Der Ausschuss für Mobilität und Verkehrsflächen gibt grünes Licht für eine Verkehrsmittel der Zukunft: autonome Shuttle sollen in zehn Jahren Bensberg mit Moitzfeld und Kürten verbinden. Schwerer tut sich die Stadt mit dem Verkehr der Gegenwart: Straßensanierungen werden aufgeschoben, um Tempo 30 heftig gerungen. Wir fassen alle Debatten und (überraschend einmütigen) Entscheidungen zusammen.

Das Wichtigste im Überblick:
# Shuttle soll Moitzfeld, Herkenrath und Kürten anbinden
# Starker Appell für Tempo 30 in Schildgen
# Erste Abstriche am Straßenbauprogramm
# Wünsche Om Rodde werden berücksichtigt
# Doch kein neues Mobilitätskonzept
# Vorerst keine zweite Radstation
# Hilfen für Schloss- und Nikolausstraße
# Zwei Optionen für den Hüttenzauber

Die Sitzung des AVM am Dienstag machte deutlich, warum dieser Ausschuss genau so benannt wurde: er kümmert sich um Visionen für die Mobilität der Zukunft und kämpft hart damit, die Verkehrsflächen der Gegenwart in den Griff zu bekommen.

Fast so wichtig wie der S 11-Ausbau

Die Vision einer Verlängerung der KVB-Linie 1 über Bensberg hinaus wird konkreter. Nach dem Kreistag gab jetzt auch der Bergisch Gladbacher Ausschuss grünes Licht für die Pläne, den Osten der Stadt, die Industriegebiete in Moitzfeld und das Hinterland in Kürten mit einem innovativen Verkehrsmittel anzubinden: Mittelgroße Shuttle-Busse sollen zunächst durch einen Tunnel vom Bahnhof Bensberg bis zur Thomas-Morus-Akademie und dann weiter über eine eigene Trasse durch Herkenrath und Moitzfeld bis Kürten-Spitze fahren.

Hört sich nach wie vor verwegen an, ist angesichts eines Planungs- und Bauzeitraums von gut zehn Jahren technisch aber durchaus realistisch. Und eben auch wirtschaftlich. Das erläuterte ein Gutachter (wie bereits im Kreistag) noch einmal ausführlich im Ausschuss.

Vor einigen Jahren sah das noch anders aus. Doch inzwischen gibt es neue Kriterien für die Berücksichtigung der Nutzer-Vorteile und von Umweltgesichtspunkten. Nach diesen Berechnungen würde das Projekt trotz der jetzt auf 82 Millionen Euro geschätzten Planungs- und Baukosten (inklusive eines Risikoaufschlags von 30 Prozent) mehr Nutzen als Kosten verursachen.

Das Aachener Unternehmen Cubonic entwickelt Transporter für Menschen und Waren, die künftig autonom fahren können. Stefan Miltenyi ist Gesellschafter dieser Firma. Foto: Screenshot cubonic.eu

Vor allem aber würde es die bislang als unlösbar eingestuften Verkehrsprobleme im Osten der Stadt beheben. Weder auf der Straße noch mit einer Straßenbahn wäre das zu einem vertretbaren Aufwand machbar, hatten die Gutachten ergeben. Damit sei das Projekt für die ganze Stadt annähernd so wichtig wie der S 11-Ausbau, sagte der Beigeordnete Ragnar Migenda.

Denn der Verkehr in der Region wird weiter ansteigen, im Technologiepark und vor allem beim Unternehmen Miltenyi Biotec wächst die Zahl der Arbeitsplätze rasant, von einem Plus von 2000 Stellen geht das Gutachten für die nächste Jahre aus.

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Miltenyi Biotec wächst rasant

Mit einer breit angelegten Strategie ist Miltenyi Biotec auf dem Zukunftsmarkt der Zell- und Gentherapie sehr erfolgreich: Der Umsatz des Konzerns mit Sitz in Moitzfeld erreicht bald die Milliarden-Grenze, rund 4500 Menschen arbeiten bereits für die Firma. Stefan Miltenyi ist nach wie vor Alleineigentümer – und treibt nebenbei auch die Mobilität der Zukunft voran. Das ist für Bergisch Gladbach mindestens so wichtig wie für sein Unternehmen.

