionen verdeutlichen, muss mich aber auch damit abfinden, dass mein Gegenüber seine eigene Meinung hat und Positionen vertritt, die mir nicht gefallen und nicht gefallen müssen. Das schließt aber nicht aus, dass ich diese Person u.U. trotzdem schätze und weiterhin Zeit mit ihr verbringe. Natürlich unterstützt diese Person dann eine Partei, die rechtsextreme Positionen vertritt, die Mitglieder hat, die extrem sind und dich ich nicht tolerieren könnte (und mit denen ich aber auch keine Gemeinsamkeiten finden könnte). Dennoch empfinde ich es als eher befremdlich Menschen aufgrund einer Parteizugehörigkeit abzulehnen. Ich schaue auf den einzelnen Menschen, die AfD hat vermutlich viele Mitglieder, die „völlig normal und unauffällig sind“, dort Mitglied sind, weil sie sich durch die anderen Parteien nicht vertreten fühlen, sich aber durch ihre Mitgliedschaft natürlich auch indirekt mit extremen Positionen sowie Personen wie Höcke usw. einverstanden erklären. Überall um uns herum sind Menschen, die die AfD wählen, von denen wir es nicht wissen, die in Diskussionen auch mit berechtigter Sorge vor Stigmatisierung vielleicht vorsorglich sagen würden, dass sie die CDU oder SPD wählen. Vielleicht ist es die nette Verkäuferin von Supermarkt xy, vielleicht der Behördenmitarbeiter, der immer so gut gelaunt und freundlich ist, vielleicht der Handwerker, der mein Bad saniert, vielleicht auch der nette Nachbar zwei Häuser weiter, mit dem man gerne plaudert usw. Soll man in Zukunft direkt fragen „Welcher Partei fühlen Sie sich zugehörig?“ mit anschließender Äußerung „Tut mir leid, bitte leiten Sie mich an einen anderen Sachbearbeiter weiter, schicken Sie mir Ihre Kollegin zur Beratung, ich möchte nicht, dass dieser Mitarbeiter in meinem Haus arbeitet?“ Gehen wir dann vielleicht noch weiter, fragen in Sportvereinen nach der Ausrichtung, informieren die anderen Mitglieder, dass Person x oder y AfD wählt, lassen wir es zu, dass in Bewerbungsprozessen eine politische Ausrichtung erfragt wird usw? Es kam ja vor, dass Autos demoliert wurden, wenn auf dem Auto ein AfD-Aufkleber war, ist das dann eine Art „legitime Straftat“? Mussten sich CDU-Mitglieder damit auseinandersetzen, dass sie weiterhin der CDU angehören und sich nicht distanzieren, obwohl es in der CDU Mitglieder mit deutlichen Rechtsausrichtigungen gab, mussten Linkswähler dies geheim halten, da es auch bei der Partei Die Linke Mitglieder mit extremen Einstellungen gibt? Ich denke, wir sollten in der Bevölkerung von einer Vorverurteilung individueller Personen abrücken. Wenn wir so handeln, dass Menschen direkt wegen ihrer politischen Ausrichtung ausgegrenzt und verurteilt werden, nehmen wir uns die Chance zu einem offenen Dialog und eventuell fruchtbaren Diskussionen.

    1. Der Hintergrund für das Gespräch ist ganz einfach: Wir haben ihn gefragt, wie er sein Engagement für die AfD heute sieht.

      1. Und wo ist da der Mehrwert?

        Und die Leute die hier von angeblichen Fehlern Herrn Obsts sprechen.
        Er hat damals keinen Fehler gemacht.
        Das schändliche Verhalten zeigten die Gegner als auch die Presse, die diese damals kleine Vereinigung direkt in die rechte Ecke geschoben haben.

        Die Folgen sind bekannt.

        (Schaut man sich das Programm von damals an, so gehen viele Themen heute bis in die SPD rein.)

        Und dieses Verhalten gegenüber der Gegnerin hat ihr erst zu der Stärke verholfen, die sie heute hat.

    2. Herr oder Frau Pseudonym Mika.
      Vorbemerkung: Mir fällt es schwer, mit Menschen zu diskutieren, die aus der Anonymität heraus argumentieren.
      Sie machen einen gravierenden Fehler, indem Sie die AfD mit demokratischen Parteien gleichsetzen. Es ist vielfach nachgewiesen und seriös nicht zu bestreiten, dass die AfD rechtsextrem ist und teilweise Nazipropaganda verbreitet.
      Jeder muss sich entscheiden, mit welchen Menschen er oder sie befreundet sein möchte. Ich würde „Freunden“ die sich als Rassisten und Nazis herausstellen, diese Freundschaft kündigen. Ein „offener Dialog“, den Sie fordern, ist aus meiner Sicht nicht mit Nazis möglich.
      Wie es sich mit Menschen verhält, die sich aus einer Mischung aus Desinformation, Unzufriedenheit oder Dummheit für eine Nähe zur AfD entscheiden, ist nicht pauschal zu bewerten. Selbst für Hardcore-Nazis gibt es Aussteigerprogramme. Eine Distanzierung und Loslösung von der AfD, wie sie Herr Obst glaubwürdig darstellt, sollte möglich sein und erfordert Mut. Danke dafür.

      1. Herr Schneider, ich schreibe im Internet nicht mit meinem vollen Namen und das ist auch nicht notwendig. Hätte ich für mich hier die fiktiven Namen Michael Müller, Milan Köttgen oder einen anderen Namen gewählt, so würden Sie davon ausgehen mit Herrn Müller oder Herrn Köttgen zu kommunizieren, Sie vertrauen also darauf, dass der gewählte Name echt ist.

        Meine Beiträge hätten jedoch den gleichen Inhalt wie mit meinem Nicknamen, Sie würden sich nur wohler damit fühlen, da es Ihnen das Gefühl einer gewissen Authentizität geben würde.

        Ich glaube Sie haben meinen Text nicht richtig verstanden. Ich erwähne die extremen Positionen, Höcke usw in meinem Text und auch dass ich mit z.B. Höcke keine Gemeinsamkeiten finden könnte.

        Und trotz allem wurde auch diese Partei wurde legal gewählt. Auch wenn es Ihnen nicht gefällt – die politische Einstellung eines Menschen ist Privatsphäre und wenn es im Verlauf eines Kontaktaufbaus zu politischen Diskussionen kommt, positioniere ich mich.

        Ich sehe dennoch bei Weitem nicht jeden AfD Anhänger als Nazi oder Rechtsextremisten, auch wenn sie sich natürlich indirekt mit den extremen Inhalten einverstanden erklären, da sie sich nicht distanzieren. Zum Glück haben wir eine Meinungsfreiheit und dürfen andere Meinungen nicht verbieten, wir müssen sie tolerieren, auch wenn sie uns nicht gefallen.

        Ein offener Dialog ist sicher nicht mit extremen Personen möglich, aber mit denjenigen, die eben nicht extrem sind und die AfD als Lösung für eine Politik sehen, die an vielen/diesen Menschen völlig „vorbeiregiert“. Auch wenn Sie dies negieren werden, es gibt herzensgute und sehr soziale Menschen, die nicht rassistisch sind und die dennoch AfD wählen.

        Um dies zu verstehen, müssten Sie gerade in die „Bevölkerungsschichten“ eintauchen, den mühsamen Alltag dieser Menschen kennenlernen, die, so vermute ich, nicht die Menschen sind, mit denen Sie sich regulär umgeben. Ich würde Menschen allgemein nicht einfach als „dumm“ klassifizieren, das zeugt von einer gehörigen Arroganz. Und gerade solche Reaktionen und Verurteilungen treiben die Menschen dorthin, wo sie nicht sein sollten.

      2. „auch diese Partei wurde legal gewählt“ – das ist kein Argument. Auch 1933 wurde eine Partei legal an die Macht gewählt. Der Rest ist bekannt.

      3. Nicht im geringsten. Die Mechanismen demokratischer Wahlen zu nutzen, macht eine Partei kein bisschen demokratischer.

    3. Mika, ihre Meinung ist zu 100% auch meine. Jedes Wort kann ich voll mittragen. Ich war richtig berührt :-)
      Letztendlich ging es in dem Artikel weder um eine Person noch Klimaschutz sondern darum, die AfD negativ darzustellen. Mir wäre eine sachliche Auseinandersetzung auf Basis von Fakten und Parteiprogramm lieber. Auch in diesem Artikel werden Behauptungen aufgestellt, aber nicht belegt/ begründet. Das bewirkt bei manchen eher das Gegenteil von dem, was gewollt ist.
      Und mit einer offenen Diskussion und Auseinandersetzung der Ansichten kämen wir alle weiter, aber so wie es jetzt bei uns läuft, verhärten sich die Fronten immer mehr, keiner hört dem anderen zu usw.
      Und der derzeitige Umgang mit AfD und Wählern beschämt mich sehr, auch wie Bundespräsident und Regierung zur Spaltung der Gesellschaft m.M.n. aktiv beitragen, leider.

      1. Oh je, die armen verfolgten Rechtsextremen. Da wische ich mir doch gleich eine Träne aus dem Augenwinkel. Wahrscheinlich werden deren Funktionäre demnächst noch irgendwo Asyl beantragen müssen.

      2. Danke, Frau Müller. Für mich ist der größte Fehler die Ausgrenzung der AfD(Wähler).
        Ja, ich verstehe, warum es die sogenannte „Brandmauer“ gibt. Ob sie jedoch wirklich sinnvoll ist, bin ich mir nicht so sicher.
        Wenn man die Wahltrends für Thüringen betrachtet, liegt die AfD bei rund 33 %, die CDU bei ca. 20 %, die Linke bei 17%, das BSW bei 11%, die SPD bei 7%, die Grünen und die FDP um die 5 % oder darunter. Sollte dies so zutreffen, wäre die AfD Wahlgewinner.
        Wenn man sich ein vergleichbares Wahlergebnis für die Bundestagswahl vorstellt, wird es schwierig. Bei der Bundestagswahl wird das Wahlergebnis für die AfD vermutlich nicht so hoch ausfallen, ich könnte mir aber vorstellen, dass die AfD durchaus Werte um die 20% oder sogar darüber erreichen würde und SPD, Linke und Grüne starke Verluste einfahren würden.
        Bei der Sonntagsfrage wurden für die AfD 18%, die CDU 30%, die SPD 16%, die Grünen 15% und die BSW 4% angegeben. Die Regierung würde sich vermutlich zusammensetzen aus CDU, SPD und Grünen. Es ist aber durchaus möglich, dass die AfD höher oder sogar deutlich höher liegen wird und die SPD und Grünen noch mehr Stimmen verlieren werden, ebenso ist möglich, dass die BSW deutlich an Stimmen zulegt und die AfD schwächt. Wenn man nun annimmt CDU 28, AfD 23, BSW 6, Grüne 11, SPD 14, FDP 5 – dann könnte man zwar auch obige Konstellation nehmen, ob das aber vernünftig ist, ist fraglich. In diesem Falle würde man deutlich sehen, dass ein großer Teil der Bevölkerung weder Grüne noch SPD noch FDP in der Regierung haben möchte und mit der Politik dieser drei Parteien in der Vergangenheit unzufrieden war. Ob eine Koalition aus Grünen, SPD und CDU allgemein eine gute Arbeitsgrundlage sein würde, sei dahingestellt, mein derzeitiger Eindruck ist, dass immer weniger Menschen von der SPD und den Grünen regiert werden möchten. Ich könnte mir vorstellen, dass es in der Bevölkerung viele wütende Stimmen geben würde, dass der Wählerwille so ignoriert wird und dies die AfD dann noch weiter stärken würde, natürlich auch bei Landtagswahlen. Ich persönlich würde es für sinnvoller halten, aber das ist natürlich nur meine Meinung, die AfD mit in die Regierungsverantwortung zu nehmen, in diesem Beispiel wäre das eine Koalition zwischen CDU und AfD. Parteiprogramme und das vollmundige „wenn wir regieren – wir werden – wir wollen – mit uns wird“ sind für mich nichts anderes als Wunschzettel der Parteien, mit allerhand unrealistischen Ideen, die nicht oder kaum umsetzbar sind, erst recht nicht in einer Koalition. All das, was die AfD gerne durchsetzen möchte, würde sich ohne Zustimmung der Koalitionspartei(en) nicht durchsetzen lassen. Sehr häufig würde sich zeigen, dass sich das, was sich die AfD wünscht, grundsätzlich gar nicht durchsetzen lässt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass die Umfragewerte der AfD so zunehmend fallen würden. Indirekt bestimmt die AfD allgemein ein Stück weit das Geschehen, da Parteien grundsätzlich gegen Anträge usw der AfD stimmen und vielleicht gelegentlich auch gegen ihre eigentliche Überzeugung stimmen bzw. einem Antrag ähnlicher Art, wenn er nicht von der AfD käme, durchaus zustimmen würden, da sie nicht „für die AfD“ stimmen wollen/dürfen. Ähnlich verhält es sich damit, dass alle Parteien sich so verhalten, dass eigene Anträge so gestellt (oder vorsichtshalber gar nicht), dass für eine Entscheidung auf keinen Fall Stimmen der AfD gebraucht werden. Da hat sich etwas verschoben und das ist keine freie Politik.
        Völlig offen ist natürlich auch noch, wie sich die Stimmen verteilen werden, wenn die Werteunion hinzukommt. Es ist gut möglich, dass AfD-Wähler zukünftig zur WU oder BSW wechseln. Dann werden wir bei den Wahlen möglicherweise überall kleine oder kleinere Prozente haben.
        Sollte die AfD verboten werden und ich könnte mir gut vorstellen, dass das geschieht, vielleicht auch erst kurz vor den Wahlen, dann wird die WU vermutlich einen kräftigen Zuwachs haben, ebenso das BSW, da ehemalige AfD-Wähler wohl kaum zu SPD, CDU, den Grünen oder FDP wechseln werden. Möglicherweise wird das sogar zusätzliche Wähler zu diesen Parteien führen, die zuvor vielleicht noch zu anderen Parteien tendiert haben und ebenso möglicherweise wird es Nichtwähler motivieren doch zu wählen, aber auf keinen Fall die Altparteien sondern WU oder BSW. Man wird wohl kaum auch WU und BSW verbieten können.
        Insofern fände ich es sinnvoll auch mit der AfD zu sprechen, sie nicht auszugrenzen und auch deren Wähler nicht zu stigmatisieren und auszugrenzen. Das wäre die Chance die AfD kleiner zu machen, anstatt sie zu vergrößern.

      3. Wenn 18% der Wähler meinen, sie müssten ihre Stimme einer Partei geben, die auf die staatliche Ordnung pfeift, dann ist auch auf diese Wähler gepfiffen. Die AfD ist in ihrem Kern rechtsextrem, deshalb darf sie nicht an die Macht, auch und gerade wenn man auf diese Weise ein paar verwirrte Wähler mit der Nase drauf stößt, dass sie eine unhaltbare Minderheitenposition unterstützen.

      4. Drucker – wie gut, dass auch Sie nicht das Maß der Dinge sind und ebenso gut, dass wir eine Meinungsfreiheit haben. Diese berechtigt Sie, Ihre Meinung kundzutun und zu behalten. Ebenso darf ich meine behalten. Ob die AfD bei 18% oder mehr liegen wird, wird sich zeigen. Kommentare wie die von Ihnen lösen bei vielen Wählern wohl leider ein „jetzt erst recht“ aus.

      5. Mika: „gut, dass wir eine Meinungsfreiheit haben“
        und wer eine andere hat, den knöpfen wir (AfD-Anhänger) uns notfalls persönlich vor?
        Oder veranlassen, dass sog. Wutbürger/Bauern jemanden privat bedrohen oder Schlimmeres?

      6. Ulla – wo steht, dass ich sowas gutheiße? Und – jeder AfD Sympathisant knöpft sich jemanden mit anderer Meinung vor?

      7. Sie argumentieren vermutlich aus der Position einer Person, die offensichtlich in die völkischen Vorstellungen der AfD hineinpasst und die daher glaubt, sich keiner Gefahr auszusetzen, wenn diese faschistische Partei an die Macht käme.

        Diese Idee, dass sich die AfD in Regierungsverantwortung entzaubern würde, ist letztlich nur ein Wunsch oder eine Hoffnung, die nichts mit der Realität zu tun haben muss. Die Realität könnte aber auch bedeuten, dass das Verfassungsgericht entmachtet wird, die Medien beschränkt, Freiheitsrechte zurückgenommen werden und – so viel müsste doch nun wirklich endlich jede:r verstanden haben – Menschen aus diesem Land vertrieben würden, die irgendwem aus irgendwelchen Gründen nicht „deutsch“ genug sind.

        Diese Gefahr ist zu groß, als dass wir als Gesellschaft das einfach wie in einem Glücksspiel hinnehmen könnten.

        „Nie wieder“ und „aus der Geschichte lernen“ bedeutet zu erkennen, dass die Nazis keine 2 Monate gebraucht haben, um die Weimarer Republik in die völkische Diktatur zu überführen und dass das Grundgesetz aus diesem Grund Instrumente vorgesehen hat, um so etwas in der Gegenwart zu verhindern. Deshalb sollte so schnell wie möglich ein Verbotsverfahren eingeleitet werden und bis dahin sollten ALLE demokratischen Parteien und zivilgesellschaftlichen Kräfte JEDE Form der Zusammenarbeit mit der AfD unterlassen.

      8. Die Wähler der AFD werden nicht ausgegrenzt, sie grenzen sich selbst aus. Miteinander reden sollte nicht nur von einer Seite aus gehen. Die neue Sichtbarkeit von vielen Menschen, die eine andere, menschlichere Weltanschauung vertreten, ist positiv und läßt hoffen. Umfragen zeigen nur eine Momentaufnahme, deshalb ist es müßig, über evt Koalitionen zu spekulieren. Auch wir sind „das Volk“.

      9. Sebastian (ein anderer) „Sie argumentieren vermutlich aus der Position einer Person, die offensichtlich in die völkischen Vorstellungen der AfD hineinpasst und die daher glaubt, sich keiner Gefahr auszusetzen, wenn diese faschistische Partei an die Macht käme.“ So? Da liegen Sie falsch.

      10. Ich ging aufgrund Ihres Beitrags davon aus. Sollte ich mich geirrt haben, irritiert es mich, dass Sie auf den Rest meines Beitrags nicht eingegangen sind. Ihre Meinung dazu würde mich interessieren.

      11. Mika, „Ich sehe dennoch bei Weitem nicht jeden AfD Anhänger als Nazi oder Rechtsextremisten, auch wenn sie sich natürlich indirekt mit den extremen Inhalten einverstanden erklären, da sie sich nicht distanzieren.“
        Die nennt man dann „Mitläufer“ oder „Handlanger“.

      12. Sebastian (ein anderer), Sie sind irritiert, dass ich nicht auf den restlichen Text eingegangen bin? Ich bin eher irritiert, wie schnell Sie Menschen „einsortieren“ und ihnen „völkisches Gedankengut“ unterstellen.

        Wie Sie meinen Texten entnehmen können, bin ich für einen offenen Dialog, dieser ist ja schon hier, auf dieser Plattform beeinträchtigt, Sie sehen sowohl mich, als auch Herrn Napf im „völkischen Gedankengut“, Frau Schüttler wird direkt abgebügelt, dass man mit ihr/Mitgliedern einer rechtsextremen Partei nicht diskutiert usw. So kommen wir in unserer Gesellschaft nicht weiter.

        Sie kennen sicher die Äußerungen „in Deutschland darf man nichts mehr sagen“ – natürlich ist das nicht so, wir haben eine Meinungsfreiheit und solange die geäußerte Meinung bzw. Äußerungen allgemein nicht strafrechtlich relevant sind, darf hier jeder sagen was er möchte. Es sagt aber nicht mehr jeder was er möchte, weil die Reaktionen auf das Gesagte vergleichbar sind mit denen, die z.B. hier auf dieser Plattform geäußert werden und das betrifft nicht nur das Thema AfD sondern auch andere Themen, wie Verkehrswende, Energie usw. Und so fehlt eben genau der offene Dialog.

        Herr Napf stellte seine Sicht auf die Migrationspolitik dar und sofort kam „Rassismus, völkisch, in der AfD gut verortet“ usw. Er hat seine Meinung geäußert (diese geäußerten Meinungen vertreten sehr viele Menschen, auch viele Mitglieder etablierter Parteien) und u.a. klar geäußert, dass er sich von z.B. der Abschiebung (beruflich) integrierter Migranten distanziert. Er „darf geohrfeigt werden“, weil Ihnen (anderen) seine Meinungen nicht gefallen und es Ihrer Meinung nach (und der Meinung Anderer) die falsche Meinung ist und man schiebt ihn sofort weit nach rechts.

        Was erreicht man mit dieser Verurteilung? Was erreicht man damit, wenn z.B. Frau Schüttler abgebügelt wird? Nichts.

        Doch – etwas erreicht man schon. Derjenige, der genau weiß, dass er, wenn er Kritik an z.B. der Migrationspolitik äußert, sofort in die rechte Ecke gestellt, beschimpft, seine Meinung in eine Schublade sortiert wird usw., derjenige wird zukünftig oft auf einen Meinungsaustausch verzichten oder sich nur mit Menschen austauschen, die diese Meinung auch vertreten oder durch die er keine Verurteilung zu erwarten hat. Derjenige wird eventuell auch äußern „Man darf ja nichts mehr sagen“. Dieser Satz wird oft so platt gekontert mit „Du hast ja gerade auch gesagt und wurdest nicht daran gehindert“ usw. Diejenigen, die diesen Satz aussprechen, meinen in der Regel nicht „Hier ist es wie in Nordkorea“ sondern „Ich darf zwar ohne Befürchtung irgendwelcher gravierender, strafrechtlicher Konsequenzen nahezu alles sagen – ich sollte es aber nur sagen, wenn ich auch bereit bin die Konsequenzen, z.B. verurteilende Kommentare von Menschen mit anderer Meinung, gesellschaftliche und berufliche Ächtung usw. zu ertragen“. Was gibt anderen Menschen die arrogante Selbstgerechtigkeit Menschen sofort zu verurteilen?

        Auch bei mir waren Sie schnell dabei mit „völkisch“. Ich fand es interessant, wie schnell sich diese Schublade, in die Sie mich gerne einsortieren wollten, geöffnet hat und wie sehr Sie scheinbar darauf bedacht sind, dass ich mich distanziere, rechtfertige und belege, dass Ihr Urteil über mich falsch ist.

        Berenike wurde in einem Kommentar der Redaktion erwähnt „Sehr geehrte Frau S., wenn Sie sich als ehemalige AfD-Funktionärin an der Debatte beteiligen wollen, dann nutzen Sie bitte ihre eigenen Namen und keine falsche Identität.“ Mir fällt dazu nichts anderes ein, als erschreckend. Berenike war scheinbar AfD-Funktionärin. Sie wird hier öffentlich angeprangert. Sie möchte aber anonym und als Privatperson schreiben, stattdessen wird Sie als „Frau S.“ erwähnt, zum Klarnamen aufgefordert, ich gehe davon aus, dass man, wenn Interesse daran besteht, nun relativ leicht herausfinden kann, wer Berenike ist. Warum hat sie kein Recht auf Anonymität? Sind wir so weit, dass selbst ehemalige Parteizugehörigkeit für eine Meinungsäußerung von Wichtigkeit ist und man Rechtfertigung und „Buße“ erwartet? Anonym schreiben wird oft kritisiert. Ebenso oft wird erwähnt, dass man im Bekanntenkreis, im öffentlichen Leben usw (grob vereinfacht) AfD Zugehörige/Wähler ausgrenzen würde. Und dann erwartet man, dass unter Klarnamen geschrieben wird, mit der Gefahr (erdachtes Beispiel) „Lieschen Müller gehört das kleine xy-Geschäft in xy – da gehe ich nicht mehr hin“, inkl. Bemerkungen im persönlichen Umfeld mit „Was, du kaufst immer noch bei Lieschen Müller ein, du musst mal deren Kommentare lesen, die ist ganz klar AfD-Wählerin!“ und schon nimmt legt die Lawine an Umfang zu. So ist eigentlich klar, dass viele Menschen ihre Meinung nicht mehr öffentlich äußern oder anonym äußern, selbst wenn der Meinung gar nicht extrem ist.

        Nun zu Ihrer Reaktion auf meinen Post. Sie schrieben „Die Realität könnte aber auch bedeuten, dass das Verfassungsgericht entmachtet wird, die Medien beschränkt, Freiheitsrechte zurückgenommen werden und – so viel müsste doch nun wirklich endlich jede:r verstanden haben – Menschen aus diesem Land vertrieben würden, die irgendwem aus irgendwelchen Gründen nicht „deutsch“ genug sind.“

        Das ist Ihre Meinung. Meine ist eine andere. Schauen Sie sich die fiktiven Prozentverteilungen an, die ich in meinem Beitrag nannte. Wie genau sollte die AfD die notwendige 2/3 Mehrheit erlangen? Wie genau sollte die AfD eine Entmachtung „des restlichen Bundestages“ umsetzen können? Das sehe ich als unmöglich an.

      13. Zum Absatz „Berenike“: Wir akzeptieren auf unserer Plattform Pseudonyme, solange sie nicht missbraucht werden. Dazu gehört es nach unserer Interpretation, wenn Personen unterschiedliche Identitäten annehmen, was wir als Täuschungsversuch werten.

        Wer ein politisches Amt inne hat, muss seine Identität und Zugehörigkeit offen legen.

      14. Herr oder Frau Mika,
        ich möchte nicht auf Ihre wortreichen Beiträge eingehen. Nur einen, nein den wesentlichen Punkt anführen, bei dem Sie nach meiner Überzeugung einen Fehler begehen. Sie kritisieren die Ausgrenzung von AfD-Mitgliedern und Sympathisanten. Sie setzen die AfD auf eine Ebene mit den demokratischen Parteien, weil sie demokratisch gewählt sei.
        Es kann nicht oft genug gesagt werden: Eine undemokratische Partei wird durch die Wahl nicht plötzlich demokratisch. Die Wahlen sind kein Waschmittel zur Befreiung von antidemokratischem Schmutz.
        Und auch das muss immer wieder betont werden: Wer sympathisiert mit den Äußerungen von Häcke, Krah, Gauland, Weidel, Siegmund, Storch und vielen anderen, hat sich vom demokratischen Konsens verabschiedet und grenzt sich selber aus.

      15. Herr Schneider, sehen Sie? Das ist das Problem. Sie haben Ihre Meinung. Sie betrachten Ihre Meinung als die richtige Meinung und tolerieren andere Meinungen nicht. Das ist der Stand der Dinge in der Gesellschaft. Vorverurteilung, Schubladendenken, keine Dialogbereitschaft, Verurteilung und Stigmatisierung des Gegenübers, das eine andere Meinung hat. Wie ich schon schrieb, ich betrachte den Menschen und verurteile nicht vorab, ich gehe in Gespräche und ich muss, wenn auch manchmal zähneknirschend, tolerieren.

      16. @Mika:

        Sie sollten an Ihrer Lesekompetenz arbeiten. Ich habe Sie nicht als völkisch verortet, sondern aufgrund Ihrer sorglosen Bereitschaft, der AfD die Macht zu überlassen, vermutet, dass Sie von den Säuberungsphantasien der AfD nicht betroffen wären.

        Ebenso haben Sie meinen Beitrag an „Karl Napf“ an vielen Stellen missverstanden und offensichtlich auch dessen Beitrag. Das muss ich an dieser Stelle nicht noch mal ausführen.

  13. Vielen Dank an alle Beteiligten für diesen mutigen, persönlichen Erfahrungsbericht.
    Ich lese daraus eine große politische Blauäugigkeit, aber auch ehrliche Selbstreflexion und die Bereitschaft, den eigenen falschen Weg einzugestehen und zu korrigieren. Die „Aussteigergeschichte“ von Herrn Obst ist eine große Bereicherung der Debatte – bitte mehr davon!

    1. Was ist daran mutig? Wollen sie etwa sagen, dass in Deutschland Personen Repressalien zu erwarten haben, wenn sie mal mit der AfD in Verbindung gebracht wurden?

      Er hat damals mit einigen Politikfremden versucht etwas Neues aufzubauen. Gut, er hat nicht mit dem schändlichen Verhalten der anderen Parteien und der Presse gerechnet.
      Es war kein Platz im Haifischbecken.
      Auch die SPD war ganz vorne dabei bei den Beschuldigungen ;)

      1. Es ist mutig, sich öffentlich gegen die AfD zu stellen. Siehe Walter Lübcke und viele Andere.
        Und dieser Mut verdient allergrößten Respekt.

      2. Die Partei war bereits unter Lucke offen für die radikale und extreme Rechte. Und auch das Marktradikale der Anfangszeit ging oft in Verachtung für alle anderen Lebensentwürfe als die eigenen über. Schon am Anfang wurde über die Abschaffung des Wahlrechts für alle „Leistungsempfänger“ debattiert. Ich finde es bedenklich, diese frühe antidemokratische Potential heute so lapidar abzutun.

  14. Suche immer noch nach dem Grund für das Interview?

    Werbung für einen Klimaberater, der auf der aktuellen Welle versucht, Profit zu machen?

    Anti-AfD Stimmung. Dafür bräuchte es keinen weiteren Bericht.

    Oder eine Entschuldigung der Presselandschaft, weil den ursprünglichen Gründern unrecht getan wurde?

    1. Dass es Leute gibt, die die Veröffentlichung stört, ist doch schon mal ein guter Grund. Und die Innensicht aus der Frühzeit der Partei ist durchaus interessant.

      Wo und wie wurde übrigens „den ursprünglichen Gründern unrecht getan“?

      1. 1.) Kritisiere ich die Veröffentlichung nicht. Ich habe hinterfragt, worin der Sinn liegt und was die Autorin uns mitteilen möchte. Aber Reaktion von Frau Geyer scheint es hier unter ihren Beiträgen nie zu geben.

        2.) Die Innensicht aus der Frühzeit ist doch lange bekannt und breitgetreten. Hätte bei Ihren vielen Kommentaren zu dem Thema eigentlich gedacht, dass sie zumindest Grundwissen dazu hätten.

        3.) Das sagt er doch, man wurde in die rechte Ecke gestellt, von Gegnern und Presse. Eine Ecke, aus der man gar nicht kam. Potentielle Gegner wird man damit ein Deutschland nun mal sehr leicht los. Dachte man zumindest.

      2. Die Autorin möchte Ihnen nichts mitteilen. Sie berichtet über relevante gesellschaftliche Themen.

      3. @Samurai: Wenn Ihnen die Veröffentlichung redundant erscheint, müssen Sie sie nicht lesen. Und natürlich kritisieren Sie sie, indem Sie ganz unverblümt unlautere dafür Motive unterstellen.

        Was ich über die Phase weiß, können Sie zum einen nicht beurteilen, zum anderen hat das nichts damit zu tun, inwieweit ein Bericht für andere Leser interessant sein kann.

        Und dass die AfD „in die rechte Ecke gestellt“ wurde, ist wieder so ein larmoyanter Opfergestus. Die Partei hat sich selbst ganz freiwillig dorthin gestellt. Stück für Stück, und in nicht allzu ferner Zukunft wird sie schwarz auf weiß bescheinigt bekommen, dass sie eine gesichert rechtsextreme Gruppierung ist.

      4. Sie können mir aus dem 2013 Programm, und nur das kann man für die Zeit von Herrn Obst und anderen damaligen Mitstreitern heranziehen, sicherlich die Passagen nennen, die das Schieben in die rechte Ecke rechtfertigen?
        Was 8 Jahre später ist, steht auf einem ganz anderen Blatt.
        Nur dass die, die damals alle in das gleiche Horn geblasen haben und damit die Entwicklung beförderten, es nun toll finden, dass man angebliche Fehler eingesteht, sind in meinen Augen Heuchler.
        Eine Entschuldigung derer bei Herrn Obst wäre angebrachter als so herum, denn jetzt haben wir wirklich das rechtsextreme Problem.

      5. Was ist an „Stück für Stück“ so schwer zu verstehen? Das war natürlich ein Prozess – den die Gründer aber begünstigt und sehenden Auges zugelassen haben, indem sie Kreti und Pleti in die Partei ließen bzw. mit ihnen zusammen die Partei gründeten, auch solche, von denen sie wissen konnten, wes Geistes Kind sie waren. Dass es sie selbst später größtenteils weggefegt hat, haben sie sich im vollen Umfang selbst zuzuschreiben.

        Abgesehen davon sah schon in der Frühzeit der Partei ihr Mitbegründer Alexander Gauland die AfD als Heimat für „nationalkonservative“ und „nationalliberale“ Protestwähler. Und das nicht zufällig oder absichtslos, wie z.B. seine Kontakte zu Jürgen Elsässer belegen. Unter anderem in Gauland zeigt sich eine zunehmend mächtiger werdende Rechtsaußenströmung in der AfD, die seit der Gründung der Partei bis heute präsent ist.

        Und das gilt auch für andere. Da Sie das Jahr 2013 ansprechen: Mitbegründer des Thüringer Landesverbands im Jahr 2013 beispielsweise war Björn Höcke, der nur zwei Jahre später mit der (auch von Gauland unterzeichneten) „Erfurter Resolution“ den sogenannten „Flügel“ ins Leben rief. Da standen Lucke und Henkel schon auf verlorenem Posten. Höcke hatte sich u.a. mit seiner Autorentätigkeit für die NPD-Zeitschrift „Volk in Bewegung & Der Reichsbote“ schon vor der AfD-Gründung eindeutig positioniert.

        Und ebenfalls bereits 2013 erklärte Frauke Petry als Mitglied des Bundesvorstands, sie werde trotz Luckes anderslautenden Bestrebungen in ihrem sächsischen Landesverband auch weiterhin nicht konsequent die Aufnahme von ehemaligen Mitgliedern rechter Splitterparteien verhindern. So geschah es dann auch: Bis September z.B. 2013 traten geschätzt etwa 500 Mitglieder der Partei „Die Freiheit“ zur AfD über (die Schätzung stammt vom damaligen Parteivorsitzenden der „Freiheit“) und diese Partei verzichtete nach der Bundestagswahl 2013 zugunsten der AfD auf weitere Antritte zu Wahlen.

        Kurz und schlecht: Die AfD musste nicht in die rechte Ecke gestellt werden, die rechte Ecke war in der Partei von Anbeginn systematisch und erfolgreich aktiv.

    2. „Wenn er könnte, würde er diesen Teil seiner Vita einfach streichen. Genauso wie einen weiteren Teil: die ZWÖLF JAHRE, die er nach seiner Ausbildung als Fachinformatiker bei BP, British Petroleum, gearbeitet hat. „Auf der dunklen Seite der Macht“, sagt er grinsend, er, der Klimaexperte.“

      Wiegen 12 Jahre bei BP nicht weitaus mehr als zwei Jahre AfD?
      Wird es eine Fortsetzung dieses Artikels zu „der dunklen Seite der Macht “ ( jetzt grinsen wir doch alle mal darüber ) geben?
      Das wäre doch sicher viel interessanter, gerade im Hinblick auf seine heutigen Beruf.
      Den Artikel könnten man dann beispielsweise
      „Vom Saulus zum Paulus“ nennen.

      1. Sehr geehrte Frau S., wenn Sie sich als ehemalige AfD-Funktionärin an der Debatte beteiligen wollen, dann nutzen Sie bitte ihre eigenen Namen und keine falsche Identität.

      2. Liebe Redaktion,
        die meisten der Kommentatoren hier nutzen ein Pseudonym, warum nennen sie dies bei mir eine „falsche Identität“?
        Wenn ich unter meinem Klarnamen schreiben würde, würden sie unter meinen Kommentaren dann jedesmal vermerken, das ich ehemaliges Vorstandsmitglied der AfD bin?
        Gibt es eventuell die Möglichkeit dafür öffentlich , zum Beispiel auf dem Marktplatz, Abbitte zu leisten oder muss ich erst ein Interview über meine knapp 1,5 Jahre bei der AfD geben?

      3. @ Berenike: Die Nutzung von Pseudonymen in solchen Diskussionen/Beiträgen ist mir generell suspekt.

        Was hindert Dich daran, Deinen Klarnamen zu nennen? Stehst Du nicht zu Deinen Haltungen/Entwicklungen?

        Mir persönlich ist es egal, ob Du früher oder jetzt der AFD zugeneigt bist/warst, entscheidender ist es für mich, wie Du Dich aktuell positioniert.

        Ich jedenfalls habe kein Problem damit, Ross und Reiter zu benennen. Ich habe eine Meinung zu den kritischen Themen unserer Zeit und vertrete diese, privat, wie auch auch ggfs. öffentlich.

        Bin ich in Gefahr, wenn ich das tue? Wenn ja, warum?

        Ich finde, ein Dialog mit den Befürwortern der AFD ist sinnvoll, solange man davon ausgehen kann, dass man ergebnisoffen die Argumente austauschen kann.

        Dazu gehört für mich auch, auf populistische Parolen zu verzichten.

        Klar ist mir auch, dass es sinnlos ist, eingefleischte Demokratiegegner zu überzeugen.

        Protestsympathisanten zu überzeugen finde ich jedoch sehr sinnvoll und lohnenswert.

        Also: Zeig Dich, oder ggfs. Deine Nachfolger zu einem demokratischem Austausch ohne dogmatische, populistische demokratiefeindlichen faktenbasierten Grundeinstellungen.

        Ich fände einen konstruktiven Austausch sinnstiftend, unabhängig davon, was Du früher oder jetzt für Ansichten hattest, solang es nicht rassistische, antisoziale oder antidemokratische Ziele zum Inhalt hat.

        LG
        Leo Wulf
        Mitbegründer Bündnis Demokratie für Demokratie und Vielfalt Kürten
        und Mitgründer Verein Kürten für Demokratie und Vielfalt
        Webseite:
        http://www.kuerten-fuer-demokratie.de

    3. Herr oder Frau Sam Urai,
      sagen Sie doch mal, warum Sie sich hinter einem Pseudonym verstecken.
      Sie bezweifeln, dass es Repressionen gegen Nazigegner gibt. Ich helfe Ihrer Ahnungslosigkeit gerne ab.
      Ich erlebte bei einer AfD-Veranstaltung in Bergisch Gladbach eine Freiheitsberaubung. Ich erlitt durchRechtsextremisten eine Körperverletzung und es gab eine versuchte Körperverletzung. Über mehrere Morddrohungen kann ich ebenfalls berichten. Und mehrere Versuche, mich mit juristischen Mitteln zu verfolgen.
      Reicht das erst mal?

      1. Sehr geehrter Herr Schneider, ich fand/finde Ihren Beitrag zum AFD-Treffen in Kürten sehr gut. Darüber zu berichten war sehr wichtig. Ich fand und finde Ihren Artikel glaubwürdig, weiter so! Insofern, Hut ab dafür.

        Was mich wundert ist, dass Sie bei Ihren Kommentaren hier, wie auch z. B. bei der Initiative für Demokratie und Vielfalt in GL, doch häufig sehr personenbezogen/persönlich werden.

        Warum ist das so? Warum stehen Sie nicht etwas mehr über den Dingen? Es würde der Sachlichkeit, und damit der Hygiene der Diskussionen dienen, Sie könnten sich auf Sachargumente beschränken.

        Persönliche Attacken gegenüber „anonymen“ Kommentatoren mögen zwar gerechtfertigt sein, könnten aber unterbleiben.
        Dass sie ggfs. von direkten Anfeindungen betroffen sind, bedauere ich, aber nutzen Sie dagegen alle legalen, verfügbaren juristischen Mittel.

        Im Sinne der Sache = Demokratieförderung und Aufklärung über Demokratiefeinde/demokratieschädigende Aktivitäten, ist das hilfreicher, denke ich, denn sonst könnte der Eindruck überwiegen, dass Sie einen persönlichen Profilierungsdrang voranstellen. Deeskalation sorgt für eine gesunde Gesprächsbasis.

        Hochachtungsvoll

        Leo Wulf
        Mitbegründer Bündnis Demokratie für Demokratie und Vielfalt Kürten
        und Mitgründer Verein Kürten für Demokratie und Vielfalt
        Webseite:
        http://www.kuerten-fuer-demokratie.de

        P.S.
        Ich bin keiner der bekannten Parteien zugehörig.
        Wichtig ist mir der breite Konsens zu den demokratischen Grundwerten unserer Gesellschaft!

      2. Lieber Herr Wulf, danke für Ihre Einschätzung meiner Aktivitäten gegen die AfD. So weit ich informiert bin über Ihre Aktivitäten kann ich Ihnen die gleiche Wertschätzung für Ihre Arbeit aussprechen.

        Dass Sie hier meine Konflikte und Probleme mit einzelnen Personen des Gladbacher Bündnisses für Demokratie und Vielfalt ansprechen und auch sehr kritisch Stellung beziehen, erstaunt mich allerdings ganz erheblich.

        Vor der öffentlichen und einseitigen Darlegung ihrer Vorwürfe hätte ich jedenfalls ein persönliches Schreiben für angemessen gehalten.

        Sie greifen massiv an, ohne dass wir jemals ein Wort gesprochen haben. Der „Sachlichkeit“ und „Hygiene“ der Diskussion wäre eine persönliche Ansprache gut bekommen.

        Was bezwecken Sie damit? Dass ich auf Ihre Kritik eingehe? Dass ich öffentlich mache, was und wer die Ursachen für die Probleme sind? Oder erwarten Sie etwa, dass ich schweigend Ihre Vorwürfe zur Kenntnis nehme?

        Ich habe den Eindruck, dass es wenig durchdacht ist, auf diese Weise zu einer angemessenen Beurteilung der Fakten zu kommen. Ich werde jedenfalls nicht mitmachen, hier eine öffentliche Auseinandersetzung zu führen.

        Sie schreiben: „Deeskalation sorgt für eine gesunde Gesprächsbasis“. Ich stimme zu und biete ein persönliches Gespräch an bei dem ich Ihnen meine Positionen darlegen kann. Und das Ihnen die Chance gibt, vor Abgabe eines Urteils auch die Seite kennenzulernen, von der Sie offensichtlich bisher keine Kenntnis haben.

        Das Bürgerportal ist bestimmt bereit, Ihnen meine Email-Adresse zu geben, wozu ich hiermit die Erlaubnis gebe.

        In der Hoffnung auf ein konstruktives Gespräch mit freundlichen Grüßen
        Hartmut Schneider