Mitten im Grünen. Foto: Stefan Krill

Herkenrath. Mitten im Grünen. Foto: Bergisch Schön

Die Grünen haben intensiv mit Bürgern und Initiativen über den Vorentwurf für den Flächennutzungsplan diskutiert. Die Sorgen um die Minderung der Lebensqualität in GL ist berechtigt. Damit Bergisch Gladbach als Stadt im Grünen mit hoher Lebensqualität erhalten bleibt müssen die Potenzialflächen neu bewertet werden. Ein kompletter Neustart könnte die bessere Lösung sein.

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Wir, die Fraktion Bündnis90/Die Grünen sehen es sehr positiv, dass 4600 Einwendungen, Stellungnahmen und auch Anregungen aus der Bürgerschaft zum FNP-Vorentwurf bei der Stadt eingegangen sind. Hier zeigt sich, wie stark unsere Bürgerinnen und Bürger an der Gestaltung der Stadtentwicklung interessiert sind und mitgestalten wollen.

Sie haben viel Arbeit, Recherche, Engagement und Sachverstand in die oft sehr ausführlichen Stellungnahmen eingearbeitet. Davon konnten wir uns bei intensiven Gesprächen und Diskussionen überzeugen, denn wir haben bereits mit Bürgerinnen und Bürgern und Bürgerinitiativen aus allen Stadtteilen diskutiert.

Ihre Kritik betrifft nicht nur das eigene Umfeld, sondern auch die Entwicklung der Gesamtstadt und damit die Sorge der Minderung der Lebensqualität in unserer Stadt bei der Umsetzung des Vorentwurfes.

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Schon heute ist z.B. die Luftverschmutzung in der Stadt groß. Die im Vorentwurf genannten Suchräume liegen im Außenbereich und betreffen damit Landschaftsschutzgebiete und Waldflächen. Der Wald als Filter würde entfallen , es käme dann z.B. zu einer starken Zunahme von Feinstäuben mit entsprechend negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger.

Schon jetzt ist Bergisch Gladbach im Begriff den grünen Charakter zu verlieren (s. Schnabelsmühle, Innenstadt ). In Anbetracht des Klimawandels (höhere Temperaturen und häufiges Auftreten von Klimaextrema) müssen Frischluftschneisen, Biotopvernetzungen, vermehrte Baumpflanzungen und der Erhalt von Grünflächen und Waldgebieten Vorrang vor allen übrigen Planungen haben.

Daraus ergibt sich, dass die im Vorentwurf des FNP ausgewiesenen Potentialflächen neu bewertet werden müssen.

Neben dem Aspekt der Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels für unsere Stadt müssen in einem FNP zentrale Kriterien auch die Minimierung des Flächenverbrauches, die ökologische Ausrichtung der Ökonomie und die Beachtung von soziologischen Aspekten sein. Der LEP und der Regionalplan fordern eine Anwendung dieser Kriterien. Sie werden in der Begründung des Vorentwurfes erwähnt, aber bei der Festlegung der Potentialflächen nicht berücksichtigt.

Gleiches gilt für die Infrastrukturerfordernisse. Ob wirklich die Ausweisung so großer Wohngebiete notwendig ist, muss bezweifelt werden. Gleiches gilt für die Ausweisung von Gewerbegebieten, da weder Art noch Struktur des wünschenswerten Gewerbes festgelegt wurden.

Mit den vielen Argumenten, die eine rege und an der positiven Entwicklung unserer Stadt interessierten Bürgerschaft zusammengetragen hat, werden wir uns in der Fraktion weiterhin konstruktiv auseinandersetzen.

Die Verwaltung ist gut beraten, die Argumente der Bürgerschaft ernst zu nehmen und einen FNP unter Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger aufzustellen, der dann auch von allen akzeptiert wird. Das beinhaltet auch, darüber nachzudenken, ob die Arbeitskraft der Verwaltungsmitarbeiter wirklich sinnvoll in der Durchsicht der 4600 Einwendungen eingesetzt sei.

Würde nicht ein Neustart des FNP unter Einbeziehung von Bürgerinnen und Bürgern zu besseren Ergebnissen führen?

Unser aller Anliegen ist: Bergisch Gladbach muss als Stadt im Grünen mit hoher Lebensqualität erhalten bleiben. 

Edeltraud Schundau, Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen

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