Und gleichzeitig ist für die Unternehmen vor Ort eine gute Verkehrsanbindung ein wichtiges Argument, am Standort zu bleiben und zu expandieren. Daher engagiert sich Miltenyi maßgeblich für das Projekt, hat sich sogar selbst an einen Shuttle-Entwickler beteiligt.

Der Vorteil der fahrerlosen Shuttle ist ihre große Flexibilität. In der Hauptverkehrszeit verkehren die 11 Busse in der Modellrechnung mit jeweils 15 Sitz- und Stehplätzen zwischen Bensberg und Moitzfeld, weiter nach Herkenrath noch 12 mal und nach Spitze 6 mal – was immer noch einem 10-Minuten-Takt ergibt. So würden rund 5500 Personen am Tag befördert, womit das System auch in der Spitze nur zu 76 Prozent ausgelastet wäre.

Kritik am Vorgehen der Verwaltung äußerte Benno Nuding, Fraktionsvorsitzender der FWG. Der Kreis habe gerade seinen sehr umfangreichen Abschlussbericht zum Projekt öffentlich gemacht, diese Infos hätte auch im städtischen Ausschuss vorgestellt werden müssen.

Hinweis der Redaktion: Den Abschlussbericht der Kreisverwaltung können Sie hier abrufen. Hier finden Sie die Beschlussvorlage für den Ausschuss und hier alle Beiträge zum Thema.

Vertreter aller Fraktionen begrüßten die Pläne; stellten aber auch klar, dass man sich noch ganz am Anfang befinde und viele Details noch ausdiskutiert werden müssen. Zum Beispiel, ob die Trasse nicht auch als Radschnellweg genutzt werden kann, regte die CDU an. Sie hätte auch gerne an Anbindung des Bahnhofs in Gladbach an den Bensberger Bahnhof, zum Beispiel in Form einer Seilbahn.

Der Ausschuss votierte fast einstimmig (gegen die FWG bei Enthaltung der AfD und zwei CDU-Mitgliedern) dafür, die Verwaltung nun mit den nächsten Schritte für das Shuttle-System zu gehen, in enger Abstimmung mit dem federführenden Kreis und mit Kürten. Konkret bedeutet das zunächst, mit Land und Bezirksregierung über eine Förderung des innovativen, aber teuren Projektes zu reden. Wofür der Gutachter und die Stadt gute Chancen sehen.

2026 soll mit der Entwicklungs- und Genehmigungsplanung begonnen werden, 2028 mit dem Planfeststellungsverfahren, 2031 mit dem Bau und 2034 dann mit dem Testbetrieb. Das sei eine konservative Planung, sagte der Gutachter, unter Umstände gehe es schneller.

Allerdings sind auf dem Weg dahin noch einige dicke Bretter zu bohren. Zwar ist die Trasse im Flächennutzungs- und auch im Regionalplan bereits grob eingezeichnet. Aber im Detail wird die Stadt auf private Grundstücke zugreifen müssen. Zum Beispiel am dicht bebauten Bockenberg, wo der Tunnel endet und es oberirdisch weiter geht.

Dort werde die Trasse wahrscheinlich eng an Gebäude entlang führen, einige müssten womöglich abgerissen werden, sagte der Beigeordnete Migenda. Aber das sind bei Vorhaben dieser Größenordnung übliche Verfahrensweisen – und kaum mit den Problemen zu vergleichen, die die Stadt bei der Realisierung eines Radwegs oder eines Einkaufszentrums in Herkenrath mit den Grundstücken hat.

Foto: Thomas Merkenich

Schildgen …

Dreimal steht Schildgen auf der Tagesordnung. Schnell abgehandelt werden die zwei Punkte, bei denen es um die Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße geht. Wie berichtet geht es im Abschnitt 1 (Geschäftszentrum) erst weiter, wenn eine dritte Ausschreibung für die Öffentlichkeitsarbeit des Projektes endlich erfolgreich verläuft.

Auch die inzwischen auf Wunsch des Ausschusses vorgenommenen Plan-Änderungen für den Abschnitt zwischen Leverkusener und Schlebuscher Straße (breites Hochbord auf der einen, Parkbuchten auf der anderen Seite) wurden ohne Debatte zur Kenntnis genommen.

… und das Tempo-30-Dilemma

Um so länger, und ziemlich chaotischer wird die Diskussion über die Einführung von Tempo 30 auf der ganzen Altenberger-Dom-Straße.

Zunächst gibt die Verwaltung bekannt, dass auf dem 600 Meter langem Hauptstück schon in der kommenden Woche Tempo 30 eingeführt wird. Und zwar zwischen der Kreuzung Kempener Straße und der Einmündung des Fahner Wegs (etwa auf halber Strecke zwischen Eispol und Kreishandwerkerschaft).

Die Grundlage dort ist der Lärmschutz: auf Basis des Lärmschutzaktionsplans wurden entsprechende kleinteilige Lärmgutachten erstellt, die nun wieder eine rechtssichere Anordnung von Tempo 30 erlauben.

Für das restliche Teilstück vom Fahner Weg bis zur Schlebuscher Straße, so die Verwaltung, gebe es dagegen keine rechtliche Grundlage. Lärmschutzprobleme seien dort (aufgrund der lockeren Bebauung) nicht nachgewiesen, die beiden Kitas lägen nicht (wie im Gesetz gefordert) direkt an der Altenberger-Dom-Straße.

Eine Aussage, die bei den Ausschussmitgliedern über alle Parteigrenzen zunächst zum Widerspruch, und dann fast zu einem Aufstand führt. Ausgangspunkt war ein gemeinsamer (!) Antrag von CDU, Grünen, SPD, FDP und FWG, jetzt doch endlich auf der ganzen Straße für Tempo 30 zu sorgen.

Es gebe eine übergroße Mehrheit in Bevölkerung und Politik für diese Maßnahme, argumentierten SPD, CDU, Grüne und FWG. Daher solle die Verwaltung nun dafür sorgen, dass dieser Wille auch umgesetzt werde. Natürlich nicht gegen bestehendes Recht, aber unter kreativer Ausnutzung aller Spielräume.

Die Verwaltung verheddert sich in der Defensive, kann die Frage nach dem Status des Lärmschutzes nicht klar beantworten – und sagt eine gründliche Prüfung zu. Zur nächsten Sitzung, daran lassen alle Fraktionen (bei Enthaltung der AfD) keinen Zweifel, wollen sie eine Lösung sehen. Zur Not, so eine Idee aus der CDU, könne man doch Parkbuchten für Kita-Eltern direkt an der Altenburger-Dom-Straße einrichten.

Straßenbauprogramm – mit ersten Verzögerungen

Das Straßenbauprogramm 2023 – 2027 mit elf Maßnahmen in diesem Jahr wird nach kurzer Erörterung einstimmig beschlossen. Im Gegensatz zum Vorschlag der Verwaltung wurde dabei auf Antrag von Grünen, SPD und FWG die Sanierung des Herkenfelder Wegs von 2026 auf 2024 vorgezogen. Der Weg sei gerade für Kinder und Jugendliche auf dem Weg zur IGP und zum Kombibad wichtig, so die Begründung, der sich alle Fraktionen anschlossen.

Auf Antrag der CDU erstattet die Verwaltung dem Ausschuss regelmäßig Auskunft, wenn es größere Kostenüberschreitungen oder Zeitverzögerungen gibt. Auch das wird einstimmig beschlossen.

Dass die Planung nicht in Stein gemeißelt ist, zeigte sich bei einem anderen Tagesordnungspunkt. Die Leverkusener Straße wird nicht in diesem Jahr sondern erst 2024 erneuert – weil diese Arbeiten sonst parallel zur Sanierung eines kleinen Stücks der Paffrather Straße gelaufen wären und den Busverkehr über Gebühr behindert hätte.

Zum Ausbau der Straße Om Rodde in Refrath nimmt die Stadt die Wünsche der Anwohnerschaft auf. Dort soll es keinen Mischverkehr, sondern eine klare Abgrenzung von (gepflasterter) Fahrbahn und Gehweg geben. Es soll einen Wechsel von Parkplätzen und Begrünung werden, auf die Einführung von Schritttempo in der 300 Meter langen Straße wird verzichtet. Der Ausschuss ist einverstanden, erneut einstimmig.

Eine kurze Debatte gibt es über den Ausbau des Neuenhauser Wegs in Schildgen. Auf Wunsch der Anwohner soll dort zusätzlich ein kleiner Verbindungsweg befestigt werden. Die FWG wendet ein, dass das ein kleiner Weg zwischen zwei Waldstücken sei, für den es alternative Radrouten gebe und der auch mal matschig sein dürfe, also nicht versiegelt werden solle.

Das führt zu einer Sitzungsunterbrechung; nachdem die Verwaltung darauf hinweist, dass die Befestigung wasserdurchlässig sein soll zieht die FWG ihren Einwand zurück.

(K)ein neues Mobilitätskonzept

Die ungewohnte Harmonie gerät kurz in Gefahr, als es um eine Anfrage von Grünen und SPD in Sachen Mobilität rund um das Zanders-Gelände geht. Die FDP bringt ein eigenes Mobilitätskonzept für die Innenstadt ins Spiel – was die SPD rundheraus ablehnt. Da würden die anderen Stadtteile nicht mitspielen, Mobilität müsse für die ganze Stadt gedacht werden.

Von einem ganz neuen Mobilitätskonzept, das Bürgermeister Stein ins Gespräch gebracht hatte, rückten Verwaltung und Parteien jetzt wieder ab. Das Mobik 2030 aus dem Jahr 2016 sei besser als sein Ruf, sagt der Beigeordnete Migenda, es müsse in seinen Komponenten nur endlich umgesetzt werden. Und in einigen Punkten, die sich verändert haben (Zanders, Wachendorff, Bahnhof, …) nachjustiert werden.

Das bekräftigte die SPD. Das Mobil mit seinem grundsätzlichen Ziel, den Rad- und Fußverkehr sowie den ÖPNV zu Lasten des Autoverkehrs zu stärken, sei nach wie vor richtig.

Zweite Radstation derzeit nicht akut

Einen Antrag zur Erweiterung oder Ergänzung der Radstation am Bahnhof ziehen Grüne, SPD und FWG zurück. Die Argumente der Verwaltung, zunächst müsse die Neugestaltung des gesamten Bahnhof-Areals klarer werden, sei stichhaltig.

Hilfe für die Schlossstraße

Ein Eil-Antrag der CDU, den durch die neuen Baustellen betroffenen Händlern und Gastronomen auf der Schlossstraße unter die Arme zu greifen, trifft bei allen Fraktionen auf Sympathie. Ein Verbot der Außengastronomie während der (mehrjährigen Bauzeit) soll zurückgenommen und die Gebühren erlassen werden. Zuständig ist allerdings der Finanzausschuss, der nun mit dem Thema befasst werden soll.

Für die Geschäfte in der Nikolausstraße, die durch die aktuelle Umleitung während des anstehenden Frühlingsfestes massiv beeinträchtigt zu werden drohen stellte die Stadt sehr kurzfristige Abhilfen in Aussicht. Die Baufirma werde auch die Absperrungen rechtzeitig zum Fest abräumen.

… und für den Hüttenzauber

Die CDU fragt nach, was nach der Neugestaltung des Platzes vor der Schlosstreppe aus dem weihnachtlichen Hüttenzauber werde – der nach der Pflanzung eines größeren Baumes dort keinen Platz mehr habe.

Nach Angaben der Stadt ist jedoch nicht der Baum das Problem, sondern die Tatsache, dass die „Hütte“ in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist und auch ein bislang genutztes angrenzendes Privatgrundstück nicht mehr zur Verfügung stehe.

Zwar sei schon über einen Umzug des Hüttenzaubers auf den Deutschen Platz nachgedacht worden, realistisch seien aber nur zwei Optionen: Der Baum kommt nicht, oder die Hütte wird wieder etwas kleiner.

Und damit geht die Ausschusssitzung nach nur etwas mehr als zwei Stunden zu Ende.

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Journalist, Volkswirt und Gründer des Bürgerportals. Mail: gwatzlawek@in-gl.de.

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21 Kommentare

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  1. Guten Abend,
    seit nunmehr 24 Jahren wohne ich auf der Leverkusener Straße in Schildgen. Noch nie war der Verkehr so schlimm und die Geräusche so laut, wie in den letzten Jahren. Sicherlich tun die Straßenverhältnisse einiges hinzu. Sicherlich haben die Abrollgeräusche der Autos, die höhere Frequentierung der Busse und der enorm angestiegene LKW-Verkehr jeweils ihren Anteil hieran.
    Laut Lärmschutzplan wurde festgestellt, dass die Geräusche hier für ein gesundes Wohnen entlang der Straße nicht mehr gegeben sind. In der Presse liest man überwiegend von der Änderung des Tempolimits auf der Altenberger-Dom-Straße.
    Wir haben in der Zeit, in der wir hier leben mehrere schwere Unfälle, teilweise mit Todesfolge erlebt. Trotz dessen wurden – weil es sich um eine Landstraße handele – keine Maßnahmen getroffen.
    Zwischenzeitig wurde ein Gerichtsurteil verkündet, nachdem man auch auf Landstraßen eine Geschwindigkeitssenkung auf 30 Km/h durchführen kann. Gibt es hier Planungen?
    Es wäre nach unserer Auffassung schon hilfreich, wenn in Höhe der Tankstelle eine Blitzanlage aufgestellt werden würde. Dies würde zumindest die Rennfaher etwas eindämmen.
    An einer Mitteilung wären wir sehr interessiert.
    VG

  2. Bin etwas überrascht. Die 30er Schilder in Schildgen wurden doch schon vor geraumer Zeit angebracht und aus meiner Erfahrung auch beachtet. Oder hatten die bislang keine Relevanz?

  3. ein fahrerloses Shuttle ist wie eine Bahn zu betrachten. Im 10-min. Takt.
    In Herkenrath, Moitzfeld gehen dann an kreuzungspunkten im 5-minutentakt (beide richtungen?) die Schranken herunter. oder gibt es dafür Tunnel-anlagen?
    am ende in Spitze und in Herkenrath gibt es dann einen Park-and-ride-Parkplatz für die Autofahrer?

    Ganz nebenbei: da fragt man sich doch, wieso 82mio euro (später mind. 110mio.) für diese sache möglich sind, aber kaum Finanzen für ordentliche Radwege bereitstehen?

  4. 82 Millionen Euro geschätzten Planungs- und Baukosten…..
    3 Fragen:
    1. Wer finanziert das Projekt ?
    2. Was passiert mit den Anwohnern ?
    3. Wer steckt hinter Cubonic ? Kann weder eine Website noch Telefonnummer finden.

    Hoffentlich ist es noch erlaubt solche Feagen als Bürger zu stellen

    1. 1. Das Projekt wird getragen und finanziert von der Stadt Bergisch Gladbach, dem Rheinisch-Bergischen Kreis und voraussichtlich der Stadt Kürten. Fördermittel sollen bei Bund und Land beantragt werden.
      2. Sie werden im Rahmen des Planfeststellungsverfahren beteiligt.
      3. Die Cubonic GmbH ist ein Unternehmen zur Entwicklung von (automatisierten) Elektrofahrzeugen und Logistiksystemen mit Sitz in Aachen. Sie war u.a. von Stefan Miltenyi aus der Insolvenz eines Vorgängerunternehmens gegründet worden.
      4. Ja. Kommentare, die potenziell geschäftsschädigende Aussagen ohne Belege enthalten, sind auf unserer Website jedoch nicht erlaubt.

      1. Was Punkt 4 angeht: Entschuldigung. Das mein ursprünglicher Kommentar nicht veröffentlicht wurde ist im nachhinein sehr sinnvoll.
        Ich bitte um Entschuldigung an die Redaktion.

        Was das Geld angeht so bin ich aber ehrlich gesagt wie viele andere Bürger kritisch. Mann muss sich nur mal die Kommentare hier lesen.
        Ich würde für 80.000.000 Millionen Euro folgendes in B.GL machen:

        1. Regulären ÖPNV stärken. UA auch die im Text genannten Strecken. Mit günstigen und bereits bewährten Verkehrsmitteln. z.B. Bus und Bahn. Vielleicht Elektro-Busse oder Wasserstoff.
        Aber lieber etwas sicheres und bewährtes als Gondeln über halb Bergisch Gladbach oder Roboter-Busse.
        2. Schulen modernisieren und lebenswerter machen
        3. Polizei, Feuerwehr und THW fördern
        4. Soziale Projekte fördern (z.b. Klimaschutz, Naturschutz, Kitas bezahlbar machen, Ehrenamt fördern, Wohnungsmarkt bezahlbarer machen, Integration und Inklusion fördern, Interreligiösen Dialog stärken)

  5. Gestern sollte es noch eine Seilbahn sein, heute ein „autonomes Shuttle“.
    Auch dieses duerfte in spaetestens 2 Jahren wieder in der Schublade verschwinden. Offenbar geht es nur darum, Zeit zu schinden in der Hoffnung auf…ja, worauf eigentlich? Dass sich dank Home Office das Thema von selbst erledigt? Dass von Koelner Seite endlich eine Verlaengerung der Strassenbahn auf die Tagesordnung kommt?
    In und um den Technologiepark arbeiten ca. 5000 Menschen. Wieviele Shuttles braucht es, um im morgendlichen Berufsverkehr die Umsteiger:innen einer einzigen Strassenbahn zu befoerdern? Wie lang ist dadurch die durchschnittliche Umsteigezeit?
    Die Seilbahn haette den Charme, dass sie einfach zu bauen und auch wieder abzubauen ist, wenn sie nicht mehr benoetigt wird. Liesse sich die Shuttle- zur Strassenbahntrasse umbauen, mit vertretbarem Aufwand? Wohl eher nicht.

    Neuenhauser Weg: Ich verstehe nicht, warum hier ein ‚Ausbau‘ erforderlich ist – umso wichtiger scheint mir dagegen eine (wassergebundene) Befestigung des Verbindungswegs zum Odenthaler Markweg. Bitte inklusive Beleuchtung!

    1. Ich weiß nicht, ob da Zeit geschunden oder gewartet wird. Tatsache ist jedenfalls, dass es nicht mehr lange dauert, bis die geburtenstarken Jahrgänge („Boomer“) in Rente gehen und der (Berufs-)Verkehr sich drastisch reduzieren wird. Das sollte man auf dem Schirm haben.

  6. Eine schnelle Entscheidung zu Tempo 30 in einem wichtigen zentralen Teilstück – das wird, wenn auch genügend kontrolliert wird, für mehr Sicherheit für viele Verkehrteilnehmer sorgen. Für die Radfahrenden in Schildgen reicht das aber nicht, um sicher durch den Ort zu fahren. Das bedarf eines „richtigen“ Radweges, auch um radfahrende Kinder und Senioren zu schützen. Ich hoffe und wünsche mir, auch hier sind sich alle Beteiligten einig und setzen sich dafür ein.

  7. Zur Verlängerung der Linie 1 („Shuttle“)

    Am meisten beeindruckt hat mich bei der Diskussion:

    – dass die Belastbarkeit der zugrunde gelegten Annahmen und Berechnungen, die nun im zweiten Anlauf zu einem ausreichenden „Volkswirtschaftlichen“ Nutzen geführt haben, überhaupt nicht kritisch hinterfragt wurde. Man scheint zu glauben und zu vertrauen, trotz der Tragweite des Vorhabens. Die (mehrfach bemühte) „visionäre“ Bedeutung des Vorhabens und die Aussicht auf Fördermittel schien alles andere zu überstrahlen.

    – Die Zuversicht, mit der die große Mehrheit unseres Stadtrates bereit ist, ins Risiko bei dieser Shuttle-Lösung zu gehen. Eine Lösung, die es vergleichbar in Deutschland so bisher nicht gibt und in absehbarer Zeit wohl auch nicht geben wird. Ohne erkennbare Absicherung. Und dies in unserer Stadt, in der es (bei wirklich allem Respekt gegenüber den handelnden Personen) kaum gelingt, die bestehende Infrastruktur einigermaßen in Schuss zu halten.

    – die Leichtigkeit, mit der akzeptiert wurde, dass dort, wo sich heute Bürgersteige, Grundstücke, Bäume oder Häuser (insbesondere Bensberg und Herkenrath) befinden, zukünftig eine zusätzliche Busspur sein wird, auf der alle paar Minuten ein Shuttle vorbeirauscht.

    -die optimistische Zeitplanung. Dieses komplexe Megaprojekt soll weniger lange dauern als das vergleichsweise einfache Projekt InHk – Bensberg.

    – dass der Vortragende bzgl. der Kosten von einem Risikozuschlag von lediglich 30 % ausgeht. Realistisch wäre aller Erfahrung nach sicherlich eher der Faktor 2. Ob sich das Projekt dann noch gerechnet hätte?

    Es ist zu wünschen, dass diese Punkte dem Vorhaben später nicht auf die Füße fallen.

    Insgesamt hoffe ich, dass man bei diesem strategischen Verkehrsprojekt das Ziel, Bergisch Gladbach (incl. Bensberg und Herkenrath) im Sinne einer lebenswerten Stadt zu entwickeln, nicht aus den Augen verliert. Und, dass die Stadt sich nicht zu sehr von einem einzelnen Gewerbesteuerzahler abhängig macht.

  8. Dank an Georg Watzlawek für die erneut sehr übersichtliche Darstellung der Diskussionen im AMV – die Arbeit ist einzigartig: kompakt und aktuell!

  9. HaHaHa, die Profis in Verwaltung und Politik träumen von autonomen Shuttle. Schaffen es nicht innerhalb von zwei Jahren eine Fahrradstraße einzurichten, dafür aber weit über 100.000 zu verbrennen, die GLer Straßen zumindest verkehrssicher zu machen, agieren völlig hilflos, und schwadronieren von modernen Verkehrstechniken. Dazu fantasiert man von einem neuen Silicon Valley auf dem Zanders Gelände. Klasse, das hat richtig Unterhaltungswert

    1. Hallo Hans, die Profis der Verwaltung hätten es durchaus geschafft, die Fahrradstraße in der Laurentiusstraße einzurichten. Wenn da nicht so viel Widerstand gekommen wäre und sich die Entscheidungsträger an ihre Zusage gehalten hätten.

      1. Wieso gab es denn so viel Widerstand? Weil die ganze Maßnahme selbst und erst recht die dann folgende Planung mit Abfluss/ Umwegfahrten des KFZ Verkehrs völliger Murks waren und die Bürger völlig zu Recht auf die Barrikaden gegangen sind. Nur deswegen.

        Die Laurentiusstraße war für die Radfahrer in beide Fahrtrichtungen geöffnet, es gab eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Erst dieser ideoligische Stuss mit „Fahrradstraße“, „Wir wollen aber eine Fahrradstraße“ hat das Ganze zum kippen gebracht.

        Hätte GL vernünftige Verkehrsplaner und Ingenieure, und würde man solche Leute einmal arbeiten lassen, wäre das nie passiert. Aber man ist in GL, besonders „oben“, ja so schlau, weiß alles besser, lehnt jegliche Unterstützung bockig ab. Und deswegen meiden qualifizierte Kandidaten GL….

    2. „Die Bürger“ sind ganz sicher nicht auf die Barrikaden gegangen. Es waren wenige, dafür um so lautere Gasfüßler, die da in Schnappatmung verfallen sind. Und schließlich hat die CDU die Chance gesehen, ihre Stammtischklientel zu bedienen und das Ganze zu einem Aufregerthema aufzublasen.

      Der einzige Fehler, den die Verwaltung gemacht hat, war, vor diesem orchestrierten Zwergenaufstand einzuknicken.

  10. Den „Hüttenzauber“ auf den Deutschen Platz zu verlegen, ist keine gute Idee. Gerade in der (im wörtlichen Sinne) Schlossstraßen(Stadt)mitte macht diese Veranstaltung attraktiv!
    Die Fläche wird ja auch von den Karnevalisten an Weiberfastnacht genutzt und vielleicht können auch andere Veranstaltungen dort durchgeführt werden (wie wäre es mit einem „Maibaumsetzen“ in der Mainnacht?).
    Also: Den geplanten Baum sollten man nicht ganz aus den Planungen streichen, sondern einen Alternativ-Standort auswählen. Hat denn der 2022er Weihnachtsbaum die Marktbeschicker und den Hüttenzauber gestört? Wenn nein, könnte der Baum ja dort seinen Platz finden!
    Für den 2023er Weihnachtsbaum und den Maibaum und … bleibt immer noch ausreichend Fläche.

  11. Dass momentan alle Fraktionen beim Thema Tempo 30 in Schildgen an einem Strang ziehen, ist ausschließlich dem Engagement des Bürgervereins Schildgen Katterbach zu verdanken. Das sollte und darf hier erwähnt werden.

  12. Schade. Nichts neues zum Radverkehr. Wann gibt es endlich mal Lösungen für die vielen Probleme.

    Radschnellweg nach Köln und zwischen BGL und Bensberg. Wann wird hier endlich mal was geliefert? Habe keine Lust bis 2030 zu warten.

    1. Dass es in Schildgen jetzt Tempo 30 auf der Altenberger-Dom-Straße geben wird, ist auch und insbesondere für Radfahrer eine gute Nachricht.