Kandidaten für den Integrationsrat hatten sich bei der Wahlarena des Bürgerportals vorgestellt. Fotos: Thomas Merkenich

Die Podiumsdiskussion zur Wahl des Integrationsrates eröffnet die Debatten der Wahlarena des Bürgerportals. Vertreter der Wahllisten und Einzelkandidaten machten deutlich, warum der Integrationsrat wichtig ist, mehr Bekanntheit und mehr Beachtung bei der Kommunalwahl am 13. September verdiene.

Moderator Holger Crump (Bürgerportal) betonte zu Beginn den Stellenwert des Gremiums: Viele Menschen mit internationaler Geschichte dürften bei der anstehenden Kommunalwahl weder Bürgermeister noch Stadtrat mitwählen.

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Der Integrationsrat würde den immerhin rund 20.000 Wähler:innen in der Stadt Möglichkeiten bieten, ihre Ideen und Vorstellungen in das politische Geschehen mit einzubringen. Entweder durch Kandidatur für den Integrationsrat und ehrenamtliche Mitarbeit, oder zumindest durch Teilnahme an der Wahl zum Integrationsrat.

Das Podium war mit fünf Kandidat:innen für den Integrationsrat sowie einer Vertreterin aus dem Rathaus gut besetzt. Insgesamt nehmen an der Wahl 66 Kandidat:innen teil.

Kritik am Wahlmodus

Mit 66 Kandidat:innen steht den Wähler:innen eine umfassende Auswahl an Kandidat:innen zur Verfügung. Gleichwohl wurde im Umfeld der Podiumsdiskusion Kritik am Modus der Kandidatur deutlich. So könne laut Wahlordnung zum Integrationsrat prinzipiell jeder als Kandidat:in aufgestellt werden – sofern diese/r zustimmt.

Hier wurde der Vorschlag genannt, die Kandidaturen zumindest mit einer Unterschriftenliste zu untermauern. So sei letztlich eine bessere Verankerung in der entsprechenden Community sichergestellt, erfuhr das Bürgerportal am Rande der Veranstaltung.

Auch dass Migranten nicht automatisch zu den Wähler:innen des Integrationsrates gehören, trefe nicht unbedingt die Realität, machten Vertreter von Communities deutlich. Hier müsse bei den Wahlberechtigten unbedingt nachgebessert werden.

Ungelöst sei auch ein Problem der Sitzverteilung. Einzelkandidat:innen mit starkem Stimmenanteil könnten auf Basis der Regelungen zur Sitzverteilung durchaus als Einzelperson mehrere Sitze belegen. Diese würden nicht durch reale Kandidat:innen besetzt und mithin leer bleiben.

Die Teilnehmer der Debatte im Überblick

Nilofaar Aghazadeh nahm als Kandidatin die Wählergruppe „Unser buntes Bergisch Gladbach“ (UbBG, Listenplatz 1) teil.

Nilofaar Aghazadeh

Haleh Bagherzadeh vertrat die „LINKE, internationale Liste“ (LIL), wo sie ebenfalls auf Platz 1 kandidiert.

Haleh Bagherzadeh

Die dritte von vier Wählergruppen wurde durch Redouan Tollih repräsentiert, der für das „Bündnis für Vielfalt und Chancengleichheit in Bergisch Gladbach“ auf Platz 2 antritt.

Redouan Tollih

Weaam Eissa und Michaela Bhattacharjee ergänzten die Runde als Einzelkandidatinnen für die Integrationsratswahl.

Weaam Eissa

Komplettiert wurde die Runde durch Nicole Mrziglod, die im Rathaus der Stadt Bergisch Gladbach das Thema Integration betreut. 

Michaela Bhattacharjee und Nicole Mrziglod

Vielfältige Motive für die Kandidatur

Die Runde mache unterschiedliche Motive der Kandidat:innen für ihr Engagement im Integrationsrat deutlich. Stärkung des Ehrenamtes, der Menschenrechte und des interkulturellen Dialogs wurden hier u.a. genannt. Aber auch der Kampf gegen Rassismus soll künftig oben auf der Agende des Gremiums stehen.

Die Kandidat:innen mit internationalen Wurzeln wollen insbesondere ihre eigene Lebenserfahrungen in Deutschland mit in den Integrationsrat einbringen. Michaela Bhattacharjee verwies auf ihre Praxiserfahrung in der Flüchtlingshilfe (u.a. Leitung des Internationalen Begegnungscafés im Café Leichtsinn).

Deutlich wurde auf dem Podium die Relevanz der Sprache. So seien dringend Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache speziell für Mütter notwendig. Umgekehrt wünschen sich Migranten aber auch, dass es Sprachkurse für ihre Muttersprache gibt. Nur so könnten ihre Kinder, die hier in der zweiten Generation aufwachsen, adäquat mehrsprachig aufgezogen werden. 

Wichtig, aber zu wenig bekannt

Die Debatte machte zudem deutlich: Ein drängendes Problem ist immer noch die Mobilisierung der Menschen, für die der Integrationsrat steht. Das Gremium ist in verschiedenen Communities noch nicht ausreichend bekannt. Dies soll künftig intensiver angegangen werden.

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des Bürgerportals. Kontakt: info@in-gl.de

